Gute Ideen, aber leicht vorhersehbar
Faith und ihr Bruder haben es geschafft und ein Stipendium ergattern können. Vor allem Faith möchte nichts mehr, als endlich normal leben können. Beide Geschwister haben nämlich unerklärliche Fähigkeiten, die sie als Kinder immer wieder zwangen umzuziehen. Doch durch einen Autounfall verursacht durch einen Dämon, erkennt Faith, dass Normalität für sie kaum möglich sein wird. Denn ihr Retter ist niemand anderer als ihre Jugendromanze Nate, für den sie immer noch starke Gefühle hat und der ihr nun von einem Orden erzählt, dem er angehört. In diesen könnten auch Faith und ihr Bruder eintreten. Nate trainiert ihre Kampffähigkeiten, so dass sie den immer häufiger auftauchenden Dämonen nicht schutzlos ausgeliefert ist. Doch auch der attraktive Jax, ein Arbeitskollege aus der Bar, in der sie jobbt, lässt Faith nicht kalt und ist ihr mehr verbunden, als sie glaubt. Ob sie wollen oder nicht, werden sich alle Beteiligten ihrer Vergangenheit stellen müssen.
Es fällt mir sehr schwer, hier eine ordentliche, kurze Inhaltsangabe zu schreiben, da einfach sehr viele Dinge in die Geschichte mit hineinspielen und sie vor allem anfangs ziemlich verworren wirkt. Bianca Iosivoni konstruiert hier eine Geschichte, die spannend beginnt und in die sie sehr viele gute Ideen einbauen möchte. An manchen Stellen hatte ich aber das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre, denn durch das immer wieder aufnehmen neuer Details wirkt der Plot auf mich recht sprunghaft erzählt. Mal passiert kaum etwas, dann überschlagen sich die Ereignisse, um dann auch schnell wieder abzuflauen. Im Klappentext werden auch einige Dinge angedeutet, die für mich so nicht ganz zutreffend sind, z.B. das Stolpern über irgendwelche Symbole, die es zwar gibt, die sie aber erst bemerkt, als sie ihre Bedeutung schon kennt.
Zwar merkt man schon, dass es sich um eine Art Romantasy handelt und mir gefielen vor allem auch die Passagen, in denen ihr die Dämonen gefährlich werden, doch die Gefühle zwischen ihr und Nate konnte ich nicht wirklich spüren und nachvollziehen. Da verursachte für mich das Anbandeln mit Jax ein größeres Knistern. Die anderen Charaktere fand ich ebenfalls interessanter als Faiths Love interest, bei dem man sofort spürt, dass noch irgendwas im Argen liegt. Es folgen dann auch gegen Ende einige Auflösungen, die allerdings nicht allzu überraschend kommen. Vor allem der unbekannte Verräter in der ganzen Geschichte, war für mich sofort klar und absolut vorhersehbar, obwohl die Autorin hier versucht, falsche Fährten zu legen. Ich hätte mir irgendwie gewünscht, dass das Hauptaugenmerk mehr auf dem Kampf gegen die Dämonen liegt und dem Geheimnis, wieso diese plötzlich wieder auftauchen. Das Buch insgesamt fand ich schon ganz gut, muss aber auch sagen, dass es keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Fazit: Aus den guten Ideen hätte man mehr machen können. Trotzdem werde ich den zweiten Teil lesen. 3,5 Sterne