...das Alles ist handwerklich perfekt gestaltet, mit Herzblut und Engagement!
Matt O'Ree, geboren 1972, stammt aus New Jersey, bereits im Jahre 1994 gründete er die Matt O'Ree Band. Beeinflusst wurde er in jungen Jahren vom Blues, allen voran von Musikern wie Albert King, Howlin' Wolf, Jimi Hendrix und Stevie Ray Vaughan. Seit dem dreizehnten Lebensjahr spielt er Gitarre und mit fünfzehn war er bereits in Bands tätig. Nach der High School übte der Protagonist ebenfalls eine Lehrtätigkeit aus und arbeitete in Aufnahmestudios. 2015 war es, dass O'Ree als Rhythmusgitarrist auf einer Tournee von Bon Jovi mitreiste.
Ein Debüt-Album wurde 1998 veröffentlicht, "88 Miles", danach gab es mit der Band etliche Supports für internationale Künstler*innen, und nun erschien ein neues Album, "Hand In Glove". Seit Beginn an ist auch die Ehefrau von Matt dabei, Eryn O'Ree bestreitet auch nun wieder die Lead Vocals. Kompositorisch liegt mit den elf Songs des Albums eine Gemeinschaftsarbeit der ganzen Band vor, so dass Alle ihren Einfluss haben geltend machen können.
So sollen sich Einflüsse von Led Zeppelin, Jimi Hendrix, Bad Company, Deep Purple, Aretha Franklin, Etta James, ZZ Top und Rush eingeschlichen haben. So - Ton ab! "Whole Lotta Nothin", klingt fast so bombastisch wie "Whole Lotta Love", vielleicht nicht von ungefähr, klingt Drummer John Hummel doch so wie John Bonham, Schlagzeuger bei Led Zeppelin. Und Matt O'Ree bei einem der Songs, bei dem nicht die Ehefrau singt, legt sich auch kraftvoll ins Zeug, hat Shouter-Qualitäten und erinnert mich auch an Leslie West. Ja, das riecht nach klassischem Rock!
Und dieser "Geruch" verbreitet sich unablässig. "Walking on the Edge of My Dreams" erklingt und Eryn O'Ree greift ein mit ihrer rauen und "rotzig"-kratzigen Stimme voller Power und Ausdruckskraft. Dabei schwingt eine dicke Prise von bluesigem und souligem Feeling mit, und auch hier ist es Ehemann Matt, der mit einem satten Gitarrensound entscheidend die Stimmung prägt, inklusive eines kurzen, aber prägnanten Solos. "Can't Undo", das Tempo wird ein wenig gedrosselt und ein Hauch von Blue-Eyed-Soul schwebt durch den Raum.
"Stepping Stone", und wenn Eryn singt, dann muss ich sofort an Janis Joplin denken, sie klingt zwar nicht wie die Kollegin, aber Intensität und Feeling lassen an sie erinnern, und dann ist das auch noch die erste Ballade des Albums, und das zusammen ergibt eine herrlich emotionale Stimmung! Und diese steigert sich dann noch im Laufe des Songs, der härter wird und die Gitarre wieder heftig erklingen lässt.
Überwiegend höre ich ein an klassischem Rock orientiertes Album, da schwingen auch die Siebziger mit, gar ein wenig Bad Company könnte man assoziieren, das Alles ist handwerklich perfekt gestaltet, mit Herzblut und Engagement, und stets spürt man den einen oder anderen Geist des Blues, als Rock verkleidet, durch den Raum huschen. An eine ein wenig härtere Art der Band Free muss ich zum Beispiel bei "Better As I Go" denken, klasse! Der Blueshauch verstärkt sich hin und wieder, wie mit "So Lonely", einem der weiteren balladesk orientierten Songs.
Doch spätestens mit "Tore Up" sind wir wieder beim kompromisslosen Hard Rock gelandet, auf den Punkt, ganz hart und trocken, geht es ab, mit satten Gitarren und den Keyboards im Hintergrund, das klingt dann auch noch ein wenig an ganz frühe Deep Purple aus den Siebzigern. Die satten Gitarren werden im Abschlusstitel, "He Loves Me Anyway", dann gegen die akustischen ausgewechselt, die Drums weichen der Handperkussion, und Eryn trägt diesen Song etwas zurückhaltender vor, aber mit viel Emotion, und Matt singt auch seinen Part mit ruhigerer und rauer Stimme, hier vielleicht mit einem Hauch von Frankie Miller.... LINE-UP:
Matt O'Ree (guitar, vocals)
John Hummel (drums)
Lex Lehman (bass)
Eryn O'Ree (vocals)
Layonne Holmes (backing vocals)
Matt Wade (keyboards)...
TRACKLIST:
1 Whole Lotta Nothin
2 Walking on the Edge of My Dreams
3 Can't Undo
4 Stepping Stone
5 Wake Up and Live
6 Better As I Go
7 So Lonely
8 I'll Be Your Shotgun
9 This Reality
10 Tore Up
11 He Loves Me Anyway