Cowboys From Hell: Running Man
Running Man
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Double Moon, 2018
- Bestellnummer: 8746973
- Erscheinungstermin: 2.11.2018
Ein Mann läuft. Passt wohl eher zum Vokabular des Sports. Ansonsten ein langweiliges Bild in einer Zeit, in der sowieso jeder läuft. Aber Laufen kann vieles bedeuten. Vor irgendwas oder irgendwem davonlaufen. Tempo machen, Gas geben. Oder sich ständig am obersten Level vorwärts bewegen, nie zur Ruhe kommen, extrem denken, extrem handeln, extrem leben. Laufen ist deshalb auch eine Metapher für unser gesamtes Dasein: So lange unser Herz läuft, laufen wir auch. Stillstand bedeutet unweigerlich das Ende.
Gut möglich, dass die Cowboys From Hell so denken. Nicht umsonst nennen sie ihr drittes Album nach »Monster Rodeo« (Altri Suoni) von 2008 und »Big Fish« (DMCHR 71107) von 2012 deshalb »Running Man«. Auf den ersten Blick klingt das wie die logische Fortsetzung ihrer einst brachialen Sound-Lawinen, für die es in den Medien so drastische Vergleiche wie »Musik, die immer imstande ist, deine Oma zu erschrecken, die aber auch Geschichten erzählt, die es wert sind erzählt zu werden.« (Jazzthetik), »Musik für die Magengrube« (Tagesanzeiger, Schweiz), »Abgefahren. Verschärft. Grenzwertig« (Sonntagszeitung, Schweiz) hagelte.
Doch irgendwie scheinen körperverletzender Krach, dröhnende Ohren, wummernde Schädelmembranen und vibrierende Wände nicht mehr das allein selig machende Ziel der Highspeed-Cowboys zu sein. »Wir wollten nicht mehr so krass sein wie früher«, beschreibt Saxofonist Christoph Irniger den in neun Songs dokumentierten, überraschend facettenreichen Entwicklungsprozess des Trios. Wenn er, Bassist Marco Blöchlinger und Drummer Chrigel Bosshard es in der Vergangenheit vor allem auf die harte Tour machten, dann bedeutete dies: »Wild um jeden Preis, kompliziert und voller beißendem Humor. Natürlich sind das alles Dinge, die nach wie vor einen gewissen Stellenwert für uns besitzen. Aber inzwischen müssen wir nicht mehr zeigen, dass wir mordsschwierige Sachen spielen können, wie etwa 11 / 8- oder 7 / 4-Takte. Wir möchten inzwischen vor allem eines: nämlich endlich authentisch sein.«
Zweifelsohne ein Reifeprozess der drei Männer, die 2018 entweder die Grenze der Dreißiger (Irniger) erreicht haben oder schon im Anfangsbereich der Vierziger (Blöchinger und Bosshard) angekommen sind. Seit 2005 reiten sie als kaum zu überhörende, toughe Wildwest-Musikanten durch die Schweizer und europäischen Lande und tummeln sich in höchst unterschiedlichen Arealen der Musiklandschaft. So gelten zum Beispiel Chrigel Bosshard und Marco Blöchlinger als tragende Säulen in Popbands wie Lunik, Marc Sway, Steffe La Cheffe oder Myron, während Christoph Irniger mit seinem Trio oder der Formation Pilgrim die Jazzclubs und Festivals bereichert.
Ein ständiges, unruhiges Hin- und Herstromern zwischen den Genres, zwischen Stilen und Melodien, Zitaten und Einflüssen. »Natürlich hat jeder seine persönlichen Favoriten«, erklärt Irniger die energiegeladene Gemengelage. »Gerade eben habe ich eine Stunde lang ›Off Minor‹ von Monk geübt. Das ist nun mal der gute, alte Jazz. Mein Beitrag zu den Cowboys. Die anderen beiden haben auch eine fundierte Jazzausbildung genossen, stehen aber ganz klar mit beiden Beinen im Pop und im Rock.«
Nicht zuletzt deshalb gehen die drei Züricher erneut ziemliches Wagnis ein. Sie brechen mit Konventionen und Klischees, unterstreichen genau das, was vor nicht allzu langer Zeit die Musik in gut und schlecht, wertvoll und oberflächlich, spannend und routiniert, frei und reglementiert unterteilte, diesmal jedoch wesentlich subtiler, feiner, nachhaltiger. Sie agieren ohne Scheuklappen, überlegen nicht lange, ob dampfende Funk-Grooves, rauchende Rock-Kanonen oder blubbernde Elektronik in ein improvisatorisches Korsett passen. Sie probieren's einfach. Mit zum Teil recht verblüffenden Ergebnissen, die wegen ihrer dynamischen Schattierungen an Filmmusik aus der Feder von Frank Zappa oder Rage Against The Machine erinnern.
