Keith Jarrett: Sun Bear Concerts - Piano Solo (Limited Numbered Edition)
Sun Bear Concerts - Piano Solo (Limited Numbered Edition)
10
LPs
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: ECM, 1978
- Erscheinungstermin: 19.2.2021
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Faksimile-Edition des Original-Releases von 1978
Keith Jarretts “Sun Bear Concerts” sind ohne Zweifel eines der monumentalsten Werke, die je auf einem Tonträger dokumentiert wurden. Die ursprünglich zehn LPs der “Sun Bear Concerts”-Box (die später auf sechs CDs wiederöffentlicht wurden) enthielten Aufzeichnungen von fünf kompletten Konzerten, die der für seine Soloaufnahmen aus Bremen, Lausanne und Köln in der ganzen Welt gefeierte Pianist im November 1978 in Japan gegeben hat.
Von sämtlichen Veröffentlichungen des ECM-Labels ist die “Sun Bear Concerts”-Box nach wie vor die Produktion, die am meisten Kontroversen provozierte. Die Kritikerreaktionen reichten von ekstatischem Enthusiasmus bis zu blanker Empörung, die sich allerdings meist nur gegen den Umfang der Dokumentation richtete und gar nicht gegen die Musik selbst. Sogar dem Pianisten durchaus wohlgesonnene Kritiker machten sich angesichts des Umfangs der Box etwas besorgt Gedanken. “Die Veröffentlichung dieser Alben stellt den kühnsten Akt in Jarretts bisheriger Karriere dar, und zugleich auch einen der dreistesten des ECM-Urhebers Manfred Eicher”, urteilte Neil Tesser. “Beide waren sich sicherlich des kritischen Skeptizismus bewußt, auf den eine Box mit zehn Platten von Jarretts improvisierten Piano-Concerti stoßen würde…”
Tatsächlich haben Jarrett und Eicher daran keinen Gedanken verschwendet – und weder der Pianist noch der Produzent sahen je Anlaß, den monumentalen Umfang der “Sun Bear Concerts”-Box zu bedauern oder sich für ihn zu entschuldigen. Die Kollektion erfüllte vollkommen ihren Zweck: Erstens dokumentierte sie die beträchtlichen Entwicklungen in Jarretts Spiel seit den Konzerten in Bremen, Lausanne und Köln und zweitens illuminierte sie in einzigartiger Weise die Natur des kreativen Prozesses im Verlauf einer einzigen Konzertserie.
Die improvisatorischen Ressourcen eines Musikers waren noch nie zuvor (und auch nie danach) Gegenstand einer so erschöpfenden Musterung gewesen. Wie Jarrett einst sagte: Bei Solokonzerten kann man sich nirgends verstecken. Noch heute versetzen einen die Beständigkeit seines Einfallsreichtums und die Bandbreite seiner melodischen Phantasie in Erstaunen. Selbst die Passagen mit nachdrücklichen Ostinati, die Jarrett zwischendurch einstreut, um neue Ideen zu schöpfen, haben eine hypnotische Kraft und motivischen Wert. Im Verlauf der Tournee, die in Kioto begann und ihn über Osaka, Nagoya und Tokio nach Sapporo führte, machte Jarrett neue ereignis- und detailreiche Musik. Und jedes dieser Konzerte hatte einen unverkennbar eigenen Charakter.
“Diese Marathone bewiesen, daß Jarrett einer der größten Improvisatoren des Jazz ist”, meinte der britsche Trompeter und Jazzjournalist Ian Carr. “Er verfügt offensichtlich über einen unerschöpflichen Fluß rhythmischer und melodischer Ideen, eine der brillantesten pianistischen Techniken überhaupt und die Fähigkeit, komplexe und profunde Gefühle zu artikulieren.”
“Jarretts Konzerte sind unwiederholbar”, befand Peter Ruedi 1978 in der Schweizer Weltwoche. “Sie enthalten eine Musik, die für immer vorüber ist, wenn sie erklungen ist: ein Grund von diesem Musiker entweder nichts auf Platten festzuhalten. Oder alles. Pianistisch erscheint Jarrett auf seinem Japan-Trip noch perfekter als auf seinen früheren Solo-Einspielungen, er scheint noch mehr Wert auf Anschlagsqualitäten zu legen, über weite Strecken scheint er überhaupt nicht mehr in melodischen oder harmonischen Strukturen zu denken, sondern in Klangfeldern, die er (was freilich die unübertroffene Artistik der ECM-Piano-Aufnahmetechnik voraussetzt) mit einem Raffinement gegeneinander setzt wie es auch einer klassischen Piano-Kultur nur in extremster Perfektion möglich ist: von gerade noch um Millimeter über dem Schweigen schwebenden, aber genau ausziselierten Harfen-Arpeggios bis zu schreiendstechenden, mit fingerbrechender Expressivität endlos gezogenen Fandango-Linien. Jarretts Stil liegt im Gestus, nicht im Material. Es ist Zeit, diesen Pianisten gegen seine Epigonen zu verteidigen. Diese Produktion ist dazu das probate Mittel.”
