Axel Kühn (Bass/Bandleader): Zeitgeist
Zeitgeist
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Double Moon, 2016
- Bestellnummer: 4154144
- Erscheinungstermin: 9.9.2016
Zeitgeist? Ist das nicht dieser trügerische Begriff, der die Denk- und Fühlweise einer ganzen Generation beschreiben soll, der die Eigenarten einer bestimmten Epoche beziehungsweise den Versuch der jeweiligen »Zeit«-Genossen, sich diese zu vergegenwärtigen, abbildet? Sehr häufig lassen sich solche Trends auch in der Musik festmachen.
»Der Zeitgeist, das ist etwas ganz Aktuelles«, definiert es Axel Kühn. »Eine Sache, die viele Menschen gerade in diesem Moment interessiert.« Dass der Bassist und Bandleader sein neues Trioalbum »Zeitgeist« nennt, darf man deshalb ruhig programmatisch verstehen. »Wir möchten nicht die x-te Variante der klassischen Pianotrios sein, die allzu häufig wie Brad Mehldau klingt und diesen typischen Jazzansatz draufhat.« Für den 35-jährigen Bassisten und seine kongenialen Dauerpartner Ull Möck am Piano und Marcel Gustke am Bass geht es vielmehr darum, dem Jazz mit aktuellen Grooves und eingängigen Melodien aus Pop und Rock eine Art Frischzellenkur zu verpassen. Keineswegs um sich damit vordergründig anzubiedern und locker auf populistischen Flügeln dahinzugleiten, sondern im Gegenteil den Sound dieser Generation in die Parameter des Jazz einzupassen, hochvirtuos, intelligent und nachhaltig. »Uns geht es darum, die jungen Menschen zu erreichen und ihnen zu zeigen: Hey, der Jazz kann doch eigentlich ganz interessant, ganz witzig sein«, erklärt Kühn seinen künstlerischen Ansatz.
Denn eines glaubt der aus Tübingen stammende, mehrfach preisgekrönte Musiker inzwischen feststellen zu müssen: »Jazz, das ist leider kein Zeitgeist mehr.« Die Vergreisung des Publikums und der Hörerschaft nehme ständig zu und neue Impulse würden von puristischen Diskussionen in schöner Regelmäßigkeit erdrückt, sagt der Quer- und Vorwärtsdenker. Es mag seinen Grund haben, warum ein Fan einmal Axel Kühn als »Kurt Cobain der Bildungsbürger« bezeichnete. Denn der Mann versucht mit aller Macht einem Trend entgegenzuwirken, der sein ureigenes kreatives Biotop ganz allmählich austrocknet, es langsam aber sicher der Bedeutungslosigkeit übereignet.
Mit seinem Trio tat Kühn bereits auf der CD »Open Minded« von 2014 einen ersten, geräuschvollen Schritt, indem er bewusst Elemente aus jenen Musikstilen verwendete, die heute einfach die Ohren öffnen. »Zeitgeist« sei nun die logische Fortsetzung dieser konzertierten Aktion des kreativen Widerstandes. Etwas mit Jazz als Basis zwar, mit dessen rhythmischer und harmonischer Vielfalt, aber weit abseits des Mainstreams. Das kompositorische Ausnahmetalent Axel Kühn hält auch diesen hehren Vorsätzen stand. Mit zehn abwechslungsreichen, mal fließend melodischen, mal satt pumpenden oder hypnotisch rockenden Songs setzen sich er, Möck und Gustke zwischen alle Stühle, ohne hindurch zu fallen.
In der zeitgenössischen Musikszene Deutschlands gilt Axel Kühn längst als einer der interessantesten Köpfe. Ein umtriebiger, vielseitiger Bandleader, Bassist und Komponist, dessen Handschrift bereits 20 CDs ziert. Seine Vita, auf der sich Kollaborationen mit dem klassischen Klarinettisten Wolfgang Meyer, dem Mahler Chamber Orchestra, den Sängerinnen Anne Czichowsky, Casandra Steen, Karen Selig, Liv, den Pianisten Chris Gall und Gee Hye Lee sowie den Saxofonisten Joachim Staudt und Namensvetter Axel Kühn (nicht verwandt), steht exemplarisch für eine unorthodoxe Perspektive.
Auch Ull Möck erlebte keine typische Jazzsozialisation, sondern fand über die Klassik ganz allmählich zur populären Musik und zum Jazz. Er und Marcel Gustke stehen in einer Art Seelenverwandtschaft zu Axel Kühn und bilden gemeinsam einen musikalischen Organismus, der sich souverän zwischen den stilistischen Grenzen bewegt, ohne dabei die individuellen Stärken der Protagonisten im Keim zu ersticken.
Ihr »Zeitgeist« ist ein besonderes, ein aufregendes, ein geschmackvolles, ein emotionales und ein zugleich bemerkenswertes Album, das unter Garantie die Ohren öffnet – junge, aber auch jung gebliebene. Es ist das Dokument einer drangvollen Emanzipation weg von den Dogmen der musealen Bewahrungsstrategie, aber auch der Hochschulen hin zu dem, was Jazz heute wirklich sein soll: frisch, modern, eigenständig. »Das Rad kann man nicht neu erfinden«, weiß Axel Kühn längst. Aber man kann es zumindest so einstellen, dass es besser läuft.
