Joachim Kühn: Melodic Ornette Coleman Piano Works XIII
Das Werk eines Freundes
2019 feiert Joachim Kühn seinen 75. Geburtstag. Und wie könnte man das besser, als mit einem Album.
Für die ACT-Reihe »Piano Works« widmete sich der deutsche Jazzpianist nun dem Werk eines guten Freundes, Wegbereiters und Pioniers.
Melodic Ornette Coleman Piano Works XIII
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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*** Digipack
Joachim Kühn ist schon zu Lebzeiten eine Jazzlegende. Auf seinen Reputationen und dem internationalen Erfolg ruht sich der Pianist aber keineswegs aus, er ist immer noch ungemein produktiv und steht nach wie vor in vorderster Front des aktuellen Jazzlebens. Angesichts dieses Pensums mag man es kaum glauben, dass er am 15. März 2019 75 Jahre alt wird.
Wie nicht anders zu erwarten, begeht Kühn diesen Anlass nicht auf der Couch, sondern mit einem neuen Projekt. Und wer ihn kennt, wird sich nicht wundern, dass dabei nicht er im Mittelpunkt steht, sondern ein Kollege und Freund, der seine wichtigste Inspirationsquelle der vergangenen Jahrzehnte war: Ornette Coleman.
Als sie sich Anfang der Neunzigerjahre in Paris kennenlernten, war das der Beginn einer besonderen künstlerischen Beziehung. Kühn wurde der einzige Pianist, der mit Coleman im Duo regelmäßig auftrat.
Später löste er auch Geri Allen in Colemans Quartett ab. Die vor drei Jahren gestorbene amerikanische Jazz-Ikone fand ein spezielles, höchstes Lob für den 14 Jahre jüngeren Deutschen: »Er kommt nicht vom Jazz, er kommt von der Musik.« Es ist also begründet, dass Kühn seinen runden Geburtstag mit dem großen Inspirator Ornette Coleman verbindet. Was konkret hinter dem Album Melodic Ornette Coleman steckt, beschreibt er so: »Von 1995 bis 2000 konnte ich sechzehn Konzerte mit Ornette spielen.
Vor jedem Konzert schrieb er zehn neue Stücke. Ich habe nun als Einziger alle Aufnahmen und Noten der insgesamt 170 Stücke. Seine schönsten Melodien und Balladen habe ich jetzt, nach etwa zwanzig Jahren, neu zusammengestellt und Piano Solo eingespielt. Außer Lonely Woman wurde keines der Stücke je von Ornette Coleman veröffentlicht.«
Ein anderer, ganz im Gegensatz zu seinen Free Jazz-Eruptionen der frühen 1960er Jahre lyrischerer Ornette Coleman ist hier also zu entdecken. Das Denkmal, das Kühn der Jazz-Ikone hier setzt, ist das des im Blues verwurzelten Schöpfers farbenfroher Melodien. Natürlich erklingen oft andere als die gewohnten Farben, selbstverständlich nutzt Kühn die Vorlagen auch für seine intuitiven Eingebungen des Augenblicks und seine typischen, tempogeladenen Ausritte, doch sind hier vor allem zwei seelenverwandte Klangbildner zu entdecken, deren Ausgangsmaterial Melodien sind.
Das Ergebnis ist Jazz in Progress, das Vermächtnis eines der visionärsten Jazzkünstler und eine Feierstunde für einen der größten Pianisten zugleich.
Wie nicht anders zu erwarten, begeht Kühn diesen Anlass nicht auf der Couch, sondern mit einem neuen Projekt. Und wer ihn kennt, wird sich nicht wundern, dass dabei nicht er im Mittelpunkt steht, sondern ein Kollege und Freund, der seine wichtigste Inspirationsquelle der vergangenen Jahrzehnte war: Ornette Coleman.
Als sie sich Anfang der Neunzigerjahre in Paris kennenlernten, war das der Beginn einer besonderen künstlerischen Beziehung. Kühn wurde der einzige Pianist, der mit Coleman im Duo regelmäßig auftrat.
Später löste er auch Geri Allen in Colemans Quartett ab. Die vor drei Jahren gestorbene amerikanische Jazz-Ikone fand ein spezielles, höchstes Lob für den 14 Jahre jüngeren Deutschen: »Er kommt nicht vom Jazz, er kommt von der Musik.« Es ist also begründet, dass Kühn seinen runden Geburtstag mit dem großen Inspirator Ornette Coleman verbindet. Was konkret hinter dem Album Melodic Ornette Coleman steckt, beschreibt er so: »Von 1995 bis 2000 konnte ich sechzehn Konzerte mit Ornette spielen.
Vor jedem Konzert schrieb er zehn neue Stücke. Ich habe nun als Einziger alle Aufnahmen und Noten der insgesamt 170 Stücke. Seine schönsten Melodien und Balladen habe ich jetzt, nach etwa zwanzig Jahren, neu zusammengestellt und Piano Solo eingespielt. Außer Lonely Woman wurde keines der Stücke je von Ornette Coleman veröffentlicht.«
Ein anderer, ganz im Gegensatz zu seinen Free Jazz-Eruptionen der frühen 1960er Jahre lyrischerer Ornette Coleman ist hier also zu entdecken. Das Denkmal, das Kühn der Jazz-Ikone hier setzt, ist das des im Blues verwurzelten Schöpfers farbenfroher Melodien. Natürlich erklingen oft andere als die gewohnten Farben, selbstverständlich nutzt Kühn die Vorlagen auch für seine intuitiven Eingebungen des Augenblicks und seine typischen, tempogeladenen Ausritte, doch sind hier vor allem zwei seelenverwandte Klangbildner zu entdecken, deren Ausgangsmaterial Melodien sind.
Das Ergebnis ist Jazz in Progress, das Vermächtnis eines der visionärsten Jazzkünstler und eine Feierstunde für einen der größten Pianisten zugleich.
Rezensionen
»Neben traditionellen Anklängen nutzt der Pianist die Vorlagen auch, um das Melodienmaterial für intuitive Eingebungen des Augenblicks zu nutzen. Dies ist spannend, weil Kühn keiner vorgegebenen Linie folgen muss und allein seinen Emotionen vertraut. Wer sich darauf einlässt, hat von Anfang an eine fantasievolle Reise vor sich.« (Good Times, April/Mai 2019)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Lonely woman (rambling)
- 2 Lost thoughts
- 3 Immoriscible most capable of being
- 4 Songworld
- 5 Physical chemistry
- 6 Tears that cry
- 7 Aggregate and bound together
- 8 Hidden knowledge
- 9 Love is not generous, sex belongs to woman
- 10 She and he is who fenn love
- 11 Somewhere
- 12 Food stamps on the moon
- 13 Lonely woman (ballad)
- 14 BONUS:Dedication to Ornette by Kühn: The end of the world
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Joachim Kühn (geb. 1944)
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