Anthony Wilson: Hackensack West (180g) auf LP

»In der Woche vor diesen Sessions im Sommer 2023 setzte ich mich jeden Morgen mit dem Ziel hin, bis zum Ende des Tages einen neuen Song zu komponieren. Ich wusste, dass ich bald mit meinen lieben Freunden Gerald Clayton, John Clayton und Jeff Hamilton in einem Raum sein würde, drei Musikern, denen ich am meisten vertraue und mit denen ich in den letzten Jahrzehnten am meisten gespielt habe. Ich habe versucht, mir vorzustellen, dass sich das für uns natürlich anfühlen würde, die Art von Songs, in die wir einfach eintauchen könnten, ohne viel nachzudenken. Als wir zu den Aufnahmen in Kevin Grays Studio fuhren, brachte ich sieben neue Songs mit. Fünf davon sind auf diesem Album enthalten.

›Daido'ist dem japanischen Fotografen Daido Moriyama gewidmet, der in den späten 1960er Jahren für seine körnigen, manchmal verschwommenen, kontrastreichen Schwarzweißbilder aus ganz Japan bekannt wurde. Ich liebe seine Bilder, die er in den Straßen verschiedener Tokioter Stadtteile wie Shinjuku aufgenommen hat. Sein Porträt eines bedrohlichen streunenden Hundes aus der Serie ‹A Hunter« ist die Art von Bild, die bei einmaliger Betrachtung unvergesslich ist. Heute, im reifen Alter von 85 Jahren, ist Daido immer noch auf der Straße unterwegs und fotografiert. »Verdesse'hat eine gewundene, chorinho-ähnliche Melodie und ein rhythmisches Gefühl. Die Melodie scheint sich spielerisch in einem hellen Raum zu winden und zu wippen, so wie sich eine Weinrebe im Sonnenlicht zu winden scheint. Deshalb habe ich es nach einer Weintraube benannt, die in der voralpinen Region Isère in der Nähe von Grenoble in Ostfrankreich beheimatet ist und einen besonders köstlichen und trinkbaren Weißwein ergibt.

›Daido'ist dem japanischen Fotografen Daido Moriyama gewidmet, der in den späten 1960er Jahren für seine körnigen, manchmal verschwommenen, kontrastreichen Schwarzweißbilder aus ganz Japan bekannt wurde. Ich liebe seine Bilder, die er in den Straßen verschiedener Tokioter Stadtteile wie Shinjuku aufgenommen hat. Sein Porträt eines bedrohlichen streunenden Hundes aus der Serie ‹A Hunter« ist die Art von Bild, die bei einmaliger Betrachtung unvergesslich ist. Heute, im reifen Alter von 85 Jahren, ist Daido immer noch auf der Straße unterwegs und fotografiert.

»Verdesse' hat eine gewundene, chorinho-ähnliche Melodie und ein rhythmisches Gefühl. Die Melodie scheint sich spielerisch in einem hellen Raum zu winden und zu wippen, so wie sich eine Weinrebe im Sonnenlicht zu winden scheint. Deshalb habe ich es nach einer Weintraube benannt, die in der voralpinen Region Isère in der Nähe von Grenoble in Ostfrankreich beheimatet ist und einen besonders köstlichen und trinkbaren Weißwein ergibt.

›Ich liebe Todd Rundgrens ›Marlene‹, seit ich es zum ersten Mal auf seinem epischen Doppelalbum Something / Anything gehört habe. Mit seiner zarten, gut konturierten Melodie, die von einigen besonderen harmonischen Überraschungen getragen wird, wirkt es fast wie etwas aus der Feder von Burt Bacharach. Es erzählt eine so vollständige musikalische Geschichte. Die von Rundgren aufgenommene Version hat einen wunderschönen, sich endlos wiederholenden Titel. Also haben wir die Melodie einfach gespielt und den Tag als kleine Bühne für ein bisschen Improvisation genutzt.

‹Hackensack West' ist unser Pseudonym für das Studio Cohearent Recording von Toningenieur Kevin Gray, ein Ort, der von Rudy Van Gelders erstem Studio in Hackensack, New Jersey, inspiriert ist. Es befand sich im Haus von Van Gelders Eltern und die Musiker spielten im Wohnzimmer! Dort nahm Thelonious Monk 1954 seinen Klassiker ›Hackensack‹ auf, eine ›kontrafaktische‹ Melodie über den Akkordwechseln von ›Oh, Lady Be Good‹ von den Gershwins. In kontrafaktischer Weise scheint meine eigene, vom Bebop inspirierte Melodie ›Hackensack West‹ den Akkordwechseln einiger erkennbarer Standards zuzuarbeiten, ohne einem bestimmten zu entsprechen.« - Anthony Wilson

Rezensionen

».​.​.​Wilson lässt sich bei seinen eingängigen, locker-swingenden Kompositionen von Klavier, Bass und Drums begleiten.​ [.​.​.​] Der Klang ist superb: offen, beschwingt und natürlich – oder aber einfach analog!« (STEREO, August 2024)