The Modern Jazz Quartet: 1959 Bonn + 1957 Köln
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- Label: Jazzline
- Erscheinungstermin: 1.10.2013
- Serien: WDR The Cologne Broadcasts , Jazzline Pure Audio
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Eine Reaktion des ersten MJQ-Schlagzeugers Kenny Clarke auf die Bitte John Lewis’, in der Band zu bleiben. Er empfand dieses dezent swingende Kammerensemble zunehmend als ein Korsett, das seinen lang gehegten Wunsch, Amerika zu verlassen, nur noch verstärkte. Lewis versuchte ihn mit lockenden Gagen zu halten - vergeblich. Mit Connie Kay als Nachfolger hatte sich jene Formation konstituiert, die ohne weiteren personellen Wechsel über ein Vierteljahrhundert Bestand haben sollte.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Band, die gemeinhin als "langlebigste Formation des Jazz" gilt, immer wieder vor der Auflösung stand und ihr Vibraphonist bereits Anfang der 50er an einen Ausstieg dachte. Ein nicht unerheblicher Reiz des MJQ lag in der künstlerischen Spannung zwischen dem Vibraphonisten Milt Jackson und dem Pianisten Lewis. Eine Spannung, die im Übrigen bisweilen über musikalische Differenzen hinausging. Was diese beiden so unterschiedlichen Musikpersönlichkeiten im Kleinen verkörperten, verband das Quartett als Ganzes: ein eigentümliches Zusammentreffen von geradezu klassischem Formbewusstsein und schwarzem Bluesfeeling. Vier sich seriös gebende und seriös musizierende Männer, die dem musikalischen Wertesystem des mit europäischer Kunstmusik sozialisierten Mittelstandes entgegenkamen und gleichzeitig den Reiz afro-amerikanischer "Exotik" (mit einer wohlgemerkt: milden Dosis) befriedigten. Der Pianist und spätere NDR-Jazzredakteur Michael Naura (der selbst eine Band mit Vibraphon leitete) formulierte das Faszinosum MJQ so: "Das Modern Jazz Quartet ist sozusagen der Gegenentwurf zu dem etwas abfälligen Diktum, dass der Jazz Krach sei. Es hat eine geradezu groteske europäische Komponente eingeführt, nämlich den Wohlklang… im Smoking - ich dachte, was ist das?!? Ein merkwürdiger Traum!"
Deutschland war dem Charme der vier Herren erlegen. Kein Land auf der Welt, das in den 50er Jahren die Band mehr feierte. Eine Rezeption, die sich im Verlaufe der zunehmend politisierten 60er ändern sollte – kulminierend in einer den wohltemperierten Schönklang brandmarkenden Entrüstung bei den Berliner Jazztagen 1965, deren Publikum sich ob seiner Buh-Freudigkeit weltweit einen zweifelhaften Ruf förmlich erschrie.
Direkt nach dem Bonner Konzert notierte Dieter Zimmerle für das Jazz Podium: "Der Rezensent sieht sich wie so oft in einer merkwürdigen Situation. Er hat sich zu Zeiten der Hochstimmung für das MJQ kritisch mit der Konzeption John Lewis’ auseinandergesetzt und sich damit einer – vorsichtig ausgedrückt – gewissen Verwunderung seitens vieler Jazzfreunde ausgesetzt. Jetzt aber, wo das MJQ sozusagen zum ‚alten Hut’ gestempelt wird, spürt er erneut eine Verwunderung, wenn er sich nicht skeptisch Lewis gegenüber ausspricht. Dabei weiß er, dass mit Ornette Coleman, mit dessen Musik er sich bereits auseinanderzusetzen hatte, ein neuer Stern aufgegangen ist, dem unabhängig seines tatsächlichen Formats nun dasselbe ‚Hosianna’ und ‚Kreuziget ihn’ bevorsteht, das ihm eine jeweils entsprechend infizierte Menge entgegen ruft."
Der Rahmen, das Ambiente passte: ein klassischer Musentempel, die Beethovenhalle. Einst gebaut auf Initiative von Franz Liszt anlässlich des ersten Beethovenfests in Bonn 1845, wegen Feuergefahr alsbald abgerissen, zum 2. Beethovenfest 1870 neu errichtet, 1944 bei einem Bombenangriff zerstört. Das heutige Gebäude wurde 1959 fertig gestellt.
