Zu detailliert geschrieben, sodass es oft langatmig wurde
"The Other Side of the Sky" von Amie Kaufman und Meagan Spooner ist der Auftakt einer Reihe und zeigt, wie zwei verschiedene Welten aufeinanderprallen. Über den Wolken befindet sich Alciel. Dort lebt North als Prinz ein gutes Leben. Als er mit seinem selbstgebauten Flugzeug abstürzt, trifft er auf Nimh, die als letzte Göttin lebt und keinerlei Fortschritt kennt und ihn für einen wiedergekehrten Gott hält, da sie wie alle anderen auf der Erde mit dem Glauben aufgewachsen ist, dass die Götter damals in den Himmel aufgestiegen sind. Eine Prophezeiung hat ihr aber Norths Landung gezeigt, auch wenn sie einen Stern erwartet hat. North selbst glaubt nicht an Magie und Götter, wodurch die beiden sich anfangs sehr misstrauen. Doch schnell sind sie die einzigen, auf die sie sich noch verlassen können und ein Kampf ums Überleben beginnt, während North nur einen Weg sucht, wieder nach Hause zu kommen.
Mich hat es gereizt, wie diese zwei unterschiedlichen Welten und somit Charaktere aufeinanderprallen, immerhin sind sie ganz unterschiedlich erzogen worden. North mit der ganzen Technik und Wissenschaft, ohne irgendwelche Tiere, abgesehen von Vögeln, und in dem Glauben, dass es auf der Erde keinerlei Leben mehr gibt und Nimh als Göttin, die nicht angefasst werden darf, weil sie sonst ihre Göttlichkeit verliert. Mit fünf Jahren wurde sie ihrer Mutter und ihrem Stamm entrissen und zum Tempel gebracht und zur Göttin ausgebildet, kennt nur Magie und ihre Religion und hat die Last der ganzen Bevölkerung auf ihren Schultern, weil sogenannte Nebel alle in Gefahr bringen und sie ihre Fähigkeiten nach all den Jahren immer noch nicht entwickelt hat und die Menschen an ihr zweifeln. Dass es für die beiden somit schwer war, zu glauben woher der andere kommt, dass es Magie, Götter und all sowas wirklich gibt, verstehe ich daher gut und war anfangs sehr unterhaltsam. Aber irgendwann war es dann doch nervig. Ich meine klar, North kennt es nicht anders und ist sein Leben lang ohne Magie aufgewachsen und hat sich alles mit Technik und Wissenschaft erklären können, aber er hat so viel gesehen, was eben unmöglich zu verstehen war, aber er weigerte sich immer wieder an Magie zu glauben, was mich irgendwann wirklich nur noch genervt hat. Sicherlich fällt es schwer, aber es ist doch vor seinen eigenen Augen immer wieder passiert. Zudem plagten Nimh immer wieder unglaubliche Selbstzweifel. Ich verstehe, dass es belastend ist, so eine Aufgabe zu haben, gerade wenn man so jung ist, und eine wichtige Fähigkeit nicht zu bekommen, aber es wurde wirklich anstrengend, dass sie da immer nur am Jammern war. Außerdem sollte wohl langsam eine Romanze zwischen den beiden aufgebaut werden, die ich aber nicht wirklich bemerkt habe, außer an einem kleinen Moment. Sonst war für mich keinerlei Knistern oder sonst irgendwas zu spüren. Es kam einfach nicht rüber. Das lag vielleicht auch daran, dass die Autoren viel Wert auf alles drum herum gelegt haben. Damit meine ich, dass sie sehr detailliert alles beschrieben haben, wirklich alles. Gefühlt jeder Baum, jeder Stein wurde in seiner Farbe und seiner Form erklärt. Dies ist nun etwas übertrieben dargestellt, aber es hat sich teilweise so angefühlt. Dadurch war es oftmals sehr langatmig und ich musste mich etwas zwingen weiterzulesen. Dabei war die Idee wirklich interessant. Gerade auch, weil es eine Widersacherin gab, die sich selbst als die einzige Göttin bezeichnet hat und Jagd auf Nimh und somit auch auf North gemacht hat, um die Macht an sich zu reißen. Außerdem wollte sie nach Alciel reisen, da sie angeblich die göttliche Stimme hört, die ihr alles erzählt. Ich bin durchaus neugierig, wer das ist, ich habe da so meine Theorie.
Die Reise von Nimh und North, nachdem sie aus dem Tempel flüchten müssen, ist einerseits sehr spannend, da sie viel erleben und immer wieder versuchen, alle möglichen Hürden zu nehmen und eine Lösung zu finden, andererseits zieht es sich durch die vielen Details auch ziemlich. Ich bin auch ein wenig zwiegespalten, ob ich den nächsten Band lesen werde, da ich durchaus wissen möchte, wie es weitergeht, wer wie seine Finger im Spiel hat usw., aber gleichzeitig war das Buch eben doch nicht so fesselnd, dass ich es lesen muss. Am Ende werde ich sehen, was es wird. So gebe ich dem Buch aber drei Sterne, weil die Idee wirklich gut und es durchaus zwischendurch recht spannend war, aber es nicht ganz fesseln konnte und es einfach zu detailliert größtenteils war und die Chemie zwischen den Charakteren nicht so ganz gestimmt hat.