»Der Zeitgeist, das ist etwas ganz Aktuelles«, definiert es Axel Kühn. »Eine Sache, die viele Menschen gerade in diesem Moment interessiert.« Dass der Bassist und Bandleader sein neues Trioalbum »Zeitgeist« nennt, darf man deshalb ruhig programmatisch verstehen. »Wir möchten nicht die x-te Variante der klassischen Pianotrios sein, die allzu häufig wie Brad Mehldau klingt und diesen typischen Jazzansatz draufhat.« Für den 35-jährigen Bassisten und seine kongenialen Dauerpartner Ull Möck am Piano und Marcel Gustke am Bass geht es vielmehr darum, dem Jazz mit aktuellen Grooves und eingängigen Melodien aus Pop und Rock eine Art Frischzellenkur zu verpassen. Keineswegs um sich damit vordergründig anzubiedern und locker auf populistischen Flügeln dahinzugleiten, sondern im Gegenteil den Sound dieser Generation in die Parameter des Jazz einzupassen, hochvirtuos, intelligent und nachhaltig. »Uns geht es darum, die jungen Menschen zu erreichen und ihnen zu zeigen: Hey, der Jazz kann doch eigentlich ganz interessant, ganz witzig sein«, erklärt Kühn seinen künstlerischen Ansatz.
Denn eines glaubt der aus Tübingen stammende, mehrfach preisgekrönte Musiker inzwischen feststellen zu müssen: »Jazz, das ist leider kein Zeitgeist mehr.« Die Vergreisung des Publikums und der Hörerschaft nehme ständig zu und neue Impulse würden von puristischen Diskussionen in schöner Regelmäßigkeit erdrückt, sagt der Quer- und Vorwärtsdenker. Es mag seinen Grund haben, warum ein Fan einmal Axel Kühn als »Kurt Cobain der Bildungsbürger« bezeichnete. Denn der Mann versucht mit aller Macht einem Trend entgegenzuwirken, der sein ureigenes kreatives Biotop ganz allmählich austrocknet, es langsam aber sicher der Bedeutungslosigkeit übereignet.
Mit seinem Trio tat Kühn bereits auf der CD »Open Minded« von 2014 einen ersten, geräuschvollen Schritt, indem er bewusst Elemente aus jenen Musikstilen verwendete, die heute einfach die Ohren öffnen. »Zeitgeist« sei nun die logische Fortsetzung dieser konzertierten Aktion des kreativen Widerstandes. Etwas mit Jazz als Basis zwar, mit dessen rhythmischer und harmonischer Vielfalt, aber weit abseits des Mainstreams. Das kompositorische Ausnahmetalent Axel Kühn hält auch diesen hehren Vorsätzen stand. Mit zehn abwechslungsreichen, mal fließend melodischen, mal satt pumpenden oder hypnotisch rockenden Songs setzen sich er, Möck und Gustke zwischen alle Stühle, ohne hindurch zu fallen.
In der zeitgenössischen Musikszene Deutschlands gilt Axel Kühn längst als einer der interessantesten Köpfe. Ein umtriebiger, vielseitiger Bandleader, Bassist und Komponist, dessen Handschrift bereits 20 CDs ziert. Seine Vita, auf der sich Kollaborationen mit dem klassischen Klarinettisten Wolfgang Meyer, dem Mahler Chamber Orchestra, den Sängerinnen Anne Czichowsky, Casandra Steen, Karen Selig, Liv, den Pianisten Chris Gall und Gee Hye Lee sowie den Saxofonisten Joachim Staudt und Namensvetter Axel Kühn (nicht verwandt), steht exemplarisch für eine unorthodoxe Perspektive.
Auch Ull Möck erlebte keine typische Jazzsozialisation, sondern fand über die Klassik ganz allmählich zur populären Musik und zum Jazz. Er und Marcel Gustke stehen in einer Art Seelenverwandtschaft zu Axel Kühn und bilden gemeinsam einen musikalischen Organismus, der sich souverän zwischen den stilistischen Grenzen bewegt, ohne dabei die individuellen Stärken der Protagonisten im Keim zu ersticken.
Ihr »Zeitgeist« ist ein besonderes, ein aufregendes, ein geschmackvolles, ein emotionales und ein zugleich bemerkenswertes Album, das unter Garantie die Ohren öffnet – junge, aber auch jung gebliebene. Es ist das Dokument einer drangvollen Emanzipation weg von den Dogmen der musealen Bewahrungsstrategie, aber auch der Hochschulen hin zu dem, was Jazz heute wirklich sein soll: frisch, modern, eigenständig. »Das Rad kann man nicht neu erfinden«, weiß Axel Kühn längst. Aber man kann es zumindest so einstellen, dass es besser läuft.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Origami Crane
- 2 Bedu
- 3 Serious Nonsense
- 4 Dark Light
- 5 Zeitgeist
- 6 Hunting And Gathering
- 7 Cat's In The Cradle
- 8 Step By Step
- 9 Chaos Theory
- 10 Faded Flowers
Axel Kühn (Bass/Bandleader) (geb. 1981)
Zeitgeist
EUR 18,99**
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