Dickie Landry: 4 Cuts Placed In "A First Quarter" auf LP

Erstmalige Wiederveröffentlichung, remastered von Stephan Mathieu - Neue Linernotes von Clifford Allen. Für Fans von Philip Glass, Barre Philips, ECM // 4 Cuts Placed In "A First Quarter", das Begleitstück zu Solos, ist das klangliche Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Künstler Lawrence Weiner.

Landry erinnert sich: "Ich habe für Keith Sonnier in der Castelli Gallery gearbeitet und Lawrence getroffen. Er fragte mich: Kannst du ein Video für mich machen? Also machten wir "To and Fro...". Irgendwann arbeitete er an "A First Quarter" (1973) und wollte, dass ich die Musik dazu mache.

Ich sagte: "Ich habe die Musik schon. Ich hatte mehrere Stücke mit Kurt Munkcasi aufgenommen und lief am Set herum und spielte die Musik auf einem Ghettoblaster." Das Set enthält je ein Solo von Landry und dem Kontrabassisten Rusty Gilder, ein Duo für die Tenorsaxophone von Landry und Richard Peck sowie ein Ensemblestück für Landry, Peck, Gilder, den Trompeter Robert Prado und den Schlagzeuger David Lee, Jr.

Den Anfang macht "Requiem for Some", inspiriert von Gil Evans' langen, ruhigen Tönen. Der Anker ist Lees trockener Beckenschlag und seine ausgefallene Fußarbeit, die um sich überlagernde und neu kombinierende Bläser tanzt, wobei die Akkorde nur kurz vor dem Zersplittern gehalten werden. "4th Register" ist ein körniges, verzögertes Solo-Tenorstück, das "Kitchen Solos" von Fifteen Saxophones um einige Jahre vorausgeht. "Piece for So" war, so Landry, "eine Chance, Rusty ein Solo zu geben".

Gilder, der vor allem als Ensemble-Bassist bekannt ist, pendelte zwischen Lafayette, Charlotte und New York und hinterließ nur ein geringes musikalisches Erbe. Hier streckt er sich über zwölf Minuten und mehr - mit scharfen Details im oberen Register und einem fleischigen Up-Tempo-Gang könnte er in einem Atemzug mit Spielern wie Dave Holland und Barre Phillips genannt werden.

Im abschließenden "Duo Vivace" liefern sich Landry und Peck ein Sparring auf den Tenören, wobei letzterer eine melodische Linie hält, während Landry sich zu explosiven Glossolalien hinreißen lässt, bis beide zum Vogel im Flug werden.