Außergewöhnliches Hör-Abenteuer in Anlehnung an Sir Arthur Conan Doyles Werke
Weil seine Familie finanzielle Unterstützung braucht, beschließt der junge Arthur gerade, die Schule zu schmeißen und eine Fleischerlehre zu beginnen. Doch da erreicht ihn ein seltsames Schreiben aus einem ihm unbekannten Internat mit einem unwiderstehlichen Angebot. Er kann ohne Schulgebühren Baskerville Hall besuchen, wo die außergewöhnlichsten Lehrer unterrichten und in der einige der bedeutendsten Persönlichkeiten Englands ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Arthur ist Feuer und Flamme, denn er möchte das Beste für sich und seine Familie. So reist er auf einem abenteuerlichen Luftschiffflug von Schottland nach England und staunt nicht schlecht über den geheimnisvollen Ort, an den es ihn verschlägt. In Baskerville Hall stößt er nicht nur auf wohlgesinnte Mitschüler, findet jedoch auch Freunde. Seltsame Ereignisse geben ihm jedoch auch Rätsel auf. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und dann ist da noch der Geheimclub, zu dessen Aufnahmeritual er eingeladen wird. Ob ihm seine detektivischen Fähigkeiten hier weiterhelfen?
Das Cover dieses Buchs/Hörbuchs ist mir sofort ins Auge gefallen. Die sehr britisch anmutende Kulisse und den Hinweis auf die Zeit, in der die Geschichte spielt, mochte ich sehr. Ich liebe Detektivgeschichten und der Titel Baskerville Hall hat mich aufhorchen lassen. Natürlich kenne ich die Sherlock Holmes Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle gut und von ihm als Protagonist an einer außergewöhnlichen Schule zu hören, hat mich neugierig gemacht. Schon nach kurzer Zeit bin ich auch schon selig lauschend in der Geschichte versunken, die zunächst von Arthurs Leben und Familienproblemen erzählt, die mich auch sofort emotional mitgenommen haben. Arthur ist ein vernünftiger Junge, der eine besondere Beobachtungsgabe besitzt und mich stark an einen jungen Sherlock erinnerte. Allerdings ist seine Familie recht arm, der Vater keine wirkliche Stütze, so dass Arthur schneller erwachsen werden und mit für die Familie sorgen muss. Bis zu dem Tag, an dem ihm die Einladung von Baskerville Hall ins Haus flattert.
Ab diesem Moment startet ein irrwitziges Abenteuer an dem geheimnisvollen Internat, in dem es neue Mitschüler kennenzulernen gibt und es sich gegen die fiese dieser Sorte durchzusetzen gilt. Dazu kommen noch einige Vorkommnisse, die Arthur und seinen neuen Freunden Rätsel aufgeben, z. B. ein Geheimclub, ein Gemälde, das anscheinend auf Schüler losgeht, einen geheimnisumwitternden gruseligen Reiter und viele mehr. Das sorgt für absolut kurzweiligen Hörgenuss und viele spannende Momente, die perfekt von Johann von Bülow als Sprecher umgesetzt werden. Seiner Stimme hätte ich ewig lauschen können. Er schafft es Witz und Sorge zu transportieren, vor allem aber auch atemlose Spannung zu erzeugen. In die verschiedenen Rollen schlüpft er perfekt, so dass man immer erkennt, wer spricht. Die Charakter in der Geschichte sind sehr abwechslungsreich und oft haben ihre Namen einen direkten Bezug zum Werk von Sir Arthur Conan Doyle, wie z. B. Mitschülerin Irene Eagle (im Original Irene Adler) und viele weiter. Auch ein Erzfeind fehlt hier nicht. Die Entwicklungen sorgen dafür, dass man als Hörer miträtselt und einige Überraschungen erlebt. Mir gefällt der Einfallsreichtum der Autorin richtig gut und so war ich sehr traurig, als das Hörbuch mit einem kleinen Cliffhanger viel zu früh zu Ende ging. Zum Glück gab es dann noch ein paar biographische Anmerkungen zum Leben von Sir Arthur Conan Doyle, die ich total interessant fand, weil der Autor eine vielseitig interessierte, facettenreiche Persönlichkeit war. Jetzt warte ich ungeduldig auf den nächsten Band, der Anfang 2025 erscheinen soll, denn den werde ich mir keinesfalls entgehen lassen. 5 Sterne