Jon Hassell: The Surgeon Of The Nightsky (remastered) (180g)
The Surgeon Of The Nightsky (remastered) (180g)
LP
LP (Long Play)
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- Label: Intuition, 1985-87
- Bestellnummer: 11629537
- Erscheinungstermin: 8.12.2023
+ J. A. Deane, Jean-Philippe Rykiel, Richard Horowitz, Michael Brook
Das seit den 1980er Jahren bekannte Label Intuition bringt seine wichtigsten und erfolgreichsten Back-Katalog-Titel auf Vinyl unter dem Namen »Intuition Master Series« heraus. Alben von Bands und Künstlern wie Steps Ahead, Jon Hassell, Eddie Palmieri, Oregon, Stephan Micus, Don Cherry, Abdullah Ibrahim, Barbara Thompson, Marilyn Mazur, Joe Zawinul, Maceo Parker, Charlie Mariano, Dino Saluzzi, Joey Baron, Lounge Lizards werden aufwändig remastert und in hochwertiger Aufmachung auf Vinyl (180-Gramm-Pressung) wiederveröffentlicht.
Auch andere, zuvor nicht auf Intuition veröffentlichte Alben sollen in Zukunft ein Zuhause beim renommierten Label erhalten und auf Vinyl veröffentlicht werden, wie z. B. »Flamma Flamma« von Nicholas Lens oder »Say Yes« von Iyeoka. Den Anfang in der »Intuition Master Series« macht Jon Hassell mit seinem legendären Album »The Surgeon of the Nightsky Restores Dead Things by the Power of Sound«.
Der 2021 verstorbene amerikanische Trompeter und Multiinstrumentalist Jon Hassell war eigentlich eine internationale Legende – und wiederum auch nicht, denn ein massiver Durchbruch ist ihm nie gelungen, was aber vor allem daran lag, dass er sich der Öffentlichkeit fast komplett verweigerte. Jon Hassell war ein musikalischer Visionär und Wegbereiter, einer der inspiriert war von Klängen, Ambient und Neuer Musik. Er schätze die Musik von Avantgardisten wie Stockhausen, in dessen Kölner Schule er auch eine Ausbildung machte. Mit Terry Riley und seiner Minimal Music kam er früh in Kontakt und spielte auf dessen ersten Alben mit.
Hassell war zudem ein musikalisch Getriebener, jemand, der Stilen auf den Grund gehen musste. So befasste er sich intensiv mit fernöstlicher, besonders aber mit der indischen Musik.
Anhand der erlernten Zutaten kreierte er ein vollkommen neues Spiel auf und mit der Trompete. Er schuf sprachähnliche modulierte Luftströme, die durch das Instrument fließen, um scheinbar außerirdische, mikrotonale Klänge zu erzeugen. Diese Technik kombinierte er mit ethnischen Polyrhythmen, elektronischen Verfremdungen, Klangflächen und Jazz zu einem eigenen Stil, den er »Fourth World« nannte. »Wir haben diesen Riesenunterschied zwischen den technisch hochstehenden »nördlichen« Ländern (First World) und den unterentwickelten »südlichen« Ländern (Third World). Und ganz offensichtlich wird sich die Zukunft als ein Hybrid, eine Mischung aus beiden entwickeln. »Fourth World Music« meint die Verbindung des Besten vom Alten mit dem Besten vom Neuen. Aber vergiss nicht das Alte. Übersieh nicht den Wert von Tradition.«