Gut möglich, dass die Cowboys From Hell so denken. Nicht umsonst nennen sie ihr drittes Album nach »Monster Rodeo« (Altri Suoni) von 2008 und »Big Fish« (DMCHR 71107) von 2012 deshalb »Running Man«. Auf den ersten Blick klingt das wie die logische Fortsetzung ihrer einst brachialen Sound-Lawinen, für die es in den Medien so drastische Vergleiche wie »Musik, die immer imstande ist, deine Oma zu erschrecken, die aber auch Geschichten erzählt, die es wert sind erzählt zu werden.« (Jazzthetik), »Musik für die Magengrube« (Tagesanzeiger, Schweiz), »Abgefahren. Verschärft. Grenzwertig« (Sonntagszeitung, Schweiz) hagelte.
Doch irgendwie scheinen körperverletzender Krach, dröhnende Ohren, wummernde Schädelmembranen und vibrierende Wände nicht mehr das allein selig machende Ziel der Highspeed-Cowboys zu sein. »Wir wollten nicht mehr so krass sein wie früher«, beschreibt Saxofonist Christoph Irniger den in neun Songs dokumentierten, überraschend facettenreichen Entwicklungsprozess des Trios. Wenn er, Bassist Marco Blöchlinger und Drummer Chrigel Bosshard es in der Vergangenheit vor allem auf die harte Tour machten, dann bedeutete dies: »Wild um jeden Preis, kompliziert und voller beißendem Humor. Natürlich sind das alles Dinge, die nach wie vor einen gewissen Stellenwert für uns besitzen. Aber inzwischen müssen wir nicht mehr zeigen, dass wir mordsschwierige Sachen spielen können, wie etwa 11 / 8- oder 7 / 4-Takte. Wir möchten inzwischen vor allem eines: nämlich endlich authentisch sein.«
Zweifelsohne ein Reifeprozess der drei Männer, die 2018 entweder die Grenze der Dreißiger (Irniger) erreicht haben oder schon im Anfangsbereich der Vierziger (Blöchinger und Bosshard) angekommen sind. Seit 2005 reiten sie als kaum zu überhörende, toughe Wildwest-Musikanten durch die Schweizer und europäischen Lande und tummeln sich in höchst unterschiedlichen Arealen der Musiklandschaft. So gelten zum Beispiel Chrigel Bosshard und Marco Blöchlinger als tragende Säulen in Popbands wie Lunik, Marc Sway, Steffe La Cheffe oder Myron, während Christoph Irniger mit seinem Trio oder der Formation Pilgrim die Jazzclubs und Festivals bereichert.
Ein ständiges, unruhiges Hin- und Herstromern zwischen den Genres, zwischen Stilen und Melodien, Zitaten und Einflüssen. »Natürlich hat jeder seine persönlichen Favoriten«, erklärt Irniger die energiegeladene Gemengelage. »Gerade eben habe ich eine Stunde lang ›Off Minor‹ von Monk geübt. Das ist nun mal der gute, alte Jazz. Mein Beitrag zu den Cowboys. Die anderen beiden haben auch eine fundierte Jazzausbildung genossen, stehen aber ganz klar mit beiden Beinen im Pop und im Rock.«
Nicht zuletzt deshalb gehen die drei Züricher erneut ziemliches Wagnis ein. Sie brechen mit Konventionen und Klischees, unterstreichen genau das, was vor nicht allzu langer Zeit die Musik in gut und schlecht, wertvoll und oberflächlich, spannend und routiniert, frei und reglementiert unterteilte, diesmal jedoch wesentlich subtiler, feiner, nachhaltiger. Sie agieren ohne Scheuklappen, überlegen nicht lange, ob dampfende Funk-Grooves, rauchende Rock-Kanonen oder blubbernde Elektronik in ein improvisatorisches Korsett passen. Sie probieren's einfach. Mit zum Teil recht verblüffenden Ergebnissen, die wegen ihrer dynamischen Schattierungen an Filmmusik aus der Feder von Frank Zappa oder Rage Against The Machine erinnern.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Brechstang
- 2 Running Man
- 3 First Song
- 4 Speeed Of Sound
- 5 Wicked Game
- 6 Urbi Et Orbit
- 7 The Slope
- 8 It'll Be Fine
- 9 Vintage Babe
Cowboys From Hell
Running Man
EUR 17,99*