Chick Corea: Eye of the Beholder auf 2 LPs

Als Chick Corea - der verehrte 27-fache Grammy-Gewinner und National Endowment for the Arts Jazz Master - in die Mad Hatter Studios in Los Angeles ging, um das dritte Album mit seiner Elektric Band aufzunehmen, hatte sich die Besetzung durch die ständigen Tourneen im Jahr zuvor gefestigt. »Eye of the Beholder«, das seinem Vater Armando gewidmet ist, einem Trompeter, der in den 1930er und 1940er Jahren eine Dixieland-Band in Boston leitete, spiegelt eine Straffung des Ensemblespiels und eine stärkere Präsentation des individuellen solistischen Könnens dieser hervorragenden Musiker wider.

Mit dieser frisch klingenden Fünf-Sterne-Aufnahme wird deutlich, dass Corea offener dafür war, die kollektive Kraft und die individuelle Virtuosität der Band zu präsentieren. Bei Stücken wie »Cascade, Part II«, »Trance Dance« und dem atemberaubenden »Amnesia« lässt die Gruppe nichts anbrennen. Es gibt experimentelle Ausflüge in die Art von atmosphärischer, ambienter Musik, die Brian Eno auf »Cascade, Part 1« bahnte, und das vielleicht tiefgründigste musikalische Statement der Sammlung, auf einer Stufe mit früheren Corea-Höhepunkten, »Beauty«.

Ursprünglich 1988 auf GRP Records veröffentlicht, stellt das Album einen Höhepunkt für Corea und seine Elektric Bandmates dar.

Das Album wurde von Corea zusammen mit seinem langjährigen Partner Bernie Kirsh produziert und enthält ausführliche Linernotes des Jazzautors Bill Milkowski, die den Kontext liefern und das Hörerlebnis mit üppigen technischen Anmerkungen abrunden.