Dieter Ilg: Mein Beethoven
Dieter Ilg vervollkommnet mit seinem Album »Mein Beethoven« die Sicht auf diesen großen Vertreter der Klassik. Dass Jazz-Adaptionen eine bewusstseinserweiternde Erfahrung jenseits von schnödem Crossover sein können, hat Ilg schon für Verdi und Wagner bewiesen.
»Mein Beethoven« von Dieter Ilg ist eine Wiedergutmachung der Schattenseiten, die die große Beethovenverehrung der vergangenen Jahrhunderte mit sich brachte.
Frei von Kitsch und Pathos nähert sich das Trio innig, spielfreudig und virtuos Beethovens Œuvre. Die wohlbekannten Werke erschließen sich komplett neu. Ilgs Trio liefert ein perfektes Beispiel für bereichernde Adaptionen.
Daher Vorsicht: Dieser Beethoven macht süchtig.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ACT, 2014
- Erscheinungstermin: 30.1.2015
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*** Digipack
Mit »Mein Beethoven« widmet sich das Trio um Jazz-Bassist Dieter Ilg dem nächsten großen Komponisten der Klassik. Ilg schließt damit an seine erfolgreichen Projekte »Otello« und »Parsifal« an. Selbst zunächst als klassischer Bassist ausgebildet, hat Dieter Ilg eine enge Verbindung und gute Kenntnis des Klassik-Repertoires. Nach den beiden Opern bzw. Verdi und Wagner nun also Beethoven. Dieter Ilg wählt für seine Bearbeitungen breit gestreut aus den Gattungen Klaviersonate, Liedbearbeitung und Sinfonie aus. Durch die Kammerjazz-Besetzung Klavier, Bass und Schlagzeug gelingt es dem Trio, dem Hörer einen unverkitschten und zugleich sehr volksnahen Beethoven zu präsentieren.
Dieter Ilg selbst bezeichnet seine Beethoven-Interpretationen als eigensinnig: »Eigensinn heißt, zu eigen machen mit Sinn.« Was Ilg im vertrauten Zusammenspiel mit Rainer Böhm am Flügel und Patrice Héral am Schlagzeug aus Beethoven macht, gefällt gerade deshalb, weil es so eigen ist. Die »Ode an die Freude« klingt beispielsweise in der Trio-Adaption nach pathosfreier, inniger Freude.
Den Kern von »Mein Beethoven« bilden die virtuos fordernden Klaviersonaten Beethovens. Dieter Ilg faszinieren an diesen Werken die formalen Brüche. So swingt das Hauptmotiv der Klaviersonate Nr. 15 op. 28 in »Pastorale« heiter verspielt. »Mond und Schein«, die Adaption der ›Mondschein‹-Sonate Nr. 14 op. 27, betont durch das Schlagzeug die düstere Stimmung.
Aus der Sonate ›Pathetique‹ wählte Ilg den langsamen Satz. Das Trio vermittelt ihn unter dem Titel »Adagio« ähnlich unpathetisch wie die »Ode«. Außerdem gibt es mit »Sturm« und »Hammerlos« noch Interpretationen der ›Sturm‹- und Hammerklaviersonate. Der virtuose Anspruch des Klavierparts Beethovens wird von Ilg, Böhm und Héral gleichermaßen auf alle drei Instrumente verteilt.
Die Liedbearbeitungen irischer, walisischer und schottischer Lieder von Beethoven haben es Dieter Ilg ebenfalls angetan. So sind auf »Mein Beethoven« zwei irische Lieder zu hören »Return To Ulster« und »Soldier’s Dream«.
Dieter Ilgs Trio führt uns auf seinem neuen Album »Mein Beethoven« swingend und groovend zum Kern Beethovens aus der Sicht des modernen Jazz des 21. Jahrhunderts. Die harmonischen Wechsel und die rhythmische Vielfalt, mit denen sie die Werke Beethovens in bester Jazzmanier bereichern, ist eine große Hör-Inspiration.
Ilgs Beethoven macht große Lust auf sinnhafte Musik, sei es Jazz oder Beethoven.
Rezensionen
»Ilgs Beethoven kann sich hören lassen.« (Stereo, März 2015)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Pastorale
- 2 Ode
- 3 Fuge
- 4 Return To Ulster
- 5 Arietta
- 6 Dankgesang
- 7 Sturm
- 8 Hammerlos
- 9 109
- 10 Adagio
- 11 Allegro
- 12 Soldier’s Dream
- 13 Mond und Schein
