The Rolling Stones: Voodoo Lounge (2009 Remastered)
Voodoo Lounge (2009 Remastered)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Polydor, 1994
- Bestellnummer: 6927249
- Erscheinungstermin: 17.7.2009
Weitere Ausgaben von Voodoo Lounge
- EUR 49,99* The Rolling Stones: Voodoo Lounge (30th Anniversary Edition) (180g) (Red & Yellow Vinyl) 2 LPs, (30th Anniversary Edition) (180g) (Red & Yellow Vinyl)
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- EUR 85,99* The Rolling Stones: Voodoo Lounge (30th Anniversary Edition) (Limited Edition) (Red & Yellow Vinyl) (Non Japan-made Discs) 2 LPs, (30th Anniversary Edition) (Limited Edition) (Red & Yellow Vinyl) (Non Japan-made Discs), Japan-Import
Das erste Album der Rolling Stones ohne Bill Wyman am Bass und mit Don Was als Produzent hätte enttäuschen können. Stattdessen gewann es 1995 den Grammy für das beste Rockalbum.
»Voodoo Lounge« kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt für die Rolling Stones. In den 1980er Jahren hatte die Band in den Augen vieler Fans an Zusammenhalt und Richtung verloren, und man begann, an der Lebensfähigkeit der Band zu zweifeln.
Persönliche Nebenprojekte schienen Vorrang vor der Arbeit einzelner oder der meisten Bandmitglieder zu haben. Gerüchte über die Arbeitsbeziehung von Mick und Keith machten die Runde.
Der unbestrittene kommerzielle Erfolg von »Steel Wheels« (1989), sowohl die Tournee als auch das Album (einschließlich des europäischen Ablegers Urban Jungle), hatte diese Gerüchte überzeugend entkräftet.
Dann, 1992, verkündete Bill Wyman seinen Rücktritt aus der Band, und die Frage, ob die Rolling Stones ohne ihn weitermachen könnten, wurde unweigerlich erneut aufgeworfen.
»Voodoo Lounge« war die Antwort der Rolling Stones auf diese Frage: ein entschiedenes »Ja, solange wir wollen«.
Denn obwohl Bills Weggang das Ende einer 30-jährigen Ära bedeutete, stand Voodoo Lounge für einen Neuanfang, für eine neue Band mit einem neuen Produzenten. Die vier Bandmitglieder spielten zwar schon seit zwanzig Jahren zusammen - drei von ihnen seit über dreißig -, aber der Verlust des Bassisten hätte eine Katastrophe bedeuten können, und ein neuer Produzent ist immer ein Risiko, vor allem für eine erfolgreiche Gruppe mit bekannten Gewohnheiten und Referenzen.
Die Situation wurde von den Rolling Stones als Chance genutzt, und das Ergebnis ist hörbar inspiriert, authentisch und weithin bewundert. (Die traditionelle Weisheit, damals wie heute, besagt, dass »Voodoo Lounge« das beste Stones-Album seit Some Girls ist - das wiederum »das letzte große Stones-Album« seit... nun, dem davor ;-)
Das Album war in jeder Hinsicht sehr populär, erreichte Doppelplatin in den USA und brachte mehrere britische Hit-Singles hervor, obwohl sich der Erfolg der US-Singles als schwer fassbar erwies. (Die dreizehnmonatige Tournee auf sechs Kontinenten zur Promotion des Albums brachte 320.000.000 $ ein, die zweiterfolgreichste Tournee der Band nach »A Bigger Bang«)
Der straighte, rockige Opener von Voodoo Lounge, Love Is Strong, bekommt viel Lob dafür, dass er so ankommt, wie die Band es vorhat, nämlich als Hommage an die »goldenen Zeiten«. Und es stimmt, das klingt genau so, wie die Rolling Stones zum Beispiel auf It's Only Rock ›n‹ Roll klangen, nachdem sie ihren modernen Rocksound perfektioniert hatten.
Und »You Got Me Rockin'« gibt auch nicht vor, etwas anderes zu sein, als es ist - der Hinweis steckt im Titel, die Musik in der Botschaft, und es ist auch unverkennbar der Sound der Stones, Bill hin oder her.
