Jürgen Habermas: Ein Verbrechen ohne Namen
Ein Verbrechen ohne Namen
Buch
- Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust
- C.H. Beck, 01/2022
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783406784491
- Bestellnummer: 10760562
- Umfang: 94 Seiten
- Gewicht: 132 g
- Maße: 203 x 123 mm
- Stärke: 9 mm
- Erscheinungstermin: 26.1.2022
Klappentext
EIN GENOZID WIE JEDER ANDERE?Ist es ein neuer Historikerstreit? Die Erinnerung an den Holocaust in Deutschland steht plötzlich in der Kritik. Was eben noch als eine politische und gesellschaftliche Errungenschaft galt, verstehen manche nun als einen «Katechismus», der den Deutschen aufgezwungen sei und über dessen Einhaltung «Hohepriester» wachten. Seine wahre Funktion sei es, andere historische Verbrechen auszublenden und dem Mord an den Juden eine übertriebene Rolle im kollektiven Gedächtnis der Deutschen einzuräumen. Dieser Band tritt solchen Thesen entgegen.
Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher und Dan Diner zeigen aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven, warum das Argument der Präzedenzlosigkeit des Holocaust historisch gut begründet ist. Zugleich machen sie deutlich, dass die Erinnerung insbesondere an die Kolonialverbrechen einen größeren Platz erhalten sollte, ohne deshalb die kritische Auseinandersetzung mit dem Holocaust beiseitezuschieben.
Mit einem kurzen Text «Statt eines Vorworts» eröffnet Jürgen Habermas den Band.
Die Debatte um den Holocaust kommt nicht zur Ruhe
Ein Genozid wie jeder andere?
Über Holocaustvergleiche und koloniale Gewalt
Biografie (Jürgen Habermas)
Der 1929 in Düsseldorf geborene deutsche Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas studierte Philosophie, Geschichte und Psychologie in Göttingen, Zürich und Bonn, wo er 1954 promovierte. Von 1956 bis 1959 war er Assistent am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main. und nahm dort wesentliche Impulse der Frankfurter Schule auf. Aus ihrer Tradition hat er die seine weiteren Arbeiten strukturierende Fragestellung entwickelt, wie eine kritische Theorie der Gesellschaft beschaffen zu sein habe, die eine dem erreichten Stand sozialwissenschaftlicher Erkenntnis wie historischer Erfahrung angemessene Theorie der Demokratie darstelle. 1961 habilitierte er in Marburg und wurde auf ein Extraordinariat für Sozialphilosophie nach Heidelberg berufen. 1964 erhielt er eine Professur für Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main. 1971 wurde er, gemeinsam mit Carl-Friedrich von Weizsäcker, Direktor des neu gegründeten "Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt" in Starnberg. 1982 folgte Habermas dem Ruf nach Frankfurt am Main auf eine Professur für Soziologie und Philosophie. 2001 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.Biografie (Saul Friedländer)
Saul Friedländer, 1932 geboren, überlebte das Dritte Reich unter falschem Namen in Frankreich. Er ist Professor für Geschichte an den Universitäten von Tel Aviv und von Kalifornien, Los Angeles und gehört zu den großen Kennern der Geschichte der NS-Zeit und der Judenverfolgung. Er erhielt 2007 den "Friedenspreis des deutschen Buchhandels" und 2008 den "Pulitzer-Preis".Biografie (Norbert Frei)
Norbert Frei, geb. 1955, war Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Derzeit lehrt er Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ist Leiter des »Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts«Biografie (Sybille Steinbacher)
Sybille Steinbacher ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Veröffentlichungen zur Geschichte der Konzentrationslager.§Biografie (Dan Diner)
Dan Diner, geboren 1946 in München, ist Professor für Neuere Geschichte an der Hebrew University, Jerusalem, und Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Er lebt in der Bundesrepublik und in Israel und veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. 2006 erhält Dan Diner den Ernst-Bloch-Preis.Anmerkungen:
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