Miles Davis: Aura (Reissue) auf CD

Am 14. Dezember 1984 reiste Miles nach Kopenhagen, um einen Preis der Stiftung des Schriftstellers Carl Johann Sonning entgegenzunehmen. Während der Zeremonie spielte er "Violet", den letzten Satz einer langen Suite, die der dänische Trompeter Palle Mikkelborg für das dänische Rundfunkorchester komponiert hatte. Die sieben Sätze von "Aura" wurden von den Farben des Regenbogens inspiriert, und die Namen von Miles Davis und früheren Preisträgern (darunter Igor Strawinsky, Leonard Bernstein, Olivier Messiaen und Isaac Stern) wurden in der Partitur verschlüsselt.

Am 31. Januar 1985 kehrte Miles mit seinem Neffen Vincent Wilburn in die dänische Hauptstadt zurück, um Aura aufzunehmen, wobei er in allen Nummern mitspielte (mit Ausnahme von Indigo", zu Ehren des zweiten Quintetts, dessen Klavierparts die Verachtung des Trompeters für jede Rückkehr in die Vergangenheit wieder aufleben ließen). John McLaughlin, der sich zu dieser Zeit zufällig in Kopenhagen aufhielt, beteiligte sich an der Aufnahme dieses Werks, das Gil Evans' üppigen Partituren würdig war. Das mangelnde Interesse von Columbia, Aura zu veröffentlichen, veranlasste Miles zu dem Entschluss, seine dreißigjährige Treue zu dem Label zu beenden und zu Warner zu wechseln.

All compositions by Palle Mikkelborg
Miles Davis (tpt); Benny Rosenfeld (tpt, flh); Palle Bolvig (tpt, flh); Jens Winther (tpt, flh); Perry Knudsen (tpt, flh); Palle Mikkelborg (tpt, flh); Idrees Sulieman (tpt, flh); Vincent Nilsson (tb); Jens Engel (tb); Ture Larsen (tb); Ole Kurt Jensen (bass tb); Axel Windfeld (bass tb, tuba); Jesper Thilo (reeds, flute); Per Carsten (reeds, flute); Uffe Karskov (reeds, flute); Bent Jaedig (reeds, flute); Flemming Madsen (reeds, flute); Niels Eje (oboe, engl horn); John McLaughlin (el-g); Bjarne Roupee (el-g); Lillian Thornquist (harp); Thomas Clausen (p, keyb); Ole Koch-Hansen (keyb); Kenneth Knudsen (keyb); Bo Stief (el-b); Niels-Henning Orsted Pedersen (b); Vincent Wilburn, Jr. (d); Lennart Gruvstedt (d); Marilyn Mazur (perc); Ethan Weisgaard (perc); Eva Hess-Thaysen (voc)

Rezensionen

S.​ Thielmann in stereoplay 12/89:".​.​.​die Musik von Palle Mikkelborg ist von erlesener Güte, eine Fundgrube für Kenner, voller Zitate und Anspielungen auf alte Aufnahmen.​ Und geistreich produziert ist die Platte obendrein.​ 'Aura' ist ein Muss in jeder Jazz-Sammlung, unglaublich intensiv, spannend und voller Raffinesse.​" ROLLING STONE ALBUM GUIDE ****1/2