Emile Parisien & Roberto Negro: Les Metanuits (180g)
Les Metanuits (180g)
LP
LP (Long Play)
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- Label: ACT, 2023
- Bestellnummer: 11434507
- Erscheinungstermin: 26.5.2023
Weitere Ausgaben von Les Metanuits
Hommage zum 100. Geburtstag an den Komponisten György Ligeti. 11 Improvisationen von Emile Parisien (soprano saxophone) und Robert Negro (piano), inspiriert vom Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses Nocturnes«
Ligeti schätzte die Improvisation beim Jazz, lehnte sie aber innerhalb seiner Kompositionen ab. Entsprechend respektvoll gingen Parisien und Negro vor: »Die originalen Motive, Stimmungen und Farben blitzen immer wieder hervor. Harmonisch haben wir sie mit unseren Ideen erweitert«, erklärt Negro. Bei ihrer Ligeti-Hommage halten sie sich nicht mit historisierenden Konventionen einer alten abstrakten Avantgarde auf, sondern lassen betörend aktuelle, mitreißend konkrete Musik erklingen.
»Als wir vor acht, neun Jahren erstmals zusammen-spielten, trafen Emile und ich uns in meiner Küche, um über Musik zu reden und uns näher kennenzulernen«, berichtet Negro. Schnell stellten sie fest, dass sie beide Ligeti sehr verehren. Negro sogar dank einer biografischen Parallele: Der gebürtige Turiner wuchs vor seinem Studium in Paris in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa auf; Ligeti selbst verbrachte viel Zeit mit dem Studium afrikanischer Musik, was seine polyrhythmische Ästhetik prägte. Obendrein waren sich die beiden auch über ihr Ligeti-Lieblingsstück einig: Das Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes«. So ergaben sich später immer wieder Berührungen damit, zum Beispiel begleitete man einmal das renommierte Streichquartett Quatuor Béla bei einer Aufführung. Jetzt war Zeit und Gelegenheit, sich im Duo eingehend mit dem 1953/54 komponierten Kammermusikwerk zu befassen.
»Das Streichquartett ist eine reichhaltige Inspirationsquelle für unsere Improvisationen«, erklärt Parisien. »Als eines seiner frühen Werke aus den Fünfzigerjahren ist es noch stark von Béla Bartók beeinflusst. Deshalb auch dieses starke, bewegende Generalthema, dass sich durch das ganze Stück zieht.« Besonders die Rhythmik des Stücks, die fast schon an Strawinski erinnert, begeisterte Parisien und Negro seit jeher. Sie verleiht ihrer nach den Tempobezeichnungen in elf Teile gegliederten Adaption nun die entscheidende Struktur.
Ligeti schätzte die Improvisation beim Jazz, lehnte sie aber innerhalb seiner Kompositionen ab. Entsprechend respektvoll gingen Parisien und Negro vor: »Die originalen Motive, Stimmungen und Farben blitzen immer wieder hervor. Harmonisch haben wir sie mit unseren Ideen erweitert,« erklärt Negro. »Das Streichquartett ist im Original ja nur etwa 22 Minuten lang. Bei unserer Albumfassung sind dar-aus 45 Minuten geworden, und wenn wir es live spielen, wird es noch länger. Dafür haben wir den Titel verkürzt und aus «Métamorphoses nocturnes» die »Métanuits« gemacht, ergänzt er schmunzelnd.
Ein faszinierendes, bei allem ineinandergreifendes Vexierspiel ergibt sich daraus. Hochvirtuos alle klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente nutzend, oft in irrwitzigem Tempo (schnelle Bezeichnungen wie Allegro, Presto oder Prestissimo dominieren, nur am Schluss steht ein Largo), dann wieder mit lyrischem Atem jagen die beiden durch sich ständig ändernde Umrahmungen des abwechselnd mit unwiderstehlichem Ausdruck durchgeführten, durchaus melodiösen Themas. »Die Überschneidungen zwischen klassischer Musik und Jazz liegen mir besonders am Herzen. Die Grenzen zwischen diesen Genres müssen nicht mehr bestehen«, befindet Roberto Negro. Was er und Emile Parisien mit »Les Métanuits« trefflich beweisen. Halten Sie sich bei ihre Ligeti-Hommage doch erst gar nicht mit historisierenden Konventionen einer alten abstrakten Avantgarde auf. Sondern lassen betörend aktuelle, mitreißend konkrete Musik erklingen.
Ligeti schätzte die Improvisation beim Jazz, lehnte sie aber innerhalb seiner Kompositionen ab. Entsprechend respektvoll gingen Parisien und Negro vor: »Die originalen Motive, Stimmungen und Farben blitzen immer wieder hervor. Harmonisch haben wir sie mit unseren Ideen erweitert«, erklärt Negro. Bei ihrer Ligeti-Hommage halten sie sich nicht mit historisierenden Konventionen einer alten abstrakten Avantgarde auf, sondern lassen betörend aktuelle, mitreißend konkrete Musik erklingen.
