Ich bin restlos überzeugt
Hobbydetektivin Caro Falk beobachtet, wie sich Umweltschützer Jo Hammert mit einem ihr unbekannten Geschäftsmann am Borkumer Flughafen trifft. Außerdem sind ihr die vielen kleinen schwarzen Päckchen in Joe Rucksack aufgefallen. Als bei einem kleinen Junge beim Sandbuddeln ein abgetrennter Finger in seinem Eimer landet und Caro genau diese Art von Finger erst kürzlich gesehen hat, schrillen bei ihr alle Alarmglocken und ihr Ermittlergen breitet sich aus...
„Mordseestrand“ ist für mich der erste Krimi, den ich aus der Feder von Emmi Johannsen gelesen habe, kenne aber die Bücher, die sie unter ihrem Klarnamen Christine Drews geschrieben hat. Also war ich sehr gespannt auf diese neue Reihe. Durch die in die Geschichte eingeflochtene kurze Vorstellung der Protagonisten und einige Rückblenden hatte ich den Eindruck nur sehr wenig verpasst zu haben.
Die Karten der Insel Borkum am Anfang und am Schluss des Buches gefallen mir sehr gut. Da habe ich einen ersten Eindruck, was wo auf der Insel liegt.
Caro ist mir mit ihrer dynamischen, lebenslustigen, neugierigen, herzlich und liebevollen Art und ihrem Ermittlerinstinkt sofort sehr sympathisch. Sie schafft es aber auch immer wieder sich mit ihrer Neugier in problematische Situationen zu manövrieren.
Jan Akkermann, der Caro bei ihren Ermittlungen begleitet, bleibt in der Geschichte mit seinem Privaten sehr im Hintergrund. Ob er was zu verbergen hat?
Jo Hammert, den einsiedlerische Umweltschützer, habe ich auch schnell ins Herz geschlossen. Er tritt nicht nur für die Vögel und eine ganz bestimmt Eulenart ein, sondern im liegt auch die Insel Borkum selbst am Herzen. Hier findet gerade, wie an vielen Nord- und Ostseeabschnitten, ein Bauboom statt. Dem stellt er sich entgegen – bis zum Schluss.
Aber auch die anderen Mitwirkenden, sympathische und weniger sympathische, kommen menschlich und sehr gut vorstellbar rüber.
Es geht sehr ruhig los. Die Sommer- und Urlaubsstimmung auf Borkum mit ihrer Hitze kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich bekomme beim Lesen „Meerweh“ und möchte so gerne auch mal wieder in den Norden reisen. Durch den Fund des Fingers beginnt sich die Spannung aufzubauen und sie bleibt sehr hoch bis zur Auflösung des Falles. Es gibt einige Verdächtige und Fährten, auf die ich mich eingelassen habe, die aber ins Nichts geführt haben. Die Auflösung hat mich dann doch verblüfft. Ich hatte jemand ganz Anderen im Visier meiner Ermittlungen.
Die Themen Umweltschutz und Bauboom auf den Inseln sind im Moment wieder sehr aktuell und hier sehr gut in der Geschichte untergebracht.
Der leichte, manchmal humorige und flüssige Schreibstil gefällt mir sehr gut. Ich kann in die Gedanken der Protagonisten eintauchen und bin einfach mittendrin in einer gelungenen Geschichte, die mich überzeugt und sehr gut unterhalten hat.
Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung auch für Leser, die hier erst einsteigen. Ich werde das erste Buch auf alle Fälle noch lesen.