Thibault Falk: Pour La Chambre D' Aga auf CD
Pour La Chambre D' Aga
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label:
- Intuition
- Aufnahmejahr ca.:
- 2005
- Artikelnummer:
- 1602045
- UPC/EAN:
- 0750447339828
- Erscheinungstermin:
- 3.7.2021
+ Josh Yellon, Gary Hoopengardner, Marcin Lonak
Ein Franzose in Berlin. Der Pianist Thibault Falk schwimmt mit seinem selbstbewussten Plattendebüt „Pour La Chambre D‘Aga“ gegen alle Ströme des zeitgenössischen Jazz, doch er tut es mit so viel Verve, Charme und Fantasie, dass man ihm folgen möchte, wohin er uns mit seinem Klavier auch führt. Sein weiches, pulsierendes Spiel klingt unweigerlich vertraut, seine Referenzen an den Jazz der Sechziger wecken Erinnerungen an Dinge, die längst verklungen geglaubt sind, in unserer tatsächlichen Weltaneignung aber immer noch eine gewichtige Rolle spielen. Der feinsinnige Franzose ist im progressivsten Sinne des Wortes konservativ, und doch – eben das macht sein hohes Können aus – zu keinem Zeitpunkt altmodisch. Für Thibault Falks Musik sind viele Etiketten von Neo Hardbop über Sophisticated Swing bis Mainstream Jazz denkbar, doch die Wärme und individuelle Nähe, die er mit seinen Kompositionen und seinem Vortrag schafft, lassen dafür eigentlich nur das Prädikat Thibault Falk zu.
Während sich das Hauptfeld der europäischen Jazz-Elite eifrig vom Jazz amerikanischer Prägung distanziert, findet Thibault Falk seine Bezüge vor allem im Mutterland des Jazz. Auch wenn viele seiner Stücke an die große Zeit des Miles Davis Quintets, an John Coltrane oder Gerry Mulligan erinnern, ist Falk doch weit davon entfernt, bereits Gehörtes eindimensional nachzubauen oder den realen Sechzigern etwas hinzuzufügen.
Die Stärke von Thibault Falks Album besteht darin, mit welcher Leidenschaft er die Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen versteht. Unter seinen Fingern brodelt ein Vulkan, der jeden Moment zum Ausbruch gelangen kann. Falk und seine Mitspieler halten diese Urgewalt allein mittels ihrer Imagination unter Kontrolle.
Der Einfluss der europäischen Klassik zieht sich wie ein Bewusstseinsstrom durch die Songs des Albums. Gerade am Anfang des ersten Tracks fühlt man sich zunächst in die Klangwelt des französischen Impressionismus versetzt. Falk klatscht dem Hörer jedoch nicht vordergründig seine klassischen Obsessionen um die Ohren, sondern versteckt sie feinsinnig in spielerischen Nuancen.
Falk schlägt nicht nur in jedem Stück, sondern auch mit dem kompletten Album einen dramaturgischen Bogen, der an die Filme eines Francois Truffaut erinnert. Er beginnt mit leicht überschaubaren Tracks, wird zur Mitte hin immer offener, um am Ende wieder zu kompakten Songs zurückzukehren. Als würde er aus einer Stadt ins offene Gelände aufbrechen und am Ende in einer anderen oder gar derselben Stadt wieder ankommen.
Der Gourmet der Jazzgeschichte mag in Thibault Falks Klavierspiel viele Quellen wiederfinden, die von Bill Evans, Oscar Peterson und Lennie Tristano bis Wynton Kelly und McCoy Tyner reichen, auch wenn sich die Stilistiken dieser Pianisten vielleicht gegenseitig ausschließen. Doch diese Ähnlichkeiten sind nur Näherungen. Es liegt Falk, gegensätzliche Impulse unter einer ganzheitlichen Oberfläche in einen gemeinsamen Fluss zu bringen.
Auch wenn die Band Thibault Falk Quartett heißt und der Pianist für sämtliche Stücke verantwortlich zeichnet, sind Saxofonist Yosh Yellon, Bassist Gary Hoopengardner und Drummer Marcin Lonak doch keine Passivposten. Falk hatte bereits verschiedene Besetzungen ausprobiert, bevor er sich mit dem bestehenden Quartett zusammenfand. Sein ursprünglich demokratischer Ansatz führte immer in die Sackgasse. Hierzu Falk: „Auch wenn die Band Thibault Falk Quartett heißt und der Pianist für sämtliche Stücke verantwortlich zeichnet, sind Saxofonist Yosh Yellon, Bassist Gary Hoopengardner und Drummer Marcin Lonak doch keine Passivposten. Falk hatte bereits verschiedene Besetzungen ausprobiert, bevor er sich mit dem bestehenden Quartett zusammenfand. Sein ursprünglich demokratischer Ansatz führte immer in die Sackgasse.“
Thibault Falks Musik klingt vertraut, nicht neu. Aber das soll sie auch nicht. Dem 33jährigen Pianisten kommt es vielmehr darauf an, in seinem Spiel sich selbst zu finden, anstatt immer dem nächsten Neuen hinterher zu hecheln. Stress haben wir in unserer Zeit genug. Manchmal bringt es vielmehr, einfach innezuhalten und zu sehen, was man hat. Hielte man sich immer nur an das jeweils Neue, gäbe es bald nichts Neues mehr, weil das Neue einfach immer schneller altern würde. Worauf es ankommt, ist etwas zu schaffen, das über den Tag hinaus reicht. Thibault Falk setzt einen Kontrapunkt, der dem Klang der Zeit gut tut. (intuition-music. com)
Josh Yellon: tenor sax / Thibault Falk: piano / Gary Hoopengardner: bass / Marcin Lonak: drums
Während sich das Hauptfeld der europäischen Jazz-Elite eifrig vom Jazz amerikanischer Prägung distanziert, findet Thibault Falk seine Bezüge vor allem im Mutterland des Jazz. Auch wenn viele seiner Stücke an die große Zeit des Miles Davis Quintets, an John Coltrane oder Gerry Mulligan erinnern, ist Falk doch weit davon entfernt, bereits Gehörtes eindimensional nachzubauen oder den realen Sechzigern etwas hinzuzufügen.
