Süßer, recht kurzer Roman - vielversprechender Reihenauftakt
(Rezension by Furbaby_Mom)
U.S. Bestsellerautorin Debbie Macomber ist bekannt für ihre hochemotionalen Romane, speziell ihre Blossom-Street-Reihe habe ich verschlungen und "Eine Schachtel voller Glück" zählt sogar zu meinen Lieblingswerken im Bereich Wohlfühlliteratur. In Kombination mit der Tatsache, dass ich ein Faible für die U.S. Südstaaten habe, waren es vor allem das im rustikalen Holz-Look gehaltene Cover sowie das wildromantische Setting einer texanischen Ranch, die meine Neugier auf diese neue Reihe geweckt haben. Folglich hatte ich hohe Erwartungen, welche größtenteils (- wenn auch nicht ganz -) erfüllt wurden.
Die sanftmütige Rosenliebhaberin Savannah und ihr temperamentvoller Bruder Grady hätten nach dem Unfalltod ihrer Eltern um ein Haar die Yellow Rose Ranch verloren. Ein hinterlistiger Betrug durch ihren Bruder Richard hatte damals ihre tragische Situation noch zusätzlich verschlimmert. Mittlerweile haben sie zwar das Schlimmste überstanden, doch zu welchem Preis? "Grady hatte sich seitdem völlig verändert. […] Er hatte seine Jugend geopfert, um das Land behalten zu können, das sich seit Generationen im Besitz der Familie befand. […] wahrscheinlich hätte er längst eine Familie gegründet, wenn er sich nicht voll und ganz der Ranch hätte verschreiben müssen". Er kann sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal von Herzen gelacht hat, schuftet sich kaputt und sorgt sich in der verbleibenden Zeit um seine Schwester. Seitdem diese nämlich den dahergelaufenen Cowboy Laredo Smith von der Straße aufgegabelt, mit nach Hause gebracht und kurzerhand zur Unterstützung für die Arbeit mit ihrer Rosenzucht angestellt hat, ist die junge Frau nicht wiederzuerkennen und wandelt umher wie ein verknallter Teenager. Grady befürchtet, dass der ominöse Fremde Savannahs Herz brechen und ihre Gutmütigkeit ausnutzen wird. Ihre beste Freundin Caroline hingegen ist überzeugt davon, dass Grady mit seiner abweisenden Haltung womöglich das Lebensglück seiner Schwester gefährdet. Und mitten im größten Trubel taucht plötzlich jemand bei den Geschwistern auf, der die gesamte zwischenmenschliche Dynamik auf der Ranch gehörig auf den Kopf stellt.
Während die Hauptcharaktere sympathisch und nachvollziehbar gezeichnet und die Dialoge glaubwürdig gestaltet worden sind, fehlte mir insgesamt die Tiefe. Ich mochte die Figuren, hätte statt den knapp 200 Seiten jedoch den doppelten Umfang für sinnvoller gehalten, um ihnen (und der Story insgesamt) mehr Raum zur Entfaltung zu geben. So aber kratzte alles gerade mal an der Oberfläche. Für einen Reihenauftakt mag das okay sein (schließlich müssen auch das Setting sowie diverse Nebenfiguren vorgestellt und zukünftige Entwicklungen angeteasert werden -), in den Folgebänden erwarte ich allerdings deutlich mehr Substanz in Sachen Gefühl und einen ausgereifteren Spannungsbogen. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, jeweils in der dritten Person.
Fazit: Die Geschichte um Savannah und Laredo fand ich nett – etwas seicht, klischeebehaftet, vorhersehbar und (in Bezug auf den kurzen Zeitrahmen) leicht übertrieben, aber angenehm entschleunigend und unterhaltsam. Wenn man sich darauf einlässt und ein Buch zum entspannten Zurücklehnen sucht, ist man hiermit gut beraten. Ich freue mich schon jetzt total auf Gradys Story und hoffe, dass meine Favoritin - die alleinerziehende Caroline - seine Herzdame werden wird.