Standardwerk
Vorab: Ein Buch dieser Qualität und didaktischen Brillianz wird man im deutschsprachigen Raum vergeblich suchen. Schon der Titel „Sports and Exercise Nutrition“ von McArdle und Katch setzte hier ja Maßstäbe. Aber Jeukendrup und Gleeson (J&G) gelingt es mit diesem Titel, weniger amerikanisch bunt, dafür mit äußerst präzisen und instruktiven Darstellungen der Materie zu glänzen. Sehr sachlich wissenschaftlich bereiten J&G die Materie auf. In den zentralen Kapiteln 3 bis 7 sind es vor allem die Flussdiagramme und die sie begleitenden Texte, die vorbildlich gestaltet sind. Dabei sind die Diagramme hierarchisiert und bauen aufeinander auf. Statt den Leser mit einem einzigen Diagramm zum Energiestoffwechsel zu überfordern, werden in mehreren Schritten die einzelnen Prozesse (z.B. ß-Oxidation, TCA Zyklus) schlüssig dargestellt und erläutert. Dabei gelingt es den Autoren, die zentralen Prozesse zum Energiestoffwechsel bei Ausdauersportarten transparent und schlüssig zu erklären. Und so nebenbei erkennt man als Leser, wie hartnäckig sich der Mythos der „Fettverbrennung“ über Jahrzehnte gehalten hat. Und dass sich bei der „reinen Trainingslehre“ hier substantielle Änderungen ergeben werden (Deren Darstellung aber den Rahmen einer Rezension übersteigen).
In insgesamt 16 Kapiteln und 5 Anhängen stellen J&G das gesamte Sachgebiet dar: Kapitel 1 und 2 befassen sich mit Nährstoffen und empfohlenen Mengen; Kapitel 3 bis 5 mit dem Energiestoffwechsel, Energie und Gastrointestinalen Prozessen als die zentralen Abschnitte; Kapitel 6 bis 11 sind der detaillierten Darstellung der Nährstoffe (Kohlehydrate, Fett, Protein, Wasserhaushalt, Vitamine und Spurenelemente gewidmet, Kapitel 11 den unvermeidlichen Nahrungsergänzungsmitteln (Wobei hier wohltuend die kritische Distanz auffällt); Kapitel 12 befasst sich mit trainingsbedingten Anpassungsvorgängen von Stoffwechselvorgängen; in den Schlusskapiteln 14 bis 16 geht es um Gewichtsmanagement, Essstörungen bei Ausdauerathleten und Fragen der Immunreaktion bei Ausdauersport. Vor allem der Anhang A sei hervorzuheben: Stellt er für den Leser, der sich weiter vertiefen will, die biochemischen Grundlagen aller Prozesse dar. Im wesentlichen geht es in den weiteren Anhängen um länderspezifisch RDA .
Für interessierte Sportler, Trainer und Mediziner ist dieser Band uneingeschränkt zu empfehlen.
Der Band ist zwar in englisch, das aber ist wirklich gut verständlich gehalten.