Mit dieser Art von Musik beeinflusste er maßgeblich zahlreiche in der Entstehung befindliche Stile wie z. B. Weltmusik, Nujazz oder Ambient. Es ist kein Fehler zu behaupten, dass ohne die Ideen von Hassell diese Arten von Musik einen anderen Verlauf genommen hätten. Die Liste der beeinflussten Musiker und Produzenten ist lang, angefangen bei Brian Eno, der nach der Zusammenarbeit mit ihm sein Ambient-Konzept sowie den multi-rhythmischen Ansatz weiterentwickelte. Letzteren reichte Eno an David Byrne (Talking Heads) weiter. Die melancholischen Solowerke von David Sylvian entstehen nach einem gemeinsamen Projekt (Brilliant Trees). Auch auf Peter Gabriels Meisterwerk »Die letzte Versuchung Christi« ist Hassell zu finden, und Gabriel gibt zu, durch dieses Werk erst so richtig sein eigenes Weltmusik-Konzept entwickelt zu haben. Auch im Nujazz hat er Musiker wie Nils Petter Molvaer oder Erik Truffaz maßgeblich geprägt. Ohne Hassells Pioniertaten hätte es so legendäre Alben wie »Khmer« womöglich so nicht gegeben. Hassells Einfluss auf die Musikwelt ist also nicht hoch genug zu schätzen, auch wenn er sich selbst von den Lobeshymnen immer unbeeindruckt zeigte. »Es sind die unsichtbaren Dinge, die uns umschwirren. Man muss sie einfach ans Licht holen und sichtbar machen.«
Intuition hat 1987 mit »The Surgeon of the Nightsky Restores Dead Things by the Power of Sound» eines seiner besten Werke im Katalog. In der bewährten Verbindung mit Brian Eno als Produzent wurde damals sein erstes komplett live eingespieltes Album veröffentlicht.
Die einzelnen Stücke, die in Paris, Vancouver, Hamburg und Brüssel aufgenommen wurden, geben die besondere Atmosphäre wieder, die jedes (seltene) Konzert von Jon Hassell zu etwas Außergewöhnlichem gemacht hat. Die äußerst filigrane Auf- und Nachbereitung des Live-Materials im Studiomix, macht auch für den Hörer klar, mit welch subtilen Mitteln Jon Hassell sein Publikum in den Bann gezogen hat.
Im Zusammenspiel mit dem Publikum öffnet Hassell ein Fenster zum Verständnis einer Musik, deren Puls und Stimmung gleichzeitig in New York, Rangun, Maracaibo, Paris, Palembang oder Köln gehört und wahrgenommen werden kann.
Dieses Album ist ein absolutes Klangkunstwerk, oder wie es einmal ein Zuhörer formulierte: »Ein Album mit fast zärtlicher Percussion und schwebenden, kunstvoll eingesprenkelten Synthesizer-Klängen und begleitet von einer elektronisch verfremdeten Trompete, die mysteriös-bizarr und zugleich unsagbar sanft und weich ist – irgendwie jenseits von Raum und Zeit.«
Auch andere, zuvor nicht auf Intuition veröffentlichte Alben sollen in Zukunft ein Zuhause beim renommierten Label erhalten und auf Vinyl veröffentlicht werden, wie z. B. »Flamma Flamma« von Nicholas Lens oder »Say Yes« von Iyeoka. Den Anfang in der »Intuition Master Series« macht Jon Hassell mit seinem legendären Album »The Surgeon of the Nightsky Restores Dead Things by the Power of Sound«.
Der 2021 verstorbene amerikanische Trompeter und Multiinstrumentalist Jon Hassell war eigentlich eine internationale Legende – und wiederum auch nicht, denn ein massiver Durchbruch ist ihm nie gelungen, was aber vor allem daran lag, dass er sich der Öffentlichkeit fast komplett verweigerte. Jon Hassell war ein musikalischer Visionär und Wegbereiter, einer der inspiriert war von Klängen, Ambient und Neuer Musik. Er schätze die Musik von Avantgardisten wie Stockhausen, in dessen Kölner Schule er auch eine Ausbildung machte. Mit Terry Riley und seiner Minimal Music kam er früh in Kontakt und spielte auf dessen ersten Alben mit.
Hassell war zudem ein musikalisch Getriebener, jemand, der Stilen auf den Grund gehen musste. So befasste er sich intensiv mit fernöstlicher, besonders aber mit der indischen Musik.
