Maik Krahl: Decidophobia
Decidophobia
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Double Moon, 2018
- Bestellnummer: 8722753
- Erscheinungstermin: 4.10.2018
+ Constantin Krahmer, Bruno Müller, Oliver Lutz, Hendrik Smock
*** Digipack
*** Digipack
Es ist ein Bekenntnis: Maik Krahl thematisiert Angst. Die Angst davor, Entscheidungen zu treffen, etwas zu tun, das man hinterher vielleicht bereuen könnte. Die Angst, einen irreparablen Fehler zu begehen, sich vielleicht dadurch die Zukunft zu verbauen, zurückgewiesen zu werden, oder anzuecken. Nicht wenige Menschen neigen deshalb dazu, die Antwort auf drängende Fragen aufzuschieben, in der Hoffnung, dass sich alles schon irgendwie von selber lösen wird. Aber einfach nur zu warten, das vergrößert oft sogar noch das Problem. Die Psychologie nennt dieses Phänomen Decidophobie.
»Vor allem als Jazzmusiker ist man gezwungen, ständig Entscheidungen zu treffen. Alles was man tut, hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Band, auf den Charakter des Stückes. Man kann sich nicht auf irgendwelchen Mechanismen ausruhen. Es geht darum: Mit welchem Musiker nehme ich auf, welche Stücke kommen auf die Platte«, erklärt Krahl. Bei ihm gehe es weniger um die Angst vor den möglicherweise negativen Konsequenzen, versichert der Trompeter. »Ich würde es eher Entscheidungsunsicherheit nennen.«
Denn für Krahl geht es im aktuellen Fall durchaus um einiges: Immerhin ist es sein erstes Album unter eigenem Namen, das noch dazu in der viel beachteten Jazz thing Next Generation Reihe erscheint, die seit beinahe 15 Jahren die deutschsprachige Szene regelmäßig mit frischem Blut und neuen Helden versorgt. Als wäre dies nicht schon genug Bürde, darf Maik Krahl auch noch aktuell die Kerze auf dem Geburtstagskuchen spielen, denn ausgerechnet er ist der 75. Protagonist der JTNG. Für ihn offenbar genügend Gründe, sein Debüt selbstkritisch »Decidophobia« zu nennen. Na dann herzlichen Glückwunsch!
Wobei der 1991 in Bautzen geborene Musiker eigentlich keinen Grund zu Sorge haben müsste. Die sieben Songs der CD, die er mit Bruno Müller (Gitarre), Oliver Lutz (Bass), Hendrik Smock (Schlagzeug) und Constantin Krahmer (Piano) einspielte, strotzen nur so vor mutigen Einfällen, verblüffenden Lösungen, kompositorischer Finesse und stupender Virtuosität. Dabei lässt sich ein interessantes Portfolio an Einflüssen heraushören, das Maik Krahl während seiner Studien an der Carl Maria von Weber Hochschule in Dresden wie auch an der Folkwang Universität der Künste in Essen gierig absorbierte. Worüber sich niemand bei Lehrern wie Till Brönner, Malte Burba und Ryan Carniaux wundern sollte. Letzter preist seinen Schüler in den Linernotes als einen außergewöhnlichen jungen Musiker, »der fest in der Vergangenheit verwurzelt ist, alles was er tut, an den Bedürfnissen der Gegenwart ausrichtet und dabei immer zum Horizont blickt, um frühzeitig zu erkennen, was die Zukunft wohl noch alles bringen möge.«
Dass Entscheidungen hier nicht gerade leicht sein können, liegt auf der Hand. Maik Krahl wählte eine dezent swingende Gangart mit einer schlank agierenden Rhythmussektion, »was auch meinem starken Bezug zur Jazztradition, zu großen Trompetern wie Chet Baker, Kenny Dorham, Clifford Brown und Louis Armstrong entspricht«. Eigene Kompositionen wie »Dance Little Walnut Dance«, »Demian«, »Number 3«, »Via Metauro«, »It Happened To Me«, »Ombrophily« oder das Titelstück wirken auf eine erfrischend uneitle Art modern, während der Bandleader mit seiner Entscheidung, seinen mild glimmenden, robusten Trompetenton in weiten Teilen mit einem elektrischen Phaser zu verstärken, einen mutigen Schritt in ein kaum erschlossenes Niemandsland wagt.
