Emmet Cohen: Vibe Provider auf CD

Das 2024 erscheinende Album des renommierten Pianisten ist eine Hommage an den verstorbenen Funmi Ononaiye, eine geschätzte Koryphäe der NYC Jazzszene

Der von der Kritik gefeierte Pianist, Komponist und Bandleader Emmet Cohen ist mit seinen ausverkauften Konzerten um die Welt gereist, hat mit Live From Emmet's Place die »meistgesehene regelmäßige Online-Jazzshow der Welt« (The Guardian) geschaffen und moderiert und sich den Ruf erworben, mit seiner Musikalität eine Atmosphäre zu schaffen, in der Generationen von Musikern neue Inspiration finden. Es ist jedoch seine Freundschaft mit der Jazzlegende Michael Funmi Ononaiye, dem kultigen Vibe Provider, die seinen musikalischen Weg seit 2012 tiefgreifend geprägt hat. Auf Vibe Provider präsentiert Cohen eine meisterhafte Mischung aus Eigenkompositionen und geliebten Klassikern, die er seinem Freund und Mentor Funmi widmet, zusammen mit einer All-Star-Band.

Emmet Cohen, der zu den außergewöhnlichsten Pianisten und Komponisten seiner Generation zählt, hat sicherlich schon viele Veranstaltungsorte und Studios zum Beben gebracht.

Vor allem online, in seiner phänomenalen Performanceserie »Live From Emmet's Place«, hat der 34-jährige Improvisator als Botschafter für die besten und wesentlichsten Prinzipien der Jazztradition gewirkt. Er kreiert seinen frischen, persönlichen Sound mit Hilfe der Lehren, die er aus seiner tiefen Verehrung für die Könige des Jazz gezogen hat. Er verbindet seine blendende technische Beherrschung mit einer seltenen Gabe für Melodie und musikalisches Pathos. Und er ist bestrebt, jeden Auftritt, jeden Livestream zu einem Fest der Gemeinschaft zu machen, indem er seine jazzreiche Heimat Harlem mit der riesigen weltweiten Fangemeinde verbindet, die er sich online erspielt hat.

Aber Cohen ist nicht explizit der Vibe Provider, auf den sich der Titel seines hervorragenden neuen Albums Mack Avenue bezieht. Auf Vibe Provider, einer Mischung aus Originalmusik und geschickt ausgewählten Standards, spielen Spieler, die sich wie Cohen mit der Jazzgeschichte in der Gegenwart auseinandersetzen.

Der ursprüngliche Vibe Provider, so sein liebevoller Spitzname, war der verstorbene, großartige Funmi Ononaiye, ein in Harlem lebender Kreativer, der Cohens Vorstellungen von Musik, Leben und Menschlichkeit veränderte. Ononaiye, der im Dezember 2023 leider an Krebs starb, arbeitete unter anderem als Programmierer für Jazz at Lincoln Center, als DJ und als A&R-Manager. Vor allem aber war der weltgewandte, in Nigeria geborene New Yorker eine allgegenwärtige Kraft der Positivität und spirituellen Heilung - »der Bürgermeister von Harlem«, wie Cohen sagt, dessen großzügige Präsenz jeden Gig, jedes Festival und jede Tanzfläche aufwerten konnte.

Cohen begegnete Ononaiye zum ersten Mal vor über einem Jahrzehnt, kurz nachdem der junge Pianist nach New York gezogen war und seine Arbeit aufgenommen hatte. »Es war eines der ersten Male, dass ich merkte, wie viel besser Musiker spielen, wenn sie vom Publikum angemessen einbezogen werden«, erinnert er sich. »Er brachte diesen Geist der alten Schule von Respekt, Liebe und Enthusiasmus zu jedem Auftritt mit ...«

»Funmi war der Vibe-Spender, aber er lehrte uns, dass wir das alle in uns haben«, sagt Cohen. »Wir alle haben die Fähigkeit, einen Raum zu erhellen oder die Welt von jemandem für eine Minute oder ein ganzes Leben zu verändern - mit Musik, Schwingungen, Energie oder auch nur einem Lächeln. Und diese Dinge sind wichtig. Deshalb wollte ich einige seiner Lieblingsmusiker zusammenbringen und ihm zu Ehren ein schönes Statement abgeben. Das war das Konzept für dieses Album.«

In vielerlei Hinsicht ist Vibe Provider eine wunderbare und liebevolle Erweiterung dieses Ethos. »Als menschliche Wesen«, beginnt Cohen, »neigen wir dazu, das, was wir hier auf der Erde tun, zu dokumentieren, damit andere Generationen es zu schätzen wissen und von dem lernen können, was wir erlebt haben. Und das ist alles, womit ich versucht habe, an dieses Projekt heranzugehen - einfach einen Moment in der Zeit zu dokumentieren und ihn zu feiern.

»Das ist es, was ich von den Jazz-Meistern gelernt habe - und das ist es, was ich von Funmi gelernt habe.«