Netter Schreibstil, aber dennoch anstrengende Geschichte
„Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück“ von Manuela Insuna war für mich das erste Buch der Autorin. Da ich aber bislang viel Gutes von ihr gehört hatte und der Klapptext und die Leseprobe recht interessant klangen, war ich sehr neugierig auf das Buch. Leider konnte es mich aber nicht überzeugen.
Lexi hat vor zwei Jahren ihren Verlobten kurz vor der Hochzeit bei einem Unfall verloren. Seitdem schafft sie es, ihr Leben zu meistern, aber die Freude und ihre Träume sind verschwunden. Das ändert sich, als Aaron nach zehn Jahren nach Lake Paradise zur Beerdigung seines Großvaters zurückkehrt. Doch beide sind sehr unterschiedlich, denn wo Lexi eine Familie möchte und das Leben in der Kleinstadt liebt, lebt Aaron in New York und hat nur lockere Affären. Und dennoch fühlen sich beide voneinander angezogen.
Ich war gespannt, wie Lexi ihr Leben nach dem Unglück meistert und wie sich beide annähern werden. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich gerade mit Lexi nicht warm werde. Sie ist unglaublich naiv, lebt einfach nur in den Tag hinein, Ausbildungen sind nicht ihr Ding und allgemein fand ich sie sehr anstrengend, gerade gegen Ende, weil sie sehr hysterisch bei Aaron wegen absoluter Kleinigkeiten reagiert. Es kommt bei jedem in der Stadt rüber, dass Lexi ihre Lebensfreude verloren hat, aber als Aaron sie das erste Mal nach zehn Jahren sieht, heißt es, dass sie einen hüpfenden Gang hat, in dem ihre Freude so zu sehen sei. Und das nach nur wenigen Seiten. Das war für mich sehr widersprüchlich, wie ein paar Dinge. Vor allem, weil zwar immer wieder ihre Trauer angedeutet wurde, aber ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wegen ihrem Verlobten trauert, sondern weil sie nicht mehr das Leben als Ehefrau und Mutter haben wird. Denn das war immer ihr einziges Ziel: Hausfrau und Mutter sein. Dafür, dass es ja ihre Jugendliebe war, war das sehr mau, auch weil sie sich eigentlich schon in den ersten paar Seiten in Aaron verliebt, jedenfalls kommt es so rüber. Aber auch hier bin ich mir nicht wirklich sicher, ob sie sich wirklich in ihn verliebt oder einfach nur das Leben haben möchte, dass sie sich erträumt hat.
Ich weiß nicht, wie das Leben in Amerika für junge Leute so ist, aber in diesem Buch wird es irgendwie als normal angesehen, dass jeder mit Anfang zwanzig selbstständig ist und somit seine eigene Firma, Unternehmen etc. und ein eigenes Haus hat. Da frage ich mich wie das sein kann. Klingt für mich nicht realistisch, gerade weil die Familien scheinbar auch nicht so viel Geld haben, wodurch man hätte sagen können, dass sie durch die Eltern ein Startkapital bekommen haben oder ähnliches. Aber das finde ich doch sehr übertrieben gemacht in Lake Paradise. Ich fand das Einmischen der Leute auch sehr anstrengend. Ja, es ist eine sehr kleine Stadt, wo jeder jeden kennt, jeder weiß über alles Bescheid, mischt sich ein usw. Das fand ich manchmal dann auch arg viel.
Das Buch hatte zwar einen angenehmen Schreibstil, aber das ganze Drumherum war einfach nur anstrengend und da ich mit Lexi einfach nicht warm wurde, konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen. Daher gibt es von mir nur zwei Sterne.