Maik Krahl mag viel über falsch oder richtig, Sinn oder Unsinn grübeln. Gerade weil er nichts dem Zufall überließ, klingt sein Erstling vor allem mutig. So, als würde hier einer kopfüber von der Klippe springen, nicht wissend, ob er unten im Wasser landet oder nicht. Ein Risiko, das sich allemal gelohnt hat, nicht nur für Ryan Carniaux. Er habe die Entscheidung nicht bereut, schreibt er, dieser großartigen CD seine Zeit zu schenken. Alles richtig gemacht!
»Vor allem als Jazzmusiker ist man gezwungen, ständig Entscheidungen zu treffen. Alles was man tut, hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Band, auf den Charakter des Stückes. Man kann sich nicht auf irgendwelchen Mechanismen ausruhen. Es geht darum: Mit welchem Musiker nehme ich auf, welche Stücke kommen auf die Platte«, erklärt Krahl. Bei ihm gehe es weniger um die Angst vor den möglicherweise negativen Konsequenzen, versichert der Trompeter. »Ich würde es eher Entscheidungsunsicherheit nennen.«
Denn für Krahl geht es im aktuellen Fall durchaus um einiges: Immerhin ist es sein erstes Album unter eigenem Namen, das noch dazu in der viel beachteten Jazz thing Next Generation Reihe erscheint, die seit beinahe 15 Jahren die deutschsprachige Szene regelmäßig mit frischem Blut und neuen Helden versorgt. Als wäre dies nicht schon genug Bürde, darf Maik Krahl auch noch aktuell die Kerze auf dem Geburtstagskuchen spielen, denn ausgerechnet er ist der 75. Protagonist der JTNG. Für ihn offenbar genügend Gründe, sein Debüt selbstkritisch »Decidophobia« zu nennen. Na dann herzlichen Glückwunsch!
Wobei der 1991 in Bautzen geborene Musiker eigentlich keinen Grund zu Sorge haben müsste. Die sieben Songs der CD, die er mit Bruno Müller (Gitarre), Oliver Lutz (Bass), Hendrik Smock (Schlagzeug) und Constantin Krahmer (Piano) einspielte, strotzen nur so vor mutigen Einfällen, verblüffenden Lösungen, kompositorischer Finesse und stupender Virtuosität. Dabei lässt sich ein interessantes Portfolio an Einflüssen heraushören, das Maik Krahl während seiner Studien an der Carl Maria von Weber Hochschule in Dresden wie auch an der Folkwang Universität der Künste in Essen gierig absorbierte. Worüber sich niemand bei Lehrern wie Till Brönner, Malte Burba und Ryan Carniaux wundern sollte. Letzter preist seinen Schüler in den Linernotes als einen außergewöhnlichen jungen Musiker, »der fest in der Vergangenheit verwurzelt ist, alles was er tut, an den Bedürfnissen der Gegenwart ausrichtet und dabei immer zum Horizont blickt, um frühzeitig zu erkennen, was die Zukunft wohl noch alles bringen möge.«
Dass Entscheidungen hier nicht gerade leicht sein können, liegt auf der Hand. Maik Krahl wählte eine dezent swingende Gangart mit einer schlank agierenden Rhythmussektion, »was auch meinem starken Bezug zur Jazztradition, zu großen Trompetern wie Chet Baker, Kenny Dorham, Clifford Brown und Louis Armstrong entspricht«. Eigene Kompositionen wie »Dance Little Walnut Dance«, »Demian«, »Number 3«, »Via Metauro«, »It Happened To Me«, »Ombrophily« oder das Titelstück wirken auf eine erfrischend uneitle Art modern, während der Bandleader mit seiner Entscheidung, seinen mild glimmenden, robusten Trompetenton in weiten Teilen mit einem elektrischen Phaser zu verstärken, einen mutigen Schritt in ein kaum erschlossenes Niemandsland wagt.
Maik Krahl mag viel über falsch oder richtig, Sinn oder Unsinn grübeln. Gerade weil er nichts dem Zufall überließ, klingt sein Erstling vor allem mutig. So, als würde hier einer kopfüber von der Klippe springen, nicht wissend, ob er unten im Wasser landet oder nicht. Ein Risiko, das sich allemal gelohnt hat, nicht nur für Ryan Carniaux. Er habe die Entscheidung nicht bereut, schreibt er, dieser großartigen CD seine Zeit zu schenken. Alles richtig gemacht!
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Dance little walnut dance
- 2 Demian
- 3 Number 3
- 4 Via metauro
- 5 It happened to me
- 6 Ombrophily
- 7 Decidophobia
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