100 Jahre Ligeti: Duo-Improvisationen inspiriert von György Ligetis Streichquartett Nr. 1 »Métamorpho-ses nocturnes«
Am 28. Mai 2023 wäre der Komponist György Ligeti 100 Jahre alt geworden. Auch wenn ihn Filmregisseur Stanley Kubrick durch die Verwendung seiner Musik in dem Soundtrack für »2001: Odyssee im Weltraum« bekannt gemacht hat, ist der Kosmopolit der Neuen Musik kein Publikumsfavorit geworden. Umso mehr Eindruck hat Ligeti bei den Musikern selbst hinterlassen. Mit seiner lebenslangen Suche nach neuen Wegen, von der Klangflächen-Musik über Mikropolyphonie bis zur Mikrotonalität hat er auch Jazzmusiker beeinflusst. Wenn sich ihm nun der herausragende französische Sopransaxofonist Emile Parisien und der Italiener Roberto Negro, den viele wegen seiner eigenen Projekte wie der Zusammenarbeit mit den Ceccaldi-Brüdern für einen der aktuell spannendsten Pianisten Euro-pas halten, auf ihrem Duo-Album »Les Métanuits« mit Ligeti befassen, dann ist das kein Schnellschuss zum Geburtstag, sondern ein Projekt mit einer langen Vorgeschichte.»Als wir vor acht, neun Jahren erstmals zusammen-spielten, trafen Emile und ich uns in meiner Küche, um über Musik zu reden und uns näher kennenzulernen«, berichtet Negro. Schnell stellten sie fest, dass sie beide Ligeti sehr verehren. Negro sogar dank einer biografischen Parallele: Der gebürtige Turiner wuchs vor seinem Studium in Paris in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa auf; Ligeti selbst verbrachte viel Zeit mit dem Studium afrikanischer Musik, was seine polyrhythmische Ästhetik prägte. Obendrein waren sich die beiden auch über ihr Ligeti-Lieblingsstück einig: Das Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes«. So ergaben sich später immer wieder Berührungen damit, zum Beispiel begleitete man einmal das renommierte Streichquartett Quatuor Béla bei einer Aufführung. Jetzt war Zeit und Gelegenheit, sich im Duo eingehend mit dem 1953/54 komponierten Kammermusikwerk zu befassen.
»Das Streichquartett ist eine reichhaltige Inspirationsquelle für unsere Improvisationen«, erklärt Parisien. »Als eines seiner frühen Werke aus den Fünfzigerjahren ist es noch stark von Béla Bartók beeinflusst. Deshalb auch dieses starke, bewegende Generalthema, dass sich durch das ganze Stück zieht.« Besonders die Rhythmik des Stücks, die fast schon an Strawinski erinnert, begeisterte Parisien und Negro seit jeher. Sie verleiht ihrer nach den Tempobezeichnungen in elf Teile gegliederten Adaption nun die entscheidende Struktur.
Ligeti schätzte die Improvisation beim Jazz, lehnte sie aber innerhalb seiner Kompositionen ab. Entsprechend respektvoll gingen Parisien und Negro vor: »Die originalen Motive, Stimmungen und Farben blitzen immer wieder hervor. Harmonisch haben wir sie mit unseren Ideen erweitert,« erklärt Negro. »Das Streichquartett ist im Original ja nur etwa 22 Minuten lang. Bei unserer Albumfassung sind dar-aus 45 Minuten geworden, und wenn wir es live spielen, wird es noch länger. Dafür haben wir den Titel verkürzt und aus «Métamorphoses nocturnes» die »Métanuits« gemacht, ergänzt er schmunzelnd.
Ein faszinierendes, bei allem ineinandergreifendes Vexierspiel ergibt sich daraus. Hochvirtuos alle klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente nutzend, oft in irrwitzigem Tempo (schnelle Bezeichnungen wie Allegro, Presto oder Prestissimo dominieren, nur am Schluss steht ein Largo), dann wieder mit lyrischem Atem jagen die beiden durch sich ständig ändernde Umrahmungen des abwechselnd mit unwiderstehlichem Ausdruck durchgeführten, durchaus melodiösen Themas. »Die Überschneidungen zwischen klassischer Musik und Jazz liegen mir besonders am Herzen. Die Grenzen zwischen diesen Genres müssen nicht mehr bestehen«, befindet Roberto Negro. Was er und Emile Parisien mit »Les Métanuits« trefflich beweisen. Halten Sie sich bei ihre Ligeti-Hommage doch erst gar nicht mit historisierenden Konventionen einer alten abstrakten Avantgarde auf. Sondern lassen betörend aktuelle, mitreißend konkrete Musik erklingen.
- Tracklisting
Die Hörproben gehören zum Artikel Emile Parisien & Roberto Negro: Les Metanuits (CD). Das Tracklisting kann bei diesem Artikel ggf. abweichen.
LP
- 1 Seite A: Allegro grazioso
- 2 Vivace, capriccioso
- 3 Adagio mesto
- 4 Presto
- 5 Prestissimo
- 6 Andante tranquillo
- 7 Seite B: Tempo di Valse
- 8 Subito prestissimo
- 9 Meccanico
- 10 Alla marcia, pesante
- 11 Largo