David Guetta: Listen (180g) auf 2 LPs

»Listen«: David Guetta traut sich an seine Grenzen

Für David Guetta ist sein Album »Listen« ein echtes Abenteuer. Als DJ hat er fast alles erreicht. Er füllt weltweit riesige Stadien. Dort versammeln sich seine Fans, um ihn zu sehen, zu hören und mit ihm zu feiern. Außerdem hat er den ›Berufsstand‹ des DJ in den letzten Jahrzehnten zu dem gemacht, was er ist: DJs sind Künstler, die einen Namen haben, eine Marke sein und mit ihrer Kunst Geld verdienen können.

David Guetta wünscht sich, dass seine Fans bei »Listen« genau hin hören. Das ist gar kein Problem, denn ein Star nach dem anderen ziert die Tracklist der neuen CD: Emeli Sandé, Ryan Tedder, Nicki Minaj, Sia, Sam Martin, Magic!, DJ Afrojack, Birdy und viele mehr. Texte und Melodien haben für David Guetta bei diesem Album viel mehr Gewicht, als bei allen vorherigen. Er hat etwas zu sagen und komponierte diesmal ausgehend von den Melodien der Gesangsstimme und von den Melodieinstrumenten (die nach wie vor elektronisch erzeugt werden). Früher bildete für jedes seiner Stücke der Beat den kreativen Ausgangspunkt.

David Guetta betrachtet »Dangerous« als den Song auf »Listen«, der einen Wendepunkt in seinem Schaffen bildet. Er möchte nach wie vor die Menschen zum Tanzen und Feiern bringen. Aber er freut sich, wenn ihm das ab jetzt mit Tracks gelingt, die mehr inhaltliche Substanz haben. Die Stücke auf »Listen« hat er immer wieder überarbeitet, bis ihn sein Label liebevoll zwang, das Album endlich freizugeben. David Guetta wollte sich bewusst neu erfinden, und nicht nur auf Nummer sicher gehen.

Für die Rundumerneuerung auf »Listen« wählt David Guetta zum Glück eine schonende Vorgehensweise: Er ist etwas reflektierter und ernster, aber bleibt der mitreißende Guetta.