Nguyên Lê: Celebrating The Dark Side Of The Moon
Nguyên Lê traut sich mit »Celebrating The Dark Side Of The Moon« ein Heiligtum zu öffnen. Im Rahmen seiner ›musikalischen Feldforschung‹ widmet sich der in Paris lebende Gitarrist immer wieder Meisterwerken der Rockgeschichte. Nun ist »The Dark Side Of The Moon« an der Reihe.
Nguyên Lê holte sich für »Celebrating The Dark Side Of The Moon« Michael Gibbs als Arrangeur, die NDR Bigband sowie Gary Husband, Jürgen Attig und Youn Sun Nah ins Boot. Gemeinsam mit diesen Partnern kleidet er auf »Celebrating The Dark Side Of The Moon« Pink Floyd ins Jazzgewand.
Adaption gelungen: Aufreizend und edel.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ACT, 2014
- Erscheinungstermin: 31.10.2014
Neben den beiden Fusion-Jazz-Experten Gary Husband am Schlagzeug und Jürgen Attig am E-Bass ist ein Gast zu hören, der dem Album besonderen Glanz verleiht: Youn Sun Nah! Sie hat mit betörender Rockstimme so überraschend wie einnehmend die Vokalparts eingesungen. Die Variabilität und das Ausdrucksspektrum ihrer Stimme beeindruckt. Was immer sie auch singt, sie verzaubert: Youn Sun Nah versprüht pure Magie. Und so ist „celebrating the Dark Side Of The Moon“ keine bloße Hommage, es ist eine Neuerschaffung des Rockklassikers, eine Wiedergeburt im Bigband-Jazzgewand.
„Natürlich habe ich damals als Teenager auch Pink Floyd gehört", erzählt Nguyên Lê. „Ich war ein Progressive-Rock-Fan: Das war Musik voll Fantasie, Science-Fiction, ein bisschen psychedelisch, andere Welten eben. Und da ich es liebe, musikalische Welten zu entdecken und zwischen den Kulturen und Stilen zu wandeln, war eine Interpretation von 'The Dark Side Of The Moon' mit meinen eigenen künstlerischen Mitteln ganz natürlich für mich."
Trotz der Filigranität mit überraschenden harmonischen Wendungen, dem instrumentalen Farbenreichtum und den unerhörten Klangtexturen hat Michael Gibbs in seinen Orchestrierungen die für Pink Floyd typische Kraft und überwältigende Dynamik des Originals erhalten. Er ist ein Experte darin, wenn es heißt die Grenzen des Jazz zu überschreiten: Manfred Mann, Joni Mitchell, John McLaughlin, Whitney Houston und Peter Gabriel schätzen seinen Einfallsreichtum und die Kreativität seiner Orchestrierungen.
Im Kontext der NDR Bigband fühlt sich Nguyên Lê pudelwohl: „Bigbands waren immer wichtig für mich. So lernte man in Frankreich meinen Namen, als ich 1987 im Orchestre National du Jazz war. Als einziger Gitarrist in so einer Band kann ich natürlich auch sehr laut spielen, aber das geht ja nicht immer. Die NDR Bigband ist da sehr dynamisch. Ich liebe diesen Sound." Nguyên Lê rockt, wo es rocken muss und begibt sich auf Klangreisen wo ihm Gibbs Arrangements den nötigen Freiraum gewähren. Vom ersten bis zum letzten Ton baut die NDR Bigband eine spannungsgeladene, emotionalisierende Intensität auf, der man sich nicht entziehen kann. Inspirierte Improvisationen ihrer Solisten setzen immer wieder Akzente.
Wie Nguyên Lê das Pink Floyd-Album in seine eigene Welt holt, hat (im wahrsten Sinne des Wortes) großes Format. Die dunkle Seite des Mondes beginnt zu strahlen.
Rezensionen
»Punktlandung auf der groovy Seite des Mondes!« (Good Times, Dezember 2014 / Januar 2015)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Speak To Me
- 2 Inspire
- 3 Breathe
- 4 On The Run
- 5 Time
- 6 Magic Spells
- 7 Hear This Whispering
- 8 The Great Gig In The Sky
- 9 Gotta Go Sometime
- 10 Money
- 11 Us And Them
- 12 Purple Or Blue
- 13 Any Colour You Like
- 14 Brain Damage
- 15 Eclipse