Judith Tellado: Yerba Mala
Yerba Mala
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
*** Digipack
Yerba mala, yerba mala quiero ser
Regalar amargos versos con sabor a miel
Y aunque duela diré siempre la verdad
Que reír no vale en una vida falsedad
Unkraut wird nicht von jedem geliebt. Es sucht sich seinen Platz, es blüht, wo es will. Und es vergeht nicht: Yerba mala nunca muere - das gilt im Deutschen wie im Spanischen, in Hamburg genauso wie in Puerto Rico.
»Ich habe immer versucht, den Erwartungen Anderer zu entsprechen und trotzdem ich selbst zu bleiben«, sagt Judith Tellado. »Aber das ist unmöglich. Irgendwann habe ich das verstanden. Und ich habe verstanden, dass ich eine Verantwortung habe, vor mir selbst und vor der Kunst: Ich muss nicht nett sein - ich muss ehrlich sein. Selbst, wenn es nicht jedem gefällt: Ich bin einfach das Gewächs, das ich bin.«
Judith Tellado gehörte zu den Entdeckungen des Jahres 2014. Schon zuvor hatte sie mit ihrer so eigenen wie eigenwilligen Mélange aus Jazz, Bolero und Singer-Songwriter-Anklängen die Musikszene auf St. Pauli um mehr als nur ein paar Farbkleckse bereichert. Und ihr Album »Under Neon Stars« erzeugte schließlich auch einen in ganz Deutschland vernehmbaren Widerhall. Wenn sie nun auf das Albumcover von damals blickt, klingt Judith Tellado fast ein wenig ungläubig. »Ich bin nicht mehr die Frau, die ich dort sehe«, sagt sie, so, als lägen mehr als nur die Jahre zwischen Under Neon Stars und ihrem neuen Werk, Yerba Mala. Und in der Tat: Ihrer stilistischen Vielfalt ist Judith Tellado treu geblieben. Aber ihre Stimme, die erzählt nun andere Geschichten.
»Auf Under Neon Stars habe ich verarbeitet, was um mich herum passierte; ein Kosmos vieler kleiner Dinge, die ich mit großen Augen und Ohren aufgesogen hatte und die ich erzählen wollte. Yerba Mala aber ist etwas anderes: Es ist ein Abbild meines Innenlebens, des langsamen Wandlungsprozesses, der in mir stattfindet.« Ein Prozess, der mit der Trennung von ihrem alten Label, von alten und lange Zeit wichtigen Weggefährten rapide zu wachsen begann. Doch die Saat lag da bereits lange im Boden.
»Ich hatte immer das Gefühl, mich beweisen zu müssen«, sagt Judith Tellado. Schon den Eltern gegenüber, in einem protestantisch geprägten Elternhaus im katholischen Puerto Rico. Später dann als Migrantin in Deutschland; als autodidaktische Malerin und Sängerin; als authentische Künstlerin im lauten, bisweilen grellen Kulturbetrieb auf dem Hamburger Kiez. »Doch am Ende des Tages schaut man in den Spiegel und sieht, wer dort steht: Die Person, mit der man ins Bett geht und wieder aufsteht. Ich musste nichts beweisen - ich musste einfach loslassen: Ich bin keine deutsche Frau, und ich muss es nicht sein. Ich hasse shopping, warum also sollte ich Kleider kaufen.« Und warum sollte sie auf St. Pauli bleiben, wenn das pulsierende Nachtleben dort nicht mehr ihrer Lebenswirklichkeit entspricht. Gemeinsam mit Georg Sheljasov, ihrem Ehemann und partner in crime, zieht sie in einen ausgebauten Stall im beschaulichen Bergedorf bei Hamburg und beschließt, alles selbst zu machen: Ihre Bilder natürlich, auch ihre Kleider, vor allem aber ihre Musik.
»Yerba Mala« ist ein Album, das vom Loslassen und Ankommen erzählt. Entstanden ist es in Judith Tellados Wohnhaus, aufgenommen zwischen den Balken des alten Stalls, gemeinsam mit den Musikern ihrer angestammten Band. Behutsam, Stück für Stück, durfte es wachsen, sich entwickeln. »Meine Lieder sind meine Kinder«, sagt Judith Tellado und lacht ihr tiefes, von innen kommendes Lachen: »Sie sind ein Teil von mir, sie können mich nerven - und auch Lieder brauchen Erziehung: Ich muss versuchen, sie zu verstehen, zu erkennen, wohin sie wollen; ich muss sie an der Hand nehmen und den Weg mit ihnen gemeinsam gehen, bis sie alleine laufen können.« Das können sie nun, die hierbas malas, Judith Tellados wilde Blumenkinder. Und sie sind so vielfarbig geraten wie Judiths Persönlichkeit, so vielfältig wie die Geschichten vom Loslassen und Ankommen, und so vielschichtig wie die Emotionen, die mit diesen Geschichten verbunden sind.
Regalar amargos versos con sabor a miel
Y aunque duela diré siempre la verdad
Que reír no vale en una vida falsedad
Unkraut wird nicht von jedem geliebt. Es sucht sich seinen Platz, es blüht, wo es will. Und es vergeht nicht: Yerba mala nunca muere - das gilt im Deutschen wie im Spanischen, in Hamburg genauso wie in Puerto Rico.
