Brian Eno: The Ship
Musiker, Produzent, Musiktheoretiker, Künstler – Brian Eno ist alles in einem. Zudem gilt er bis heute als wegweisender Elektrokünstler. Wahrscheinlich ist es die Mischung aus allem, die seine Musik so besonders macht.
Das gilt auch für sein Album »The Ship«, für das er neben den genannten Tätigkeiten nun auch noch als Dichter fungierte – jedenfalls gewissermaßen.
Der Name der Platte ist Programm, denn für »The Ship« ließ sich Eno von dem bekanntesten Schiff überhaupt inspirieren.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label: Warp, 2016
- Bestellnummer: 1867845
- Erscheinungstermin: 29.4.2016
Weitere Ausgaben von The Ship
2016 meldet sich Brian Eno mit einem neuen Album zurück. »The Ship« heißt der Longplayer, für den der Musiker sich unter anderem vom Titanic-Unglück inspirieren ließ.
Es ist das erste Soloalbum Enos seit vier Jahren. Zuletzt hatte er gemeinsam mit Underworld-Mitglied Karl Hyde an mehreren Kollaborationsalben gearbeitet.
Im Gegensatz zu Enos letzter Soloplatte »Lux« (2012), bei der es sich um ein reines Instrumentalwerk handelt, stehen bei »The Ship« nun auch wieder verschiedene Vocals im Vordergrund. Es ist das erste Mal seit »Another Day on Earth« (2005), dass Eno auf einem Soloalbum singt.
Insgesamt besteht »The Ship« nur aus zwei Tracks, die jedoch zusammen eine Spieldauer von mehr als 47 Minuten haben. Track eins ist der 21-minütige Titelsong, Track zwei die dreigeteilte Suite »Fickle Sun«, die Brian Eno in »Fickle Sun«, »The Hour Is Thin« und »I’m Set Free« gliedert.
Der erste Teil dieses Zyklus beinhaltet ein Gedicht, das vom britischen Schauspieler Peter Serafinowicz gelesen wird. Es entstand mithilfe eines Markow-Kette-Generators – eine Software, in die Eno verschiedene Wörter oder Texte eingab, z. B. Berichte über die Titanic, Soldatenlieder aus dem Ersten Weltkrieg oder Hackerwarnungen. Das Programm spuckte daraufhin Tausende von Versen aus, aus denen Eno einige zu einem Gedicht zusammenfügte.
Der letzte Teil der Suite ist eine Interpretation des Velvet-Underground-Klassikers »I’m Set Free«. Laut Eno sei der Song heute sogar noch relevanter als zu dem Zeitpunkt, an dem Lou Reed ihn geschrieben hatte.
»The Ship« ist in verschiedenen Formaten erhältlich, darunter die Standard-CD und die LP sowie eine Limited Collectors Edition.
Dass Brian Eno immer wieder zu Recht als Innovator der Musik bezeichnet wird, bestätigt er mit seinem neuen Album. Mit »The Ship« verbindet er auf einzigartige Weise Literatur und Musik.
Rezensionen
»Es ist ein Album ohne Beat, aber mit Schwingungen, Färbungen, Flow.« (stereoplay, Juni 2016)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 The Ship
- 2 Fickle Sun (I)
- 3 Fickle Sun (II) The Hour Is Thin
- 4 Fickle Sun (III) I'm Set Free