Wenn Mick schreit: »I was a hooker losing my looks«, muss man nicht nur über den inhärenten und gewollten Schuss Komik schmunzeln, sondern weiß auch, dass man bei der Band ist, von der zum Beispiel Torn and Frayed stammt.
Zum Erwachsenwerden gehört das Älterwerden, auch wenn es nicht bedeutet, langsamer zu werden. Die ähnlich beschwingte, dreiminütige »I want sex«-Symphonie Sparks Will Fly - abgesehen von dem völlig unerwarteten und untypischen Ausrutscher eines sichtlich aufgedrehten Mick Jagger in eine unzüchtige Obszönität - ist ein weiterer Favorit.
(Um der größeren Gemeinschaft der Stones-Fans gegenüber fair zu sein, wird die Diskussion über dieses Lied in den Foren ein wenig »marmitiert« - diejenigen, die den lächerlichen Humor dieses geradlinigen, geilen Rock ›n‹ Roll-Tirade nicht verstehen können, neigen dazu, es als krass zu bezeichnen.
Überschreitung der Grenzen des öffentlichen Anstands? Ja, das ist ein Risiko, das die Rolling Stones schon immer einzugehen bereit waren. Wie Mick 25 Jahre zuvor über Beggars Banquet sagte: »Einige Leute finden einige der Texte unhöflich. Einige der Texte SIND sogar unhöflich.«
Das langsamere The Worst, ein Bekenntnis zum Herzschmerz, und die Cembaloballade New Faces werden weniger kontrovers bewundert. Ein süßes, trauriges, klagendes Lamento über die Sorgen vergangener Jugend und verlorener Liebe, dem eine Ähnlichkeit (und möglicherweise Gefallen) mit Ruby Tuesday nachgesagt wird.
Moon Is Up steigert das Tempo, bleibt aber lyrisch zurückhaltend. Die überraschend exotische Instrumentierung - Ronnie mit seiner verrückten Pedal Steel, Mick mit Kastagnetten und Harfe, Heartbreakers-Keyboarder Benmont Tench am Akkordeon und Charlie, der auf einer Mülltonne im Treppenhaus trommelt - macht diese süße, einfache, geradlinige Melodie zu einem unerwarteten Höhepunkt.
Out Of Tears erinnert an die großen Balladen des goldenen Zeitalters. Es ist eine klassische, traurige Ballade, die perfekt zu Micks Stimme, Chuck Leavells Klavier und den drei Gitarren von Keith (elektrisch), Mick (akustisch) und Ronnie (elektrisch) passt.
Das aktuelle, ganz und gar emotionale »Blinded By Rainbows« und auch Micks Song ragen auf Voodoo Lounge aus verschiedenen Gründen heraus. Mit seinen Worten voller zerrissenem Fleisch und Semtex-Explosionen ist er einzigartig auf einem Album, auf dem es ansonsten, wie Mick selbst zugibt, »nur um Mädchen, Autos und Unreife« geht. »Blinded By Rainbows« ist ein langsamer Country-Rock-Song für die Neunziger, der sich musikalisch gut auf »Voodoo Lounge« einfügt, aber »textlich eher wie eine Tarantel auf Engelsfutter«, wie Chandler es ausdrückt.
»Voodoo Lounge« ist ein langes und konsistentes Album, was dazu führen kann, dass es ›gleich‹ klingt - so wie jede Sammlung von Musik, die sowohl nach Ähnlichkeiten als auch nach Gegensätzen zusammengestellt wurde, beim ersten Hören gleichförmig klingen kann. Aber Songs wie »Suck On The Jugular« - das nenne ich mal einen Groove -, ein Song, der sich am besten mit der Refrainzeile »Let's get together and rock all night/Let's get together and fuck all night« zusammenfassen lässt, und das Rachestück Mean Disposition fallen auf, sobald man sie erkannt hat.
