Authentische Geschichte aus dem englischen Regency - mit spannender Krimihandlung und natürlich Liebe
Buchinhalt:
Als der Verwalter und Treuhänder von Isabelles Vermögen tot aufgefunden wird, begibt sich der junge, aufstrebende Anwalt Benjamin auf der Suche nach den Hintergründen nach Belle Island, wo die junge Frau mit ihrer Nichte lebt. Die Insel in der Themse ist nur über eine Brücke zu erreichen - die Isabelle aber schon 10 Jahre nicht mehr überquert hat. Als schließlich noch eine Person stirbt, fällt der Verdacht auf Isabelle – obwohl auch noch andere Personen ein Motiv und Gelegenheit zur Tat gehabt hätten. Ist Isabelle wirklich eine Mörderin? Benjamin sucht verzweifelt nach der Wahrheit, denn Isabelle bedeutet ihm schon bald viel mehr....
Persönlicher Eindruck:
Mit dem Geheimnis von Belle Island ist Julie Klassen erneut ein spannender Regency-Roman gelungen: die Geschichte nimmt den Leser mit ins England des 18. Jahrhunderts. Eine bildhafte Kulisse und authentische Figuren beleben diesen Roman, eine Mischung aus Liebesgeschichte und Kriminalfall. Bis zum Schluss ist unklar, wer nun der Täter bzw. die Täterin sein könnte und man rätselt und kombiniert als Leser auf jeder Seite mit.
Im Zentrum des Geschehens stehen der junge Anwalt Benjamin Booker aus London, sowie die Grundherrin Isabelle Wilder, die zusammen mit ihrer Nichte Rose auf besagter Themseinsel eine Korbflechterei betreibt. Die Figuren sind allesamt plastisch und tiefgängig angelegt, wie bei einem Roman aus dem 18. Jahrhundert auch an manchen Stellen etwas hölzern und für den modernen Leser häufig auch altmodisch in ihrer Einstellung. Aber genau das macht den Charme dieser Geschichte aus.
Die Liebesgeschichte ist hier gar nicht das zentrale Element – der Roman kommt als solider Krimi daher, die Rolle des Ermittlers übernimmt Benjamin und zusammen mit ihm macht sich der Leser auf die Suche nach dem Täter.
Bereits nach wenigen Seiten nimmt einen die Geschichte regelrecht gefangen und aufgrund des sich ständig steigernden Spannungsbogens ist es ein Vergnügen, in die Handlung einzutauchen. Der Showdown gegen Ende ist fulminant und die vorangegangenen Wendungen und Ereignisse machen eine Vorhersehbarkeit der Handlung so gut wie unmöglich.
Was mich ein kleines bisschen gestört hat ist der doch recht rosarote Schluss, der nach langem Hin und Her innerhalb der Krimihandlung fast etwas zu schnell und zu glatt von statten geht. Ansonsten ist man hier wirklich gut aufgehoben.
Der christliche Aspekt ist dabei sachte und leise in die Handlung eingefügt.
Mein Fazit: ich kann diesen historischen Roman all denjenigen Lesern empfehlen, die Wert legen auf niveauvolle Geschichten mit spannendem Element. Julie Klassen ist einfach ein Garant für authentisches englisches Regency!