Leckere süße Rezepte aus Kalabrien und Albanien, mit und ohne Backen
Buchinhalt:
Genuss, Gelassenheit, Lebensfreude – und leckere Rezepte für alle, die Süßes lieben: Egal ob Kuchen, Schnitten, Gebäck oder kalte Desserts, Bloggerin Uriselli hat für jeden Geschmack etwas Passendes. Die Rezepte sind traditionelle Rezepte aus Kalabrien, Südtirol und Albanien und laut Autorin „Streicheleinheiten für die Seele“.
Persönlicher Eindruck:
Unterteilt in Traditionelles, Süßes aus der Kindheit, Modernes, Saisonales und Desserts ohne Backen entführt Autorin Uriselli den Leser in die kalabrische und albanische Küche. Präsentiert werden zahlreiche Kuchen, Torten, Kleingebäck, Schnitten, Sahnerollen, Pralinen und weitere Süßspeisen, die tatsächlich meist mit gängigen Zutaten umzusetzen sind. Seltener werden exotischere Zutaten wie Pistazienmehl oder Manitoba-Mehl sowie Pistazien- und Kastaniencreme verwendet, hier wüsste ich leider nicht, wie der Leser das fernab der Großstadt im eher ländlichen Raum bekommen sollte.
Insgesamt sprechen mich zahlreiche Rezepte an, wie „Tante Marias Apfelkuchen“, die Weihnachtsplätzchen mit Orange und Zimt oder auch die schnelle Schokomousse. Gut gefallen hat mir auch die ansprechende Präsentation der einzelnen Speisen auf ganzseitigen Fotos, während die gegenüberliegende Seite die Zutatenliste sowie die Backanleitung in einfachen Schritten enthält.
Allerdings geht es leider auch nicht ohne jedwede Kritik. So weist das Backbuch keinerlei Nährwert- oder Kalorienangaben bei den Rezepten auf, ein Manko, das ich bei vielen Koch- und Backbüchern auf dem Stand der heutigen Zeit bemängele. Ungeachtet dessen, dass in der heutigen Zeit aus gesundheitlichen Gründen viele Menschen auf Nährwertangaben angewiesen sind, will man doch wissen, wie kalorienlastig die Rezepte für den süßen Zahn nun sind. Von daher sehe ich das Fehlen besagter Angaben durchaus kritisch.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die bei einigen Rezepten recht dürftigen Detailbeschreibungen. Wie fett soll beispielsweise die Kondensmilch bei den Milchschnitten sein? Gezuckert oder ungezuckert? Wie kann ich fehlendes Manitoba-Mehl anderweitig ersetzen (geht das überhaupt)? Zudem enthalten sehr viele Rezepte gerade aus dem non-bake-Bereich jede Menge Gelatine und fallen somit für die Vegetarier unter den Lesern schon mal weg. Schade, dass die Festigkeit der Masse nicht anders erreicht werden kann (so fehlt beispielsweise die Angabe, wie viel Agartine statt dessen verwendet werden soll, obwohl Agar-Agar im Vorfeld erwähnt wird).
Letztendlich ist Für mein süßes Ich aber ein ansprechendes Backbuch mit Einblick in die Backkünste Italiens und Albaniens, das mich zwar nicht völlig überzeugt hat aber dennoch zum Ausprobieren und Backen verführt. Die liebevolle und authentische Präsentation durch die Foodbloggerin und Autorin Alessandra Uriselli bringt die Lebensfreude und die Leidenschaft fürs Backen glaubhaft rüber. Denn wie sie schon sagt: „Großes entsteht immer nur dann, wenn wir lieben, was wir tun.“
Von mir gibt es gute 3,5 Sterne.