Zweiter Teil der Geschichte um Jesus und die Menschen in seinem Umfeld – bibelnah, packend, spannend und bildgewaltig!
Buchinhalt:
Inzwischen hat Jesus sein Werk begonnen, den Menschen frohe Botschaft zu bringen. Zusammen mit einem bunt gemischten Haufen von Männern und Frauen ist die Gruppe im Land unterwegs. Begeistert hängen die Zuhörer an Jesu Lippen und werden Zeuge wundersamer Ereignisse. Gelähmte können plötzlich wieder gehen und Kranke werden gesund – und die Kunde von dem Wanderprediger aus Nazareth eilt von Ortschaft zu Ortschaft. Viele sind sich sicher: Jesus ist der Messias, auf den alle gewartet haben. Daneben gibt es aber auch einige, denen der Zulauf an Menschen unterschiedlicher Herkunft gar nicht gefällt – so werden gerade unter den Pharisäern Stimmen laut, die Jesus genauso mundtot machen wollen, wie Johannes den Täufer...
Persönlicher Eindruck:
Im zweiten Teil der Chosen-Reihe, die das Leben Jesu in erzählender Form wiedergibt, liegt der Fokus des Geschehens auf den Jüngern und Jüngerinnen, die Jesus durch die Lande folgen. Während Teil 1 noch einen eher episodenhaften Charakter hatte, ist Komm und sieh selbst inzwischen mehr Roman, als lediglich eine Sammlung an Einzelgeschichten.
Die Geschichte beleuchtet die Menschen in Jesu Nachfolge: Simon und Andreas, die Söhne des Zebedäus, den ehemaligen Steuereintreiber Matthäus, Simon, den ehemaligen Zeloten, Philippus, Baumeister Nathanael und den nachdenklichen Thomas, aber auch die Frauen der Gruppe, Maria aus Magdala, Maria, Jesu Mutter, die Äthiopierin Tamar und Thomas' Frau Ramah. Dabei steht das Zusammenleben der unterschiedlichen Personen und ihr Umgang miteinander immer wieder im Zentrum der Handlung – denn auch unter den Jüngern des Heilands gibt es Streitereien und Meinungsverschiedenheiten.
Autor Jenkins erzählt seine Jesusgeschichte sehr bibelnah, Gleichnisse und Wunder, die Bergpredigt und das erste Verhör im römischen Lager kommen allesamt vor. Dazu kommen selbstverständlich auch fiktive Passagen, die dem Leser das Leben in der damaligen Zeit bildhaft vor Augen führen – ohne wäre die erzählerische Form der bekannten Bibelgeschichten sicher nicht möglich. Ich jedenfalls wurde bereits auf der ersten Seite hinein gesogen in die Zeit vor 2000 Jahren und hatte sofort Kopfkino vom Allerfeinsten.
Wie bereits im ersten Teil wurde auch diesmal wieder die menschliche Seite des Gottessohnes deutlich, wie auch Jesus des öfteren Zweifel hat und mit sich und dem Auftrag ringt, den er von seinem Vater erhalten hat. Und das macht ein Mitempfinden auf der Seite des Lesers leicht – Jesus ist eben auch Mensch wie wir, mit seinen eigenen Nöten und inneren Konflikten.
Spannendes Element dabei ist auch die Gegenseite, denn den Pharisäern ist der Wanderprediger aus Nazareth zunehmend ein Dorn im Auge. Schon jetzt zu Beginn kristallisiert sich eine Art Gegenbewegung zu Jesus und seinen Jüngern heraus, die auch dem Täufer Johannes nach dem Leben trachtet.
Der Roman endet als zweiter Teil der Reihe bei der Bergpredigt. Somit ist vollkommen offen, wie der Autor an die weitere Fortsetzung ab Band 3 herangeht. Noch sind die Zwölf nicht vollständig, noch hat vieles nicht stattgefunden.
Auf jeden Fall bin ich begeistert von der Umsetzung dieses epischen Bibelwerkes und absolut gespannt auf den nächsten Band. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die die Evangeliumsgeschichte in Romanform erleben und in Jesu Leben und das der Menschen in seinem Umfeld eintauchen möchten!