Konnte mich in der Krimihandlung leider nicht überzeugen, schade.
Buchinhalt:
Unteroffizier Brooke Kesler von der US-Küstenwache wird Opfer eine Entführung, nachdem auf die Abschlussfeier der neuen Rekruten ein Anschlag verübt wurde. Brooke kann fliehen. Zusammen mit ihrem Vorgesetzten Noah Rowley und mit Unterstützung ihres Teams macht sie sich auf die Suche nach den Tätern – und gerät dabei selbst in den Fokus der Terroristen...
Persönlicher Eindruck:
Sturm ist der dritte Teil der Costal Guardians Buchreihe, kann jedoch auch ohne Kenntnis der anderen Bände gelesen werden, da die Haupthandlung in sich geschlossen ist. Hauptfigur der Geschichte ist Unteroffizier und Notfallärztin Brooke Kesler, Mitglied des Küstenwache-Teams um Noah Rowley, welches in North Carolina stationiert ist.
Der Roman ist als Kriminalgeschichte mit zwei Handlungssträngen konzipiert. Zum einen geht es um eine paramilitärische Terrorgruppe, die verantwortlich ist für Anschläge, Entführungen, Morde und einen Giftmüllskandal. Zum anderen dreht sich die Geschichte um die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Brooke und Noah, aber auch der zwischen Austin und Caleb, welche auch Mitglieder des Küstenwache-Teams sind.
Während die romantischen Passagen einfühlsam und nachvollziehbar entwickelt wurden und man hautnah miterlebt, wie sich die Beziehungen der beiden Paare entwickeln, gibt es leider Kritikpunkte bei der Krimihandlung. Gut, sie unterhält schon, ähnelt einer Krimiserie oder einem TV-Film und enthält vieles, was sich der Fan des Genres wünscht. Nichts desto trotz mangelt es Frau Pettrey hier an Überzeugungskraft und Authentizität. Beginnend mit dem Anschlag und mehreren Toten bei der Abschlussfeier der Rekruten wird dieser Teil zusehends unwichtig für die Handlung, die Autorin verliert sich in zu vielen Nebenkriegsschauplätzen, was der Gesamthandlung nicht wirklich dienlich ist. Dem Attentat folgt die Entführung, danach der Giftmüllskandal – Frau Pettrey will hier viel und hat ganz sicher auch Ideen, steht sich aber auch immer selbst damit im Weg.
Unglaubwürdig war für mich zum einen die Verlegung der Ermittlungen ans Krankenbett von Brooke und Noah während des Krankenhausaufenthaltes der Ermittler. Keiner vom Klinikpersonal hatte etwas dagegen, nicht mal wegen des ganzen Trubels an einem Ort der Regeneration und Genesung. Zum anderen ermittelt Brooke als persönlich involviertes Opfer (der Entführung) bis zum Ende selber mit. Wäre bei uns so nicht ohne Weiteres möglich und dürfte so in den USA auch nicht anders sein.
Zudem ist die Masse an Nebenfiguren ein Hindernis für den Leser, der Geschichte genussvoll und durchschaubar zu folgen. Natürlich ist das Ermittlerteam groß und eine derart gestaltete Handlung hat zwangsläufig viele involvierte Personen. Leider sind bis auf die beiden Pärchen alle mehr oder minder blasse, graue Eminenzen, die völlig austauschbar waren und mir überhaupt nicht im Gedächtnis blieben.
Der christliche Glaube spielt in der Romanhandlung eine tragende Rolle und wird von den Protagonisten auch nachvollziehbar gelebt. Merkwürdigerweise spielt die christliche Komponente in der zweiten Hälfte keine große Rolle mehr. Es kam mir fast so vor, als wäre hier die Handlung eingekürzt worden, was dann auch zu einem gewissen Grad die mehr oder minder in der Luft hängenden Handlungsstränge erklären würde, die im Gegensatz zu anderen am Ende nicht aufgelöst werden.
Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht so recht überzeugen, weil sie nicht lange nachhallt und im Gedächtnis haften bleibt. Es ist ein Krimi für zwischendurch, aber nichts, was man unbedingt gelesen haben müsste. Verglichen mit anderen christlichen Spannungsromanen allenfalls Durchschnitt, nicht mehr.