Charles Tolliver: Live At Slugs' Volume 1 (remastered) (180g)
Live At Slugs' Volume 1 (remastered) (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
Vinyl liefern wir innerhalb Deutschlands immer portofrei.
- Label: Pure Pleasure, 1970
- Bestellnummer: 10515783
- Erscheinungstermin: 25.6.2021
+ Stanley Cowell, Cecil McBee, Jimmy Hopps
Charles Tolliver (tp); Stanley Cowell (p); Cecil McBee (b), Jimmy Hopps (dr)
Wo bist du geblieben, Charles Tolliver? Das Konzept von Music Inc. und Strata East war so vielversprechend, aber offensichtlich war die Aufmerksamkeit der Musikwelt woanders, und dieses großartige Live-Set wurde wahrscheinlich nur von ein paar hundert Ohren gehört. Auf der Rückseite des Plattencovers unterstrich Tolliver sein Mission Statement: »Music Inc. wurde aus dem Wunsch heraus gegründet, Musiker zu versammeln, die in der Lage sind, die Notwendigkeit für das Überleben ihres Erbes und einer Kunst zu sehen, in der Hoffnung, dass die Hingabe und das hohe Niveau der Kommunikation zwischen ihnen schließlich jede Seele erreichen werden.«
Und er spaßt nicht! Es wird sich kaum ein höheres Kommunikations-Niveau finden, als das, was er, Cecil McBee, Stanley Cowell und Jimmy Hopps am 1. Mai 1970 im Slugs' Club in New York City einspielten. Dies war viel mehr als nur ein Versuch, ›akustischen Jazz zu bewahren‹, wie es der gestelzte Marsalis tat. Es war ein Versuch, ein gewisses Maß an Authentizität zu konservieren und gleichzeitig die Vorstellung von zukunftsorientierter, gegenwartsbezogener improvisierter Musik aufrecht zu erhalten. Die Band hätte eine größere Resonanz verdient als den lauwarmen, spärlichen Applaus, den sie an diesem Abend erhielt, und die Musiker verdienen auch heute ein viel aufmerksameres Publikum für ihre Arbeiten.
Tolliver (›Drought‹), McBee (›Felicite‹) und Cowell (›Orientale‹) steuern jeweils einen Track zum Set bei; obwohl sehr unterschiedlich, ist jeder gleich stark. ›Drought‹ ist die Art von dunkel getöntem, gut durchdachtem Reißer, den Tolliver in seinen fruchtbaren Jahren routinemäßig produzierte. ›Felicite‹ ist eine eher kontemplative Angelegenheit, ein tief empfundenes und einfühlsam vorgetragenes Stück; die Band ist hier in besonders sublimer Form und verbindet beträchtliches Können mit einer erstaunlichen Tiefe der Emotionen. ›Orientale‹ liegt irgendwo zwischen den beiden Stücken, wobei Cowells östliche Skalen während der gesamten siebzehneinhalbminütigen Dauer einen strengen, arbeitsamen Ton erzeugen.
Die Musik auf ›Live At Slugs'‹ ist auf ganzer Länge oft fesselnd und unmittelbar zwingend. Hopps ist allgemein bekannt, aber die anderen drei Spieler, die hier zu hören sind, gehören zu den unterschätzten Persönlichkeiten im Jazz-Pantheon, und sie spielen nichts weniger als meisterhaft. Tolliver, der auf seinen Aufnahmen immer präsent ist, demonstriert eine enorme Bandbreite, Gespür und Beherrschung als Trompeter und Leader. Wäre er nicht zu einer Zeit aufgetaucht, als reiner Jazz in Ungnade fiel, wäre sein Name (zusammen mit dem von Woody Shaw) sicher genauso bekannt wie der von Freddie Hubbard oder Lee Morgan; das gleiche gilt für den stets brillanten und ausdrucksstarken McBee am Bass. Ich bin traurig, dass Music Inc. so weit davon entfernt war, »jede Seele zu erreichen« - aber ich bin glücklich, dass meine erreicht wurde. RYM
Und er spaßt nicht! Es wird sich kaum ein höheres Kommunikations-Niveau finden, als das, was er, Cecil McBee, Stanley Cowell und Jimmy Hopps am 1. Mai 1970 im Slugs' Club in New York City einspielten. Dies war viel mehr als nur ein Versuch, ›akustischen Jazz zu bewahren‹, wie es der gestelzte Marsalis tat. Es war ein Versuch, ein gewisses Maß an Authentizität zu konservieren und gleichzeitig die Vorstellung von zukunftsorientierter, gegenwartsbezogener improvisierter Musik aufrecht zu erhalten. Die Band hätte eine größere Resonanz verdient als den lauwarmen, spärlichen Applaus, den sie an diesem Abend erhielt, und die Musiker verdienen auch heute ein viel aufmerksameres Publikum für ihre Arbeiten.
Tolliver (›Drought‹), McBee (›Felicite‹) und Cowell (›Orientale‹) steuern jeweils einen Track zum Set bei; obwohl sehr unterschiedlich, ist jeder gleich stark. ›Drought‹ ist die Art von dunkel getöntem, gut durchdachtem Reißer, den Tolliver in seinen fruchtbaren Jahren routinemäßig produzierte. ›Felicite‹ ist eine eher kontemplative Angelegenheit, ein tief empfundenes und einfühlsam vorgetragenes Stück; die Band ist hier in besonders sublimer Form und verbindet beträchtliches Können mit einer erstaunlichen Tiefe der Emotionen. ›Orientale‹ liegt irgendwo zwischen den beiden Stücken, wobei Cowells östliche Skalen während der gesamten siebzehneinhalbminütigen Dauer einen strengen, arbeitsamen Ton erzeugen.
Die Musik auf ›Live At Slugs'‹ ist auf ganzer Länge oft fesselnd und unmittelbar zwingend. Hopps ist allgemein bekannt, aber die anderen drei Spieler, die hier zu hören sind, gehören zu den unterschätzten Persönlichkeiten im Jazz-Pantheon, und sie spielen nichts weniger als meisterhaft. Tolliver, der auf seinen Aufnahmen immer präsent ist, demonstriert eine enorme Bandbreite, Gespür und Beherrschung als Trompeter und Leader. Wäre er nicht zu einer Zeit aufgetaucht, als reiner Jazz in Ungnade fiel, wäre sein Name (zusammen mit dem von Woody Shaw) sicher genauso bekannt wie der von Freddie Hubbard oder Lee Morgan; das gleiche gilt für den stets brillanten und ausdrucksstarken McBee am Bass. Ich bin traurig, dass Music Inc. so weit davon entfernt war, »jede Seele zu erreichen« - aber ich bin glücklich, dass meine erreicht wurde. RYM
- Tracklisting
LP
- 1 Drought
- 2 Felicite
- 3 Orientale
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