Anhand der erlernten Zutaten kreierte er ein vollkommen neues Spiel auf und mit der Trompete. Er schuf sprachähnliche modulierte Luftströme, die durch das Instrument fließen, um scheinbar außerirdische, mikrotonale Klänge zu erzeugen. Diese Technik kombinierte er mit ethnischen Polyrhythmen, elektronischen Verfremdungen, Klangflächen und Jazz zu einem eigenen Stil, den er »Fourth World« nannte. »Wir haben diesen Riesenunterschied zwischen den technisch hochstehenden »nördlichen« Ländern (First World) und den unterentwickelten »südlichen« Ländern (Third World). Und ganz offensichtlich wird sich die Zukunft als ein Hybrid, eine Mischung aus beiden entwickeln. »Fourth World Music« meint die Verbindung des Besten vom Alten mit dem Besten vom Neuen. Aber vergiss nicht das Alte. Übersieh nicht den Wert von Tradition.«
Mit dieser Art von Musik beeinflusste er maßgeblich zahlreiche in der Entstehung befindliche Stile wie z. B. Weltmusik, Nujazz oder Ambient. Es ist kein Fehler zu behaupten, dass ohne die Ideen von Hassell diese Arten von Musik einen anderen Verlauf genommen hätten. Die Liste der beeinflussten Musiker und Produzenten ist lang, angefangen bei Brian Eno, der nach der Zusammenarbeit mit ihm sein Ambient-Konzept sowie den multi-rhythmischen Ansatz weiterentwickelte. Letzteren reichte Eno an David Byrne (Talking Heads) weiter. Die melancholischen Solowerke von David Sylvian entstehen nach einem gemeinsamen Projekt (Brilliant Trees). Auch auf Peter Gabriels Meisterwerk »Die letzte Versuchung Christi« ist Hassell zu finden, und Gabriel gibt zu, durch dieses Werk erst so richtig sein eigenes Weltmusik-Konzept entwickelt zu haben. Auch im Nujazz hat er Musiker wie Nils Petter Molvaer oder Erik Truffaz maßgeblich geprägt. Ohne Hassells Pioniertaten hätte es so legendäre Alben wie »Khmer« womöglich so nicht gegeben. Hassells Einfluss auf die Musikwelt ist also nicht hoch genug zu schätzen, auch wenn er sich selbst von den Lobeshymnen immer unbeeindruckt zeigte. »Es sind die unsichtbaren Dinge, die uns umschwirren. Man muss sie einfach ans Licht holen und sichtbar machen.«
Intuition hat 1987 mit »The Surgeon of the Nightsky Restores Dead Things by the Power of Sound» eines seiner besten Werke im Katalog. In der bewährten Verbindung mit Brian Eno als Produzent wurde damals sein erstes komplett live eingespieltes Album veröffentlicht.
Die einzelnen Stücke, die in Paris, Vancouver, Hamburg und Brüssel aufgenommen wurden, geben die besondere Atmosphäre wieder, die jedes (seltene) Konzert von Jon Hassell zu etwas Außergewöhnlichem gemacht hat. Die äußerst filigrane Auf- und Nachbereitung des Live-Materials im Studiomix, macht auch für den Hörer klar, mit welch subtilen Mitteln Jon Hassell sein Publikum in den Bann gezogen hat.
Im Zusammenspiel mit dem Publikum öffnet Hassell ein Fenster zum Verständnis einer Musik, deren Puls und Stimmung gleichzeitig in New York, Rangun, Maracaibo, Paris, Palembang oder Köln gehört und wahrgenommen werden kann.
Dieses Album ist ein absolutes Klangkunstwerk, oder wie es einmal ein Zuhörer formulierte: »Ein Album mit fast zärtlicher Percussion und schwebenden, kunstvoll eingesprenkelten Synthesizer-Klängen und begleitet von einer elektronisch verfremdeten Trompete, die mysteriös-bizarr und zugleich unsagbar sanft und weich ist – irgendwie jenseits von Raum und Zeit.«
- Tracklisting
LP
- 1 Seite A: Ravinia / Vancouver 20:58
- 2 Paris I 05:49
- 3 Seite A: Hamburg 07:10
- 4 Brussels 10:57
- 5 Paris II 08:40
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