Neil Young: Toast
»Toast« herauszubringen, hat Neil Young laut eigener Aussage lange Zeit nicht übers Herz gebracht, da ihm das Album zu traurig war.
Bereits vor 20 Jahren fanden die Aufnahmen zum Album statt, und zwar in den gleichnamigen Toast Studios in San Francisco. Die Songs handeln von scheiternden Beziehungen, was dem Musiker nach der Trennung von seiner damaligen Partnerin zu persönlich wurde, sodass er die Platte auf Eis legte, und sich zwei Jahrzehnte lang Gerüchte und Mythen darum rankten.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Reprise, 2001
- Bestellnummer: 10959770
- Erscheinungstermin: 8.7.2022
Weitere Ausgaben von Toast
Neil Young über das Album:
»Toast ist ein Album, das für sich allein in meiner Sammlung steht.
Im Gegensatz zu allen anderen war Toast so traurig, dass ich es nicht herausbringen konnte. Ich habe es einfach übersprungen und stattdessen ein anderes Album gemacht. Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt nicht verkraften. 2001.
John Coltrane, einer meiner Helden, hat damals im ›Toast‹-Studio etwas Musik gemacht. Vielleicht hieß es damals ›Coast‹, vielleicht aber auch nicht. Der Name änderte sich ein paar Mal hin und her. Es war auf der Mission in SF. Die Hintertür ging auf eine Gasse hinaus. Es war so stickig da drin, dass wir die Tür offen ließen, bis wir eines Tages Ratten kommen und gehen sahen. Danach gingen wir einfach nach draußen, um eine zu rauchen.
In der Musik von Toast geht es um eine Beziehung. In vielen Beziehungen, die schief gehen, gibt es eine Zeit, lange vor der Trennung, in der einem der beiden, vielleicht auch beiden, dämmert, dass es vorbei ist. Dies war diese Zeit.
Der Sound ist düster und dunkel, aber nicht auf eine schlechte Art. Fett. Vom ersten Ton an spürt man die Traurigkeit, die die Aufnahme durchdringt. Dieser Song mit dem Refrain ›Don't say you love me‹ heißt ›Quit‹. Der nächste Song, eine Art Deep Purple-Hit, heißt ›Standing in the Light‹. ›I don't wanna to get personal, or have you put me on the spot‹, lautet die erste Zeile. Gefolgt von ›Goin Home‹, malen diese Songs eine Landschaft, in der Zeit keine Rolle spielt - weil alles den Bach runtergeht. Eine Frau ist in ihrem Auto verloren. Die dunkle Stadt umgibt sie - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es ist ein beängstigender Ort. Du bist der Richter.
Dann wechselt die Szene zu einem religiösen Mann, der gerade seinen Job verloren hat. Er wendet sich von Jesus ab. Er kann keine Bäume mehr fällen. Er ist ein Holzfäller. Schließlich winkt das ›Tor der Liebe‹ mit ›Hintergrundgeräuschen an einem sich verändernden Himmel‹. Ich hatte diese Lieder vergessen, sie aus meinem Gedächtnis gestrichen und mein Leben weitergelebt.
Es muss gesagt werden, dass Crazy Horse hier eine Tiefe zeigt, die ich noch nie zuvor gesehen oder gehört habe. Die größte Gruppe, die ich je getroffen habe. Das ist ein Höhepunkt. Wohin sie mich gehen ließen, wohin sie mich brachten, war unglaublich. Ich konnte nicht bleiben. Dann: ›Ich möchte Ihnen die Hand schütteln, Mr. Enttäuschung.‹ Ich sehe dich jetzt Auge in Auge. Trüb und dunkel. Es ist nicht zu übersehen. Wie kannst du so real und ungreifbar sein?
Also gingen wir weiter auf dem Weg nach unten. ›Sie ist eine Heilerin‹. Aber dieses Mal nicht.
Es ist Toast.«
Rezensionen
»...seit her genießt TOAST unter den nach Hörensagen unzähligen unveröffentlichten Young-Alben fast mystische Verehrung. Grund dafür dürf te die mentale Stimmung sein, in der die sieben Tracks entstanden sind...« (Good Times, August/September 2022)»...die Zeit heilt alle Wunden, und so mittelmäßig, dass man sie der Welt für alle Zeiten vorenthalten müsste, sind die sieben Songs nun wirklich nicht.« (stereoplay, September 2022)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Quit
- 2 Standing In The Light Of Love (previously unreleased)
- 3 Goin’ Home
- 4 Timberline (previously unreleased)
- 5 Gateway Of Love (previously unreleased)
- 6 How Ya Doin’?
- 7 Boom Boom Boom