»Voodoo Lounge« wird nie so zugänglich sein wie die Stones-Alben, die dies in den späten 60er und frühen 70er Jahren ermöglichten, weil es ein direkter Nachfahre von ihnen ist - wie der Versuch, der eigene Großvater zu sein - nicht nur wie er, sondern wirklich er. Aber in Bezug auf den Stil des Schwarz-Weiß-Blues, den die Stones miterfunden haben, hat »Voodoo Lounge« Anspruch auf Klassikerstatus.
»Voodoo Lounge« kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt für die Rolling Stones. In den 1980er Jahren hatte die Band in den Augen vieler Fans an Zusammenhalt und Richtung verloren, und man begann, an der Lebensfähigkeit der Band zu zweifeln.
Persönliche Nebenprojekte schienen Vorrang vor der Arbeit einzelner oder der meisten Bandmitglieder zu haben. Gerüchte über die Arbeitsbeziehung von Mick und Keith machten die Runde.
Der unbestrittene kommerzielle Erfolg von »Steel Wheels« (1989), sowohl die Tournee als auch das Album (einschließlich des europäischen Ablegers Urban Jungle), hatte diese Gerüchte überzeugend entkräftet.
Dann, 1992, verkündete Bill Wyman seinen Rücktritt aus der Band, und die Frage, ob die Rolling Stones ohne ihn weitermachen könnten, wurde unweigerlich erneut aufgeworfen.
»Voodoo Lounge« war die Antwort der Rolling Stones auf diese Frage: ein entschiedenes »Ja, solange wir wollen«.
Denn obwohl Bills Weggang das Ende einer 30-jährigen Ära bedeutete, stand Voodoo Lounge für einen Neuanfang, für eine neue Band mit einem neuen Produzenten. Die vier Bandmitglieder spielten zwar schon seit zwanzig Jahren zusammen - drei von ihnen seit über dreißig -, aber der Verlust des Bassisten hätte eine Katastrophe bedeuten können, und ein neuer Produzent ist immer ein Risiko, vor allem für eine erfolgreiche Gruppe mit bekannten Gewohnheiten und Referenzen.
Die Situation wurde von den Rolling Stones als Chance genutzt, und das Ergebnis ist hörbar inspiriert, authentisch und weithin bewundert. (Die traditionelle Weisheit, damals wie heute, besagt, dass »Voodoo Lounge« das beste Stones-Album seit Some Girls ist - das wiederum »das letzte große Stones-Album« seit... nun, dem davor ;-)
Das Album war in jeder Hinsicht sehr populär, erreichte Doppelplatin in den USA und brachte mehrere britische Hit-Singles hervor, obwohl sich der Erfolg der US-Singles als schwer fassbar erwies. (Die dreizehnmonatige Tournee auf sechs Kontinenten zur Promotion des Albums brachte 320.000.000 $ ein, die zweiterfolgreichste Tournee der Band nach »A Bigger Bang«)
Der straighte, rockige Opener von Voodoo Lounge, Love Is Strong, bekommt viel Lob dafür, dass er so ankommt, wie die Band es vorhat, nämlich als Hommage an die »goldenen Zeiten«. Und es stimmt, das klingt genau so, wie die Rolling Stones zum Beispiel auf It's Only Rock ›n‹ Roll klangen, nachdem sie ihren modernen Rocksound perfektioniert hatten.
Und »You Got Me Rockin'« gibt auch nicht vor, etwas anderes zu sein, als es ist - der Hinweis steckt im Titel, die Musik in der Botschaft, und es ist auch unverkennbar der Sound der Stones, Bill hin oder her.
Wenn Mick schreit: »I was a hooker losing my looks«, muss man nicht nur über den inhärenten und gewollten Schuss Komik schmunzeln, sondern weiß auch, dass man bei der Band ist, von der zum Beispiel Torn and Frayed stammt.
Zum Erwachsenwerden gehört das Älterwerden, auch wenn es nicht bedeutet, langsamer zu werden. Die ähnlich beschwingte, dreiminütige »I want sex«-Symphonie Sparks Will Fly - abgesehen von dem völlig unerwarteten und untypischen Ausrutscher eines sichtlich aufgedrehten Mick Jagger in eine unzüchtige Obszönität - ist ein weiterer Favorit.