Während das Modern Jazz Quartet noch spielt, planen einige Männer im unweiten Köln einen Kurzausflug nach Bonn, allesamt Stammgäste einer Lokalität, die mit der Beethovenhalle so gar nichts gemein hat: der Kintopp Saloon (wahrlich kein Ort für "Salonjazz"), eine der ersten Studentenkneipen in Köln, in der gejammt wurde und die Anlaufstelle für viele Mitglieder der Edelhagen Band war. Dort hatte man im Vorfeld vom Konzert des MJQ gehört und im Wissen, dass die Musiker in Köln übernachten würden, sich mit einigen Autos aufgemacht, um das MJQ nach Auftrittsende abzuholen. Das Ganze verzögerte sich, da die Band anschließend in der bereits leeren Beethovenhalle noch einen Titel für eine amerikanische Fernsehstation spielen musste. Friedel Dötsch, der später am Zülpicher Platz die Jazzkneipe Metronom eröffnen sollte, nahm in seinem Kombi Percy Heath samt Bass mit. Und es kam zu dem, was alle erhofft hatten: Die US-Stars jammten im Saloon – bis auf einen: John Lewis zog es vor, direkt ins mondäne Dom-Hotel zu gehen, mit der Bemerkung, er sei dafür "zu alt" …
Karsten Mützelfeldt
Vor allem in den Anfangsjahren des Modern Jazz Quartet erweist sich Europa als dankbares Terrain. Hier landet die Band erste Erfolge, während man ihr in den USA noch eine gewisse Zurückhaltung entgegenbringt. Anlässlich der 1000. Ausgabe von Joachim-Ernst Berendts Konzertreihe Jazztime Baden-Baden 1956 treten sie mit Kurt Edelhagen und Miles Davis auf. Auf einer Birdland All Stars-Tournee stellt sich das MJQ in weiteren deutschen Städten vor – und teilt die Bühne mit Davis, Lester Young und Bud Powell. Direkt im Anschluss an den angeschlagenen Bebop-Pianisten spielend, fällt die Begeisterung für das kultivierte Quartett umso größer aus. Dieter Zimmerle, Gründer und damals Herausgeber der Zeitschrift Jazz Podium: "Wenn es jemandem gelingen konnte, die nach Powells Auftritt spürbare Bedrückung wieder aufzuheben, so waren es die vier Musiker, die danach in des Wortes echtester Bedeutung konzertierten."
Wenn beim Verb "konzertieren" auch die Vorstellung von seriösem Auftreten latent mitschwingt, dann wurde das MJQ dem mehr als gerecht. Im Vorfeld der anstehenden Europatournee 1957, bei der die Band ausschließlich Einzelkonzerte gibt, wendet sich ihr Leiter an die Veranstalter mit einer Bitte:
"Auf besonderen Wunsch von John Lewis…finden die Konzerte weitgehend in kleineren, der Kammermusik vorbehaltenen Sälen statt. Damit soll nicht nur der Musik des MJQ der entsprechende Rahmen gegeben werden, sondern man hofft auch, auf diese Weise ein Konzertsaal-Publikum heranzuziehen, das bisher abseits stand, weil sich die Gruppe meist nur in ungemäßer Umgebung vorstellen konnte."
Zu den Spielstätten, deren Räumlichkeiten und Ambiente als "angemessen" erscheinen, gehört u. a. das Mozarteum in Salzburg. Die Deutschlandtermine im Oktober und November bringen das Quartett nach Frankfurt, Hannover, Bremen, Hamburg, Donaueschingen (MPS: The Historic Donaueschingen Jazz Concert 1957), Berlin, Duisburg, Rheda, Essen, Dortmund, Köln und Stuttgart. Im Rahmen der Stuttgarter Woche der Leichten Musik führen Harald Banters Media-Band und das MJQ Gunther Schullers Zwölfton-Komposition "Twelve by Eleven" auf.
Durchgeführt wird die Tournee vom Konzertreferat der Deutschen Jazz Föderation (DJF). Deren Präsident Olaf Hudtwalcker geht im Vorwort des Programmhefts noch einmal auf die Spielstätten-Diskussion ein: "Die Frage, ob Tanzlokal, Schaubühne, Jazzclub oder Konzertsaal entscheidet nicht die künstlerische Qualität, wohl aber die Wirkung der Präsentation."
