Michael Wollny: Weltentraum Live: Philharmonie Berlin
Mit »Weltentraum Live – Philharmonie Berlin« gibt es jetzt noch eine dritte Fassung von »Weltentraum«. Binnen eines Jahres ist das Studioalbum des Michael Wollny zum Klassiker geworden.
Das Michael Wollny Trio legt auf »Weltentraum Live – Philharmonie Berlin« noch ein paar Scheite mehr aufs Feuer als in der Studio- oder der Live-Fassung aus dem Münchner Jazzclub Unterfahrt. Michael Wollny am Klavier, Tim Lefebvre am Bass und Eric Schaefer am Schlagzeug improvisieren ausgiebig und hingebungsvoll. Die ›nur‹ 7 Tracks auf dem Live-Album bringen die unbändige Energie des Trios intensiv auf die CD.
»Weltentraum Live – Philharmonie Berlin« ist eine Live-Einspielung, die man als Jazzkenner haben sollte.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ACT, 2014
- Erscheinungstermin: 31.10.2014
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*** Michael Wollny Trio
Von herausragender Bedeutung für die weitere Entwicklung sollte sich die Zusammenarbeit von Michael Wollny mit dem Saxophonisten Heinz Sauer erweisen. Sie hatten sich bereits 2001 beim Jazzensemble des HR kennengelernt. Mich reizte der Gedanke, den Youngster und den Altmeister - 46 Lebensjahre trennen sie - gemeinsam aufzunehmen. Im Studio stellte sich die erhoffte Magie sofort ein.
Der nie vergehende Zauber dieser Musik liegt darin, dass sie ein Geheimnis in sich bewahrt. Michel Wollny sagte zu Heinz Sauer den schönen Satz: „Je weniger die Ewigkeit gesucht wird, desto mehr entsteht sie.“ Dem Album „Melancholia“ und der Zusammenarbeit mit dem großen Saxophonisten sollte eine Schlüsselrolle im Leben des jungen Pianisten zukommen. Michael Wollny erwies sich sehr bald als Glücksfall nicht nur für ACT, sondern für den deutschen Jazz insgesamt. In unterschiedlichen Konstellationen zeigte sich seine elektrisierende Vitalität, intellektuelle Neugier, technische Brillanz und totale Hingabe, die einzigartig ist. Als die musikalisch komplexe und sehr anspruchsvolle Idee der „Wunderkammer“ aufkam (mit der klassischen Cembalistin Tamar Halperin), haben wir das nicht zerredet, sondern einfach gemacht. Was mich antrieb, war die Überzeugung, mit Michael Wollny den wichtigsten deutschen Jazzmusiker seit Albert Mangelsdorff und Klaus Doldinger entdeckt zu haben. Und besonders nach dem tragischen Tod von Esbjörn Svensson 2008 war es Michael Wollny, der mir die Kraft und Leidenschaft zurückgab, meine Mission mit dem Label ACT weiterzuführen.
Inzwischen sind seit unserem ersten Zusammentreffen zehn Jahre vergangen. Michael Wollny wurde mit so ziemlich jedem Musikpreis ausgezeichnet, den unser Land an Kulturschaffende zu vergeben hat. Neben seinen zwölf Alben (inklusive der [em]-Alben und der vier Alben mit Heinz Sauer) war er an bislang acht weiteren ACTProduktionen beteiligt. Er wurde zu einer kreativen Säule der ACT-Familie und ist mir auch persönlich ans Herz gewachsen.
Und jüngst brachte das Album „weltentraum“ nicht nur weitere Anerkennung der nationalen und internationalen Kritik (u. a. vier Sterne im legendären US-Magazin „Downbeat“), sondern auch den kommerziellen Durchbruch. Kein Jazzalbum eines deutschen Pianisten hatte es vorher je in die Top 50 der Popcharts geschafft. Der Jazz Award wurde in nur zwei Monaten erreicht. Karsten Jahnkes grandiose „Jazznights“-Tour tat ihr übriges. Vor großem Publikum hob das Trio seine Musik nochmals in neue Sphären und nach einem unfassbaren Konzert in München entschied ich mich spontan für einen Mitschnitt in der besonderen Atmosphäre des Kammermusiksaals der Philharmonie Berlin. Es sollte kein Fehler gewesen sein, denn auch in diesem Konzert setzte der Wuschelkopf am Klavier das Publikum mit seinen kongenialen Partnern Tim Lefebvre am Bass und Eric Schaefer am Schlagzeug in hoch-explosive Stimmung. „Weltentraum - live“ liefert den nachhaltigen Beweis.
Siggi Loch, Berlin, 6. August 2014
Rezensionen
»Das Trio reduziert sich nicht aufs Plakative, sondern arbeitet auch an kleinen Stellen der Partitur filigrane Details aus, verschiebt minimale Akzente, wenn Wollny etwa in seiner Adaption von Alban Bergs ›Nacht‹ andalusische Farbtupfer andeutet.« (Jazzthing, November 2014 - Januar 2015)
»Das Studioalbum Weltentraum war schon ein Knaller, Weltentraum Live erreicht noch mehr Tiefe « (JAZZTHETIK, 11 / 12.2014)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Nacht
- 2 Phlegma phighter
- 3 Rufe in der horchenden Nacht
- 4 When the sleeper wakes
- 5 Lasse!
- 6 Engel
- 7 Gorilla biscuits
- 8 Little person