Aufnahmen vom 05. bis 18. November 1978 in Kyoto, Tokio, Saporo und Nagoya (LP Veröffentlichung 1978)
Keith Jarretts “Sun Bear Concerts” sind ohne Zweifel eines der monumentalsten Werke, die je auf einem Tonträger dokumentiert wurden. Die ursprünglich zehn LPs der “Sun Bear Concerts”-Box (die später auf sechs CDs wiederöffentlicht wurden) enthielten Aufzeichnungen von fünf kompletten Konzerten, die der für seine Soloaufnahmen aus Bremen, Lausanne und Köln in der ganzen Welt gefeierte Pianist im November 1978 in Japan gegeben hat.
Von sämtlichen Veröffentlichungen des ECM-Labels ist die “Sun Bear Concerts”-Box nach wie vor die Produktion, die am meisten Kontroversen provozierte. Die Kritikerreaktionen reichten von ekstatischem Enthusiasmus bis zu blanker Empörung, die sich allerdings meist nur gegen den Umfang der Dokumentation richtete und gar nicht gegen die Musik selbst. Sogar dem Pianisten durchaus wohlgesonnene Kritiker machten sich angesichts des Umfangs der Box etwas besorgt Gedanken. “Die Veröffentlichung dieser Alben stellt den kühnsten Akt in Jarretts bisheriger Karriere dar, und zugleich auch einen der dreistesten des ECM-Urhebers Manfred Eicher”, urteilte Neil Tesser. “Beide waren sich sicherlich des kritischen Skeptizismus bewußt, auf den eine Box mit zehn Platten von Jarretts improvisierten Piano-Concerti stoßen würde…”
Tatsächlich haben Jarrett und Eicher daran keinen Gedanken verschwendet – und weder der Pianist noch der Produzent sahen je Anlaß, den monumentalen Umfang der “Sun Bear Concerts”-Box zu bedauern oder sich für ihn zu entschuldigen. Die Kollektion erfüllte vollkommen ihren Zweck: Erstens dokumentierte sie die beträchtlichen Entwicklungen in Jarretts Spiel seit den Konzerten in Bremen, Lausanne und Köln und zweitens illuminierte sie in einzigartiger Weise die Natur des kreativen Prozesses im Verlauf einer einzigen Konzertserie.
Die improvisatorischen Ressourcen eines Musikers waren noch nie zuvor (und auch nie danach) Gegenstand einer so erschöpfenden Musterung gewesen. Wie Jarrett einst sagte: Bei Solokonzerten kann man sich nirgends verstecken. Noch heute versetzen einen die Beständigkeit seines Einfallsreichtums und die Bandbreite seiner melodischen Phantasie in Erstaunen. Selbst die Passagen mit nachdrücklichen Ostinati, die Jarrett zwischendurch einstreut, um neue Ideen zu schöpfen, haben eine hypnotische Kraft und motivischen Wert. Im Verlauf der Tournee, die in Kioto begann und ihn über Osaka, Nagoya und Tokio nach Sapporo führte, machte Jarrett neue ereignis- und detailreiche Musik. Und jedes dieser Konzerte hatte einen unverkennbar eigenen Charakter.
“Diese Marathone bewiesen, daß Jarrett einer der größten Improvisatoren des Jazz ist”, meinte der britsche Trompeter und Jazzjournalist Ian Carr. “Er verfügt offensichtlich über einen unerschöpflichen Fluß rhythmischer und melodischer Ideen, eine der brillantesten pianistischen Techniken überhaupt und die Fähigkeit, komplexe und profunde Gefühle zu artikulieren.”
“Jarretts Konzerte sind unwiederholbar”, befand Peter Ruedi 1978 in der Schweizer Weltwoche. “Sie enthalten eine Musik, die für immer vorüber ist, wenn sie erklungen ist: ein Grund von diesem Musiker entweder nichts auf Platten festzuhalten. Oder alles. Pianistisch erscheint Jarrett auf seinem Japan-Trip noch perfekter als auf seinen früheren Solo-Einspielungen, er scheint noch mehr Wert auf Anschlagsqualitäten zu legen, über weite Strecken scheint er überhaupt nicht mehr in melodischen oder harmonischen Strukturen zu denken, sondern in Klangfeldern, die er (was freilich die unübertroffene Artistik der ECM-Piano-Aufnahmetechnik voraussetzt) mit einem Raffinement gegeneinander setzt wie es auch einer klassischen Piano-Kultur nur in extremster Perfektion möglich ist: von gerade noch um Millimeter über dem Schweigen schwebenden, aber genau ausziselierten Harfen-Arpeggios bis zu schreiendstechenden, mit fingerbrechender Expressivität endlos gezogenen Fandango-Linien. Jarretts Stil liegt im Gestus, nicht im Material. Es ist Zeit, diesen Pianisten gegen seine Epigonen zu verteidigen. Diese Produktion ist dazu das probate Mittel.”
Aufnahmen vom 05. bis 18. November 1978 in Kyoto, Tokio, Saporo und Nagoya (LP Veröffentlichung 1978)