War das MJQ 1956 in den Kölner Messehallen aufgetreten, ist nun der Gürzenich gebucht. Eineinhalb Jahre zuvor fand dort zum ersten Mal ein Jazz-Konzert statt – mit dem Ensemble jenes Mannes, der alsbald in Stuttgart mit dem MJQ zusammenarbeiten sollte, Harald Banter: "Was ich gemacht habe, war distinguiert, unterkühlt, Kammermusik. In Wuppertal oder irgendwo sonst flogen auf einmal Bierdeckel auf die Bühne… In Köln dachte ich: Das ist ja wie im Sinfoniekonzert. Klar, dass die Krawatten trugen… Alle seriös gekleidet, diszipliniert und der Saal picke-packe-voll."
Zumindest in Köln war der Jazz in der bürgerlichen Konzert-Kultur angekommen. Das Düsseldorfer Boulevard-Blatt Spätausgabe brachte mit seiner Überschrift die Bedeutung des Banter-Abends in gebotener Knappheit auf den Punkt: Jazz gesellschaftsfähig.
Zu ihrem Gürzenich-Debüt am 6. November erscheinen die Herren des MJQ wie gewohnt im Smoking, mit Fliege anstelle von Krawatte. Der Saal – im Zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört und ab 1955 wieder als Veranstaltungsort genutzt – erinnerte zwar kaum noch an seine prunkvolle Geschichte, dennoch bot er einen willkommenen Kontrast zum fragwürdigen Charme der Messehallen. Der Gürzenich (1447 fertig gestellt) war ein nicht nur altersbezogen geschichtsträchtiger Bau: Karl Marx verkündete hier 1849 sein Manifest der Kommunistischen Partei, in den Jahrhunderten zuvor hielten Kaiser und Könige festliche Empfänge ab.
Ob der Pianist seine Komposition "The Queen's Fancy" in Anbetracht der royalen Historie zum Eröffnungstitel erkoren hat, ist reine Spekulation. So oder so, ein passender Einstieg, denn mit Lewis' Faible für barocke Fugen demonstriert die Band gleich zu Beginn, was nicht weniger als ein Grundpfeiler ihrer Ästhetik war: eine coole Verbindung von Jazz mit kompositorischen Elementen aus der europäischen Klassik. Auch "Fontessa" vereint in diesem Sinne Alte und Neue Welt. Zwei Titel erinnern daran, dass die Musiker ursprünglich aus dem Bebop kommen – wenngleich die unterkühlten Interpretationen kaum noch an die hitzigen Originale erinnern: Mit den Dizzy Gillespie-Kompositionen "A Night In Tunisia" und "Woody'n You" erweisen sie ihre Referenz an Lewis', Jacksons und Heaths ehemaligen Arbeitgeber, aus dessen Big Band sich nach Auflösung der Formation 1952 der Kern des späteren MJQ rekrutiert. "Bluesology" war ein Paradestück für den wohl bluesigsten aller Jazzvibraphonisten (Jackson hatte direkt vor Tour-Beginn das Blues-lastige Album Soul Brothers mit Ray Charles aufgenommen). "Three Windows", "One Never Knows", "Venice" und "The Golden Striker" sind vier Titel aus dem im Sommer eingespielten Soundtrack des französischen Films Sait-on Jamais (No Sun in Venice). Und angesichts des nahenden Winters entschließen sich Lewis & Co, noch ein altes englisches Weihnachtslied ins Programm aufzunehmen, "God Rest Ye Merry, Gentlemen". Das Publikum spendet mehr als nur freundlichen Applaus. Und so kehren die Gentlemen bereits 1959 in den Gürzenich zurück.
Karsten Mützelfeldt
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"I replied, slowly getting concerned that, after five years of drawing room jazz from the 18th Century, I no longer would be able to play the drums again the way I wanted to."
This was the reaction of the first MJQ's drummer, Kenny Clarke, to the request of John Lewis to stay in the band. He increasingly regarded this discreetly swinging chamber ensemble as a corset, which only strengthened his long cherished wish to leave America. Lewis tried to hold him with luring fees - in vain. With Connie Kay as a successor the group would be constituted, without further personnel changes, and would survive for a quarter of a century.
