Mal Waldron & Terumasa Hino: Reminicent Suite auf CD

Die "Reminicent Suite" des amerikanischen Pianisten Mal Waldron und des japanischen Trompeters Terumasa Hino wurde ursprünglich 1973 auf dem berühmten Victor-Label veröffentlicht und war eines von mehreren Alben, die Waldron über einen Zeitraum von dreißig Jahren ausschließlich in Japan aufgenommen und veröffentlicht hat und von denen die meisten nie außerhalb Japans erhältlich gewesen sind. Reminicent Suite" besteht aus zwei erweiterten Tracks, die jeweils eine Seite einnehmen. Der Titeltrack auf Seite A wurde von Waldron komponiert und ist ein dunkler, grüblerischer Heavy Groove, der typisch für seinen Sound der frühen 70er Jahre ist. Black Forest" auf Seite B wurde von Hino geschrieben und ist ein lebhaftes und energiegeladenes Stück, das mit dichtem Schlagzeug und Heinos charakteristischem Trompetenton ausgestattet ist.

Mal Waldron begann in den frühen 1950er Jahren seine umfangreiche Arbeit für das Prestige-Label mit namhaften Persönlichkeiten wie Gene Ammons, Jackie McLean und Charles Mingus. Am bekanntesten wurde er durch seine Zusammenarbeit mit Billie Holiday, bevor er Mitte der 60er Jahre die USA verließ und nach Europa übersiedelte, wo er sich in vielen Ländern wie Frankreich, Italien und Deutschland, wo er in München lebte, einen Namen machte. 1969 nahm Waldron die ersten Aufnahmen für zwei große europäische Jazz-Labels, ECM und Enja, auf, bevor er 1970 zum ersten Mal auf Tournee nach Japan ging. Waldron verliebte sich sofort in Japan und unternahm in den nächsten drei Jahrzehnten ausgedehnte Tourneen und Aufnahmen für zahlreiche Labels.

Terumasa Hino ist eine der herausragenden Persönlichkeiten des modernen japanischen Jazz der Nachkriegszeit. Er wurde Mitte der 60er Jahre durch die Bands von Hideto Shiraki und Sadao Watanabe bekannt und entwickelte sich bald zu einem der wichtigsten Vertreter der neuen Jazzgeneration, die die Richtung des Jazz in Japan veränderte. Er erforschte einen offeneren, freieren und improvisierten Sound, der psychedelische und Rockelemente mit Freeform- und Post-Bop-Jazz mischte. Hino nahm für viele der führenden Jazz-Labels dieser Zeit auf, darunter Columbia, Three Blind Mice und East Wind, und zog Mitte der 70er Jahre in die USA, wo er mit den führenden Fusion-Spielern der New Yorker Szene wie Larry Corryell, Mtume, Al Foster, Dave Liebman und vielen anderen zusammenarbeitete. In den frühen 80er-Jahren waren Heinos Jazz-Funk-Tracks in der britischen Jazz-Dance-Szene ein Hit für die Tanzfläche.

Waldron und Hino werden auf "Reminicient Suite" von einer Band begleitet, die sich aus den besten japanischen Jazzern ihrer Zeit zusammensetzt: Takeo Uematsu am Saxophon, Terumasas Bruder Motohiko Hino am Schlagzeug und der legendäre Bassmeister Isao Suzuki. Zusammen liefern sie eines der besten Alben dieser Ära ab, eine reichhaltig artikulierte und dynamische Session, die beispielhaft für das Beste ist, was die japanische Jazzszene in den frühen 1970er Jahren zu bieten hatte.