»Ich habe immer versucht, den Erwartungen Anderer zu entsprechen und trotzdem ich selbst zu bleiben«, sagt Judith Tellado. »Aber das ist unmöglich. Irgendwann habe ich das verstanden. Und ich habe verstanden, dass ich eine Verantwortung habe, vor mir selbst und vor der Kunst: Ich muss nicht nett sein - ich muss ehrlich sein. Selbst, wenn es nicht jedem gefällt: Ich bin einfach das Gewächs, das ich bin.«
Judith Tellado gehörte zu den Entdeckungen des Jahres 2014. Schon zuvor hatte sie mit ihrer so eigenen wie eigenwilligen Mélange aus Jazz, Bolero und Singer-Songwriter-Anklängen die Musikszene auf St. Pauli um mehr als nur ein paar Farbkleckse bereichert. Und ihr Album »Under Neon Stars« erzeugte schließlich auch einen in ganz Deutschland vernehmbaren Widerhall. Wenn sie nun auf das Albumcover von damals blickt, klingt Judith Tellado fast ein wenig ungläubig. »Ich bin nicht mehr die Frau, die ich dort sehe«, sagt sie, so, als lägen mehr als nur die Jahre zwischen Under Neon Stars und ihrem neuen Werk, Yerba Mala. Und in der Tat: Ihrer stilistischen Vielfalt ist Judith Tellado treu geblieben. Aber ihre Stimme, die erzählt nun andere Geschichten.
»Auf Under Neon Stars habe ich verarbeitet, was um mich herum passierte; ein Kosmos vieler kleiner Dinge, die ich mit großen Augen und Ohren aufgesogen hatte und die ich erzählen wollte. Yerba Mala aber ist etwas anderes: Es ist ein Abbild meines Innenlebens, des langsamen Wandlungsprozesses, der in mir stattfindet.« Ein Prozess, der mit der Trennung von ihrem alten Label, von alten und lange Zeit wichtigen Weggefährten rapide zu wachsen begann. Doch die Saat lag da bereits lange im Boden.
»Ich hatte immer das Gefühl, mich beweisen zu müssen«, sagt Judith Tellado. Schon den Eltern gegenüber, in einem protestantisch geprägten Elternhaus im katholischen Puerto Rico. Später dann als Migrantin in Deutschland; als autodidaktische Malerin und Sängerin; als authentische Künstlerin im lauten, bisweilen grellen Kulturbetrieb auf dem Hamburger Kiez. »Doch am Ende des Tages schaut man in den Spiegel und sieht, wer dort steht: Die Person, mit der man ins Bett geht und wieder aufsteht. Ich musste nichts beweisen - ich musste einfach loslassen: Ich bin keine deutsche Frau, und ich muss es nicht sein. Ich hasse shopping, warum also sollte ich Kleider kaufen.« Und warum sollte sie auf St. Pauli bleiben, wenn das pulsierende Nachtleben dort nicht mehr ihrer Lebenswirklichkeit entspricht. Gemeinsam mit Georg Sheljasov, ihrem Ehemann und partner in crime, zieht sie in einen ausgebauten Stall im beschaulichen Bergedorf bei Hamburg und beschließt, alles selbst zu machen: Ihre Bilder natürlich, auch ihre Kleider, vor allem aber ihre Musik.
»Yerba Mala« ist ein Album, das vom Loslassen und Ankommen erzählt. Entstanden ist es in Judith Tellados Wohnhaus, aufgenommen zwischen den Balken des alten Stalls, gemeinsam mit den Musikern ihrer angestammten Band. Behutsam, Stück für Stück, durfte es wachsen, sich entwickeln. »Meine Lieder sind meine Kinder«, sagt Judith Tellado und lacht ihr tiefes, von innen kommendes Lachen: »Sie sind ein Teil von mir, sie können mich nerven - und auch Lieder brauchen Erziehung: Ich muss versuchen, sie zu verstehen, zu erkennen, wohin sie wollen; ich muss sie an der Hand nehmen und den Weg mit ihnen gemeinsam gehen, bis sie alleine laufen können.« Das können sie nun, die hierbas malas, Judith Tellados wilde Blumenkinder. Und sie sind so vielfarbig geraten wie Judiths Persönlichkeit, so vielfältig wie die Geschichten vom Loslassen und Ankommen, und so vielschichtig wie die Emotionen, die mit diesen Geschichten verbunden sind.
Rezensionen
»... hüftschwingende Latin-Rhythmen verwoben mit sprühender Percussion, feine Trompetentupfer aus dem Jazz ... .« (Audio, Juni 2019)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Yerba Mala
- 2 For the good times
- 3 Valija lista
- 4 Replay
- 5 Travelers' song
- 6 Tuya
- 7 Guayaba
- 8 Johnny Tramp
- 9 Letters from paradise
- 10 Schön, schön
- 11 This will be
- 12 Goldmine
- 13 Fifteen seconds of noise
Judith Tellado
Yerba Mala
EUR 16,99*