"Hitting does not solve everything." [Loki]
Bei „Thor – The Dark Kingdom (OT: Thor – The Dark World) handelt es sich um einen Actionfilm aus dem Jahre 2013, welcher auf dem Marvel-Franchise basiert. Bei dem zweiten Teil der Reihe nahm Regisseur Alan Taylor auf dem Regiestuhl platz und löste damit Teil 1 Regisseur Kenneth Branagh ab.
Nachdem Loki New York unsicher machte und allerlei Unfrieden stiftete, liegt es nun an Thor die Königreiche wieder unter Kontrolle zu bringen. Der Kampf gegen die Unruhen läuft zwar gut für Thor, jedoch leidet der Göttersohn unter Liebeskummer, da er die sterbliche Jane Foster vermisst. Diese glaubt schon gar nicht mehr an die Rückkehr ihres Herzbuben (immerhin sind schon fast 2 Jahre vergangen, seit sich die beiden das letzte Mal sahen). Durch Zufall stößt Jane auf ein altes Artefakt, welches einst den Dunkelelfen gehörte. Diese wollten Jahrhunderte zuvor alles Seiende ins Dunkel stürzen, wurden jedoch von Odins Vater im Kampf besiegt. Lediglich ihr Anführer Malekith und einer seiner getreuen konnten fliehen und warten auf den Tag X…
Als ich damals den ersten Teil von Thor im Kino sah, war ich durchaus positiv angetan (was nicht nur an Chris Hemsworth lag ;) ). Zwar störte mich schon damals, dass man sein Augenmerk viel zu wenig auf die Charakterbeziehungen, -dynamiken & -entwicklungen legte, jedoch konnte man dies unterm Strich alles noch verschmerzen und ich tröstete mich damit, dass man in Teil 2 dies alles bestimmt besser machen würde… Dies war nur leider nicht der Fall. Thor 2 ist ein reines Aktiongewitter und lässt einen kaum zu Ruhe kommen (dies meine ich nur leider nicht im rein positiven Sinne). Der Film brauch nicht lange um zur Sache zukommen und genau hier liegt unter anderem ein Problem. Man wird von einer Actionsequenz in die nächste geworfen und irgendwann hat man das Gefühl, dass man dies alles schon vor 5 Minuten fast genauso gesehen hat. Bei all dem hektischen hin und her gibt es dann auch nur seltene Momente, in denen man sich den Charakteren wirklich widmet. Dies ist vor allem sehr schade, da man zum ersten Mal die Chance gehabt hätte einem Asgard näher zu bringen, man hätte die Liebesbeziehung von Thor & Jane endlich fundieren und glaubwürdiger machen können (da dies in Teil eins einfach auf der Strecke blieb), auch hätte ich es allgemein gut gefunden, wenn man Jane mehr Asgardzeit gewährt hätte. Man mag über Natalie Portman als Jane (oder überhaupt über Jane) in diesem Film denken was man will, ABER wenn man diesen Charakter schon einbringt, dann sollte man ihn auch nutzen… Dies ist jedoch nicht passiert oder geglückt (kann man sehen wie man möchte). Auch Thors treue Gemeinschaft aus Teil eins (Sif & Co.) verkommen hier zu besseren Statisten und stellen keinerlei Mehrwert im Film dar. Selbiges gilt größtenteils auch für das Team rund um Jane Foster.
Ein weiteres Problem ist, dass man bei den Dunkelelfen gar nicht wirklich weiß, was sie von der totalen Dunkelheit haben. Diese Tatsache ist auch nicht unbedingt storyzuträglich.
Bild & Ton:
Während mich die zweite Runde der Geschichte rund um den nordischen Donnergott nicht übermäßig begeistern konnte, können zumindest Bild und Ton sich mehr als sehen lassen. Thor 2 lässt visuell keine Wünsche offen und verdient hier die volle Punktzahl. Auch tonal gibt sich das Sequel nicht die Blöße und stellt damit eine wahre Freude für alle dar, die eine Heimkinoanlage ihr Eigen nennen.
FAZIT:
Technisch begeistert mich „The Dark Kingdom“ in allen Bereichen, was allerdings die geschichtliche Umsetzung angeht, stellte der Film eher eine Enttäuschung dar. Ich erwarte von einem Actionfilm keine Charakterstudie oder Arthauskino, allerdings erwarte ich trotz allem, dass man Entwicklungen, Dynamiken und Beziehungen so beleuchtet, dass sie dem Zuschauer einleuchtend sind und die Charaktere tiefgründiger (und somit ‚echter‘)erscheinen. Dies alles erfüllt der 2te Teil jedoch nur sehr bedingt.
Wer die Avengers mochte, wird wahrscheinlich auch Thor 2 toll finden, wer aber schon die Avengers nicht so ‚knorke‘ fand, wird auch den zweiten Auftritt des Donnerers nur marginal besser finden.