Toller Überblick über das "klassische Werk" von F.Z.!
Nach Frank Zappas frühen Tod an einem aggressiven Prostata-Krebs 1993 hatte für einige Jahre Rykodisc die Rechte am Zappa Katalog. Diese Plattenfirma aus London war sehr rührig und brachte nicht nur die meisten seiner vielen Alben wieder heraus, sondern versuchte auch, den Verkauf durch selbst zusammengestellte Sampler anzukurbeln. Einer davon (mit einem hässlichen Cover) hieß: "No Commercial Potential" (Kein kommerzielles Potential), was ein Plattenboss in den 60er Jahren wohl zur ersten Platte der "Mothers of Invention" (Mütter der Erfindung - nur "Mothers" durften sie nicht heißen) gesagt hatte, und enthielt einen sehr guten (und rockigen) Querschnitt von "Freak Out" (1966) bis "Guitar" (1988). Um diesen geht es hier aber nicht. Stattdessen um "eine klassische Einführung" zu Frank Zappa, die neben einem schön witzigen Cover mit Frank im Frack einen tollen Überblick über seine Orchestermusik bietet. Angefangen von ganz frühen Themen aus den 60ern ("Run home slow" / "Uncle Meat"), über "Orchestral Favorites" (1979), bis zum "London Symphony Orchestra" (1983) und Pierre Boulez (1984). Ganz zufrieden wird Zappa (der dafür etliche tausend Dollar ausgegeben hatte) damit nicht gewesen sein; denn danach experimentierte er mit dem Synclavier (eine Art früher Musik-Computer), für das er "unspielbare" Musik komponierte bzw. mit dem er die Musik seines italienischen Namensvetters Francesco Zappa aus dem 18. Jahrhundert neu arrangierte. Gegen Ende seines Lebens machte ihn das unorthodoxe "Ensemble Modern" aus Frankfurt am Main dann doch noch glücklich ("The yellow shark"). Von alledem ist auf dieser langen CD etwas in bestmöglicher Klangqualität vertreten. Und das macht Lust auf mehr: "Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. MUSIC is THE BEST!" (Frank Zappa 1940-1993) Disclaimer: Ich bin ein Musikliebhaber, -kenner und Möchtegern-Musiker, der seit über 40 Jahren intensiv alle Arten von Musik hört und zu verstehen versucht. Von mir gibt es keine Marketing-Phrasen zu lesen. Ich habe alle besprochenen Alben mehrmals gehört und mit Begründungen für gut oder weniger gut befunden. Gleichwohl ist meine Meinung rein subjektiv.