Washington, D.C. , 1972 - Soul und death
What it was – George P. Pelecanos
Die Geschichte
Als Protagonisten treten hier Derek Strange (Privatdetektiv) und Frank Vaughn (Polizist) auf. Beide sind in unterschiedlichen Fällen auf der Suche nach der gleichen Person. Diese ist Red Fury Jones, ein durchgeknallter Verbrecher, der sich durch Washington stiehlt und morded. Da er dabei auf niemanden Rücksicht nimmt, hat er zusätzlich zur Polizei auch die Mafia am Hals.
Die Protagonisten
Derek Strange, cool wie in den anderen Romanen von Pelecanos (Hard revolution, Right as rain, Hell to pay und Soul circus). Strange verkörpert den überlegenen Privatdetektiv, der den anderen immer einen Schritt voraus ist.
Frank Vaughn, der auch schon in „Hard revolution“ aufgetreten ist und der „Vorgänger“ von „Terry Quinn“ aus „Right as rain“, „Hell to pay“ und „Soul circus“ sein könnte. Vaughn ist der gebrochenen Kriegsveteran, der aus dem Krieg zurück kommt und wieder in einen gerät. Er verkörpert eher den Law-andOrder-Typ, den keiner so richtig mag, der aber eine „ehrliche Haut“ ist.
Strange und Vaughn sind die beiden Seiten einer Münze, bzw. einer Gesellschaft. Eigentlich passen sie nicht so richtig zusammen, aber sie wissen, dass sie zusammengehören (müssen). Jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft.
In diesem feinen Buch kommen noch viele Personen vor, die teilweise in sehr kurzen Sätzen ausgezeichnet beschrieben werden.
Das Lokalkolorit
Tja, diese Kategorie ist bei mir neu und die muss rein, weil ein wesentlicher Teil dieses Buches aus Lokalkolorit besteht. Ob es die Musik (Soul – Funk – Pop aus dem Jahre 1972), die Politik (Watergate etc.), die Filme oder die seinerzeit vorhandenen Autos sind. Das alles passt gut zusammen und macht den Charme dieses Buches aus!
Der Schreibstil
Kurze, knackige Dialoge. Viele One-Liner! Pelecanos hat diesen typischen Stil, dass er die Geschichte ruhig aber beständig vorantreibt. Es geht immer ziemlich gemächlich los, wird aber dann immer komplizierter (wie bei Hammett oder Chandler) . Auch hier gibt es dann auch Momente, in denen Pelecanos in der Geschichte mal die Geschwindigkeit raus nimmt und dem Leser etwas Zeit zum Verschnaufen lässt. In der Regel ist das dann so, das der Protagonist in einem Diner sitzt und einen Kaffee trinkt, Musik hört, die Gedanken schweifen lässt oder mit einem Diner-Besucher oder dem Inhaber spricht.
Fazit:
Ein guter, solider Krimi. Viel Lokalkolorit und am Ende bleibt wie immer die Frage, wie bei vielen Büchern von Pelecanos: Warum werden die nicht verfilmt?