PG 13 Mainstream auf allen Ebenen
THE AVENGERS… die schnell zusammengestellte Superheldeneingreiftruppe, deren Charaktere bekannt sind aus Comics, TV und Kino, im Kampf um die Rettung der Welt in einer spektakulär unspektakulären Inszenierung. Kein Spannungsbogen, die Musik von Alan Silvestri klingt wie das uninspirierte Gedudel eines John Williams aus neueren Produktionen, das Bild zeugt von einer hohen Rechnerleistung und dazu eine Tonspur, die zwar sehr gut ist, aber mit ihrer gedämpften Akustik nicht zum Geschehen passt. Es gibt keine Steigerungen der Musik und der akustischen Effekte innerhalb der Actionszenen, so dass diese die pure Langeweile verbreiten. Dazu eine Kameraführung wie in einem Fernsehfilm. Auf allen Ebenen wird der pure Mainstream zelebriert. Der ganze Film plätschert einfach ohne Höhepunkte dahin. Diese ganzen dämlichen Kloppereien… alles schon x-mal dagewesen. Auch da also nichts Neues. Hallo Anja! Kein Wunder, dass Du trotz der enormen Lautstärke eingeschlafen bist! Einzige Lichtblicke dieses Films sind Gwyneth Paltrow als Pepper Potts, die in ihren wenigen Minuten Leinwandzeit die gesamte Superheldentruppe zu einem Haufen schlechter Schauspieler in dämlichen Kostümen verkommen lässt, und Paul Bettany als die Stimme von J.A.R.V.I.S. Bitte den Oskar für die beste Nebenrolle an Gwyneth Paltrow.
Die Tonspur der Originalfassung liegt in 7.1 DTS HD Master vor. Wie bereits oben beschrieben, ist die Tonspur an sich sehr gut und alle Lautsprecher sind während der Laufzeit schwer beschäftigt. Auch bei enormer Lautstärke und in all den Zerstörungsorgien lassen sich die Stimmen klar orten und verstehen und manchmal erfüllt der Bass den ganzen Raum. Trotzdem klingt der Ton wie künstlich gedämpft und es fehlte mir daher ganz klar das packende Element… nämlich eine Akustik, die aus den Lautsprechern kommt und mich packt, mich durchschüttelt, sich innerhalb in der Szenen in einer Kurve steigert bis zu einem Höhepunkt und dann wieder fällt. Ich will die Zähne dabei zusammen beißen müssen! Nein, gedämpfter Gleichklang ist angesagt und das in jeder Actionsequenz. Es fehlen diese gewissen Effekte, die hervorstechen. Dies ist ein Einheitsbrei! Das muss wohl an der Zielgruppe Kleinkinder liegen, die heutzutage weder mit Pixelblut noch mit akustischer Gewalt verschreckt werden darf. Es ist keine Szene dabei, die es sich lohnt, mehrmals anzuschauen oder jemandem zu zeigen, um das Heimkino vorzuführen. Die deutsche Tonspur, die in 7.1 DTS HR vorliegt, habe ich mir nicht angetan.
Das Bild ist so perfekt, wie es für eine Produktion dieser Art erwartet werden darf. Dabei jedoch hart an der Grenze zu komplett aus dem Rechner gezogen. Sterilität ist hier angesagt. Ein antiseptisches Bild in das sich die Schauspieler so perfekt künstlich einfügen, dass ich mich fragen muss, wann diese für solche Produktionen überflüssig werden. Toll ist allerdings die nahezu permanent vorhandene räumliche Tiefe.
Ein Freund von mir, der ein ganzes Zimmer voll mit Comic Heften hat und der diesen Film auch mitgebracht hat, findet den Film gut. Er ist nicht eingeschlafen! Ich habe zumindest die anderen Comicverfilmungen gesehen und jede Folge HULK im Fernsehen war damals Pflicht. Bei mir ist dieser Film trotzdem nicht angekommen. So hat eben jeder seine Sichtweise. Comicverfilmungen, deren Zielgruppe offensichtlich Schnuller Kinder sind, kommen mir nicht mehr auf die Leinwand.