It is not without of a certain irony that the band, which is commonly regarded as the "longest-lasting band of jazz", always faced dissolution and its vibraphonist thought in the early 50s of quitting. A not unimportant charm of the MJQ lay in the artistic tension between the vibraphonist Milt Jackson and the pianist Lewis; a tension that was sometimes not limited simply to musical differences. What these two very different musical personalities embodied in miniature connected the quartet as a whole: a peculiar meeting of virtually classical form consciousness and black Blues feeling. They were four serious and seriously musical men who satisfied both the musical values of Europe’s musically socialized middle class and the desire for Afro-American "exoticism" (in mild doses). The pianist and later NDR Jazz editor Michael Naura (who himself led a band with vibraphone) formulated the fascination of the MJQ so: "The Modern Jazz Quartet is the antidote to the somewhat derogatory dictum that jazz is noise. It has introduced a grotesque European component, namely, harmony...in a tuxedo - I thought: what is this?? A strange dream!"
Germany was charmed by the four men. No country in the world celebrated the band in the '50s more. The reception, in the course of the increasingly politicized '60s changed - culminating in the Berlin Jazz Festival in 1965 when the audience won a worldwide reputation for it’s boos.
Immediately after the Bonn concert Dieter Zimmerle noted for the Jazz Platform:"The reviewer is, as so often, in a strange situation. He critically discussed the concept of John Lewis in times of elation for the MJQ and exposed himself – to put it mildly – to the surprise of many jazz fans. But now that the MJQ has been branded 'old hat', there is surprise if he is not skeptical towards Lewis. He knows that with Ornette Coleman, with whose music he has already dealt, a new star has risen, which independent of his actual qualities, has in store for him the same "Hosanna" and "Crucify him” of the infected crowds.”
The frame, the ambience fitted: a classical temple of the Muses, the Beethoven Hall. Built at the initiative of Franz Liszt during the first Beethoven Festival in Bonn in 1845, demolished as a fire hazard, newly built in 1870, for the 2nd Beethoven Festival, it was destroyed in 1944 during a bombing attack. The present building was completed in 1959.
While the Modern Jazz Quartet was still playing some men in nearby Cologne, all habitués of a place which had nothing in common with the Beethoven Hall: the Kintopp Saloon (no place for "drawing room jazz"), one of the first student bars in Cologne where there was jamming and where many members of the Edelhagen band hung out, planned a short trip to Bonn. One had heard of the concert of the MJQ and, in the knowledge that the musicians would spend the night in Cologne some cars had driven to fetch the MJQ after the end of the performance. The whole thing was delayed because the band had to play one more title for an American TV station in the already empty Beethoven hall. Friedel Doetsch, who later opened the jazz bar Metronom on the Zülpicher place, took Percy Heath with him in his station wagon, along with his bass. And what everyone had hoped happened: the U. S. stars jammed in the saloon - except for one: John Lewis, who preferred to go to the fashionable Dom Hotel, with the remark: that he was "too old" for it...
Karsten Muetzelfeldt
Especially in the early years of the modern jazz quartet Europe offered a grateful public. It was here that the band celebrated its first successes while in the USA it was still greeted with a certain reservation. On the occasion of the 1000th edition of Joachim-Ernst Berendt's concert series Jazztime Baden-Baden they performed alongside Kurt Edelhagen and Miles Davis in 1956. A Birdland All Stars – Tour brought the MJQ to other German cities as well – sharing a stage with Davis, Lester Young and Bud Powell. Performing right after the tarnished bebop-pianist maximised the audience's enthusiasm for the cultivated quartet. Dietmar Zimmerle, founder and at that time also publisher of the Jazz-Podium magazine wrote: "If anyone was in a position to cheer-up the noticeably depressed public after Powell's performance, then it was this group of four musicians, who performed a concert of the best sort."
If the phrase "performing a concert" was somewhat associated with respectable behaviour, then the MJQ fully came up to that expectation.
In the run-up to the European tour in 1957 in whose course the band only performed solo-gigs, the band's leader approached the organisers with a request: "On a special request by John Lewis, the concerts mostly take place at smaller concert halls, ideal for chamber music. This should not only provide the music of the MJQ with a fitting setting but also attract a concert-hall audience which could not be reached at the band's usual concert locations."
Among the concert locations which were considered "appropriate" was the Mozarteum Salzburg. In Germany the tour brought the quartet to Frankfurt, Hanover, Bremen, Hamburg, Donaueschingen (MPS: The Historic Donaueschingen Jazz Concert 1957), Berlin, Duisburg, Rheda, Essen, Dortmund, Cologne and Stuttgart during October and November. On the occasion of the Stuttgart Woche der Leichten Musik Harald Banter's Media