(Um der größeren Gemeinschaft der Stones-Fans gegenüber fair zu sein, wird die Diskussion über dieses Lied in den Foren ein wenig »marmitiert« - diejenigen, die den lächerlichen Humor dieses geradlinigen, geilen Rock ›n‹ Roll-Tirade nicht verstehen können, neigen dazu, es als krass zu bezeichnen.
Überschreitung der Grenzen des öffentlichen Anstands? Ja, das ist ein Risiko, das die Rolling Stones schon immer einzugehen bereit waren. Wie Mick 25 Jahre zuvor über Beggars Banquet sagte: »Einige Leute finden einige der Texte unhöflich. Einige der Texte SIND sogar unhöflich.«
Das langsamere The Worst, ein Bekenntnis zum Herzschmerz, und die Cembaloballade New Faces werden weniger kontrovers bewundert. Ein süßes, trauriges, klagendes Lamento über die Sorgen vergangener Jugend und verlorener Liebe, dem eine Ähnlichkeit (und möglicherweise Gefallen) mit Ruby Tuesday nachgesagt wird.
Moon Is Up steigert das Tempo, bleibt aber lyrisch zurückhaltend. Die überraschend exotische Instrumentierung - Ronnie mit seiner verrückten Pedal Steel, Mick mit Kastagnetten und Harfe, Heartbreakers-Keyboarder Benmont Tench am Akkordeon und Charlie, der auf einer Mülltonne im Treppenhaus trommelt - macht diese süße, einfache, geradlinige Melodie zu einem unerwarteten Höhepunkt.
Out Of Tears erinnert an die großen Balladen des goldenen Zeitalters. Es ist eine klassische, traurige Ballade, die perfekt zu Micks Stimme, Chuck Leavells Klavier und den drei Gitarren von Keith (elektrisch), Mick (akustisch) und Ronnie (elektrisch) passt.
Das aktuelle, ganz und gar emotionale »Blinded By Rainbows« und auch Micks Song ragen auf Voodoo Lounge aus verschiedenen Gründen heraus. Mit seinen Worten voller zerrissenem Fleisch und Semtex-Explosionen ist er einzigartig auf einem Album, auf dem es ansonsten, wie Mick selbst zugibt, »nur um Mädchen, Autos und Unreife« geht. »Blinded By Rainbows« ist ein langsamer Country-Rock-Song für die Neunziger, der sich musikalisch gut auf »Voodoo Lounge« einfügt, aber »textlich eher wie eine Tarantel auf Engelsfutter«, wie Chandler es ausdrückt.
»Voodoo Lounge« ist ein langes und konsistentes Album, was dazu führen kann, dass es ›gleich‹ klingt - so wie jede Sammlung von Musik, die sowohl nach Ähnlichkeiten als auch nach Gegensätzen zusammengestellt wurde, beim ersten Hören gleichförmig klingen kann. Aber Songs wie »Suck On The Jugular« - das nenne ich mal einen Groove -, ein Song, der sich am besten mit der Refrainzeile »Let's get together and rock all night/Let's get together and fuck all night« zusammenfassen lässt, und das Rachestück Mean Disposition fallen auf, sobald man sie erkannt hat.
»Voodoo Lounge« wird nie so zugänglich sein wie die Stones-Alben, die dies in den späten 60er und frühen 70er Jahren ermöglichten, weil es ein direkter Nachfahre von ihnen ist - wie der Versuch, der eigene Großvater zu sein - nicht nur wie er, sondern wirklich er. Aber in Bezug auf den Stil des Schwarz-Weiß-Blues, den die Stones miterfunden haben, hat »Voodoo Lounge« Anspruch auf Klassikerstatus.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Love Is Strong
- 2 You Got Me Rocking
- 3 Sparks Will Fly
- 4 The Worst
- 5 New Faces
- 6 Moon Is Up
- 7 Out Of Tears
- 8 I Go Wild
- 9 Brand New Car
- 10 Sweethearts Together
- 11 Suck On The Jugular
- 12 Blinded By Rainbows
- 13 Baby Break It Down
- 14 Thru and Thru
- 15 Mean Disposition