Die Stärke von Thibault Falks Album besteht darin, mit welcher Leidenschaft er die Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen versteht. Unter seinen Fingern brodelt ein Vulkan, der jeden Moment zum Ausbruch gelangen kann. Falk und seine Mitspieler halten diese Urgewalt allein mittels ihrer Imagination unter Kontrolle.
Der Einfluss der europäischen Klassik zieht sich wie ein Bewusstseinsstrom durch die Songs des Albums. Gerade am Anfang des ersten Tracks fühlt man sich zunächst in die Klangwelt des französischen Impressionismus versetzt. Falk klatscht dem Hörer jedoch nicht vordergründig seine klassischen Obsessionen um die Ohren, sondern versteckt sie feinsinnig in spielerischen Nuancen.
Falk schlägt nicht nur in jedem Stück, sondern auch mit dem kompletten Album einen dramaturgischen Bogen, der an die Filme eines Francois Truffaut erinnert. Er beginnt mit leicht überschaubaren Tracks, wird zur Mitte hin immer offener, um am Ende wieder zu kompakten Songs zurückzukehren. Als würde er aus einer Stadt ins offene Gelände aufbrechen und am Ende in einer anderen oder gar derselben Stadt wieder ankommen.
Der Gourmet der Jazzgeschichte mag in Thibault Falks Klavierspiel viele Quellen wiederfinden, die von Bill Evans, Oscar Peterson und Lennie Tristano bis Wynton Kelly und McCoy Tyner reichen, auch wenn sich die Stilistiken dieser Pianisten vielleicht gegenseitig ausschließen. Doch diese Ähnlichkeiten sind nur Näherungen. Es liegt Falk, gegensätzliche Impulse unter einer ganzheitlichen Oberfläche in einen gemeinsamen Fluss zu bringen.
Auch wenn die Band Thibault Falk Quartett heißt und der Pianist für sämtliche Stücke verantwortlich zeichnet, sind Saxofonist Yosh Yellon, Bassist Gary Hoopengardner und Drummer Marcin Lonak doch keine Passivposten. Falk hatte bereits verschiedene Besetzungen ausprobiert, bevor er sich mit dem bestehenden Quartett zusammenfand. Sein ursprünglich demokratischer Ansatz führte immer in die Sackgasse. Hierzu Falk: „Auch wenn die Band Thibault Falk Quartett heißt und der Pianist für sämtliche Stücke verantwortlich zeichnet, sind Saxofonist Yosh Yellon, Bassist Gary Hoopengardner und Drummer Marcin Lonak doch keine Passivposten. Falk hatte bereits verschiedene Besetzungen ausprobiert, bevor er sich mit dem bestehenden Quartett zusammenfand. Sein ursprünglich demokratischer Ansatz führte immer in die Sackgasse.“
Thibault Falks Musik klingt vertraut, nicht neu. Aber das soll sie auch nicht. Dem 33jährigen Pianisten kommt es vielmehr darauf an, in seinem Spiel sich selbst zu finden, anstatt immer dem nächsten Neuen hinterher zu hecheln. Stress haben wir in unserer Zeit genug. Manchmal bringt es vielmehr, einfach innezuhalten und zu sehen, was man hat. Hielte man sich immer nur an das jeweils Neue, gäbe es bald nichts Neues mehr, weil das Neue einfach immer schneller altern würde. Worauf es ankommt, ist etwas zu schaffen, das über den Tag hinaus reicht. Thibault Falk setzt einen Kontrapunkt, der dem Klang der Zeit gut tut. (intuition-music. com)
Josh Yellon: tenor sax / Thibault Falk: piano / Gary Hoopengardner: bass / Marcin Lonak: drums
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Tracklisting
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Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Le sandron
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2 Mon grand-père au volant
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3 Pour la chambre d'aga
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4 Restrurection
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5 L'aven rochas [Part I]
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6 L'aven rochas [Part II]
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7 Call me Bop
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8 La 2ème fois c'est à vous
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9 Des jours heureux...
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10 Retour à la case départ

Thibault Falk
Pour La Chambre D' Aga
Aktueller Preis: EUR 17,99