BAP: Halv su wild (remastered) (180g) auf 2 LPs

Es gibt Jahre in der Karriere einer Band, in denen fallen gleich mehrere besondere Ereignisse zusammen. 2011 ist so ein Schaltjahr für BAP. Die Kölner Band existiert nun seit 35 Jahren und Bandleader Wolfgang Niedecken feiert am 30. März seinen 60. Geburtstag. Im März erscheinen sowohl Wolfgang Niedeckens Autobiographie »Für ›ne Moment« (bei Hoffmann und Campe) und das neue BAP-Album »Halv su wild«. Der Schaffensprozess von Biographie und Songtexten hat sich zeitlich überschnitten und so wundert es nicht, dass einige Songs aus einer eher reminiszierenden Warte heraus entstanden sind und über das Leben reflektieren.

Das neue Studioalbum, einmal mehr von BAP gemeinsam mit Wolfgang Stach in den Kölner Maarweg Studios produziert, ist ein Werk, das Gelassenheit, Souveränität und Kompetenz ausstrahlt. Mit »Halv su wild«, Titelsong, erster Single und Opener des Albums, nimmt das 14 Songs umfassende Werk gleich Fahrt auf und endet mit einem ganz besonderen Lied, das sich Wolfgang Niedecken für den Schluss des Albums aufgehoben hat. »Waat ens jraad« ist eine berührende Liebeserklärung an seine Frau, »das erwachsenste Liebeslied, was mir möglich war«, wie er selbst sagt. Eine perfekte Schlussnote für »Halv su wild«, ein Album mit einer erstaunlichen, wenn nicht beglückenden Bandbreite musikalischer Stimmungen und emotionaler Befindlichkeiten. So autark, unprätentiös und voller Lebensweisheit kann man sich ein Spätwerk nur wünschen.

Man darf gespannt sein, welche Songs aus dem neuen Album sich zu den zahlreichen alten Klassikern als frische und unverbrauchte Klassiker in spe gesellen werden. Anwärter gibt es auf »Halv su wild« wahrlich genug.

Rezensionen

»... ein herausragendes Album.« (Good Times, 04 / 05.2011)

»So kann Rockmusik bewegen.« (Rolling Stone, 04 / 2011)

»Neu ist daran nichts, die Fans werden es jedoch gerade deshalb mögen.« (stereo, 06 / 2011)

»Zurückgelehnt rockend, teils gar lässig swingend, erzählt der Jubilar gleichermaßen aufrichtig-anrührend von seiner Liebe zum 1. FC. Köln wie zu seiner Frau.« (audio, 06 / 2011)