Eric "Red" Schwartz ist bissig und klasse
Wie schade dass es für dieses Album keine Samples gibt, denn sowohl Texte als auch Musik sind größtenteils eine Wucht. Die Stücke sind zwischen den Jahren 2000 und 2012 entstanden und viele von ihnen sind bereits auf früheren Schwartz Alben veröffentlicht. Somit kann man fast von einer Compilation "Schwartz sings Schwartz" sprechen; allerdings wurden alle Stücke noch mal neu und wesentlich üppiger arrangiert und das macht den besonderen Reiz dieser CD aus. In seinen Texten geht es um Alltagsdinge und auf vielen Stücken bezieht er klar Stellung: "Gods a lie, you die when you die" singt er auf dem ersten Track "Don´t Ask" und macht sich auf humorvolle Art über die Sinnsuche vieler Menschen lustig. Schwartz ist Jude; das ist für das Verständnis der Texte durchaus wichtig. Dafür das Gott eine Lüge ist, kommt er in seinen Texten erstaunlich oft vor. Im fantastischen "Another Mother Flood" prangert er aus der Position Gottes die ignorante Haltung gegenüber Menschen an, die eine andere Religion oder Hautfarbe haben und zieht die Aussage vieler Fundamentalisten zur Güte Gottes in Zweifel, denn Gott weiß sich letztlich auch keinen Rat mehr als angesichts der menschlichen Zerstörungswut nochmals eine Sintflut zu schicken, obwohl er versprochen hat, dass es keine Zweite geben wird. Das Youtube Video zu diesem Stück ist klasse!
Da irritiert es mich dann schon, dass er sich in "Welcome Back to the USA" so patriotisch über die Vereinigten Staaten äußert. Diese - wie ich finde - schreckliche Country Schnulze ist aber der einzige Totalausfall auf einem ansonsten großartigen Album. Seine Texte enthalten häufig ausdrücklich sexuelle Anspielungen. Damit hält er sich hier relativ zurück. Allerdings sind auch seine vorangegangenen CDs sehr hörenswert und wer mehr Sex and Crime möchte, kann sich ruhig den Vorgänger "The Aristocrat" gönnen.
Musikalisch gibt es auf "The Better Man" nix zu meckern. Knackige Bläser, erstklassiger Gesang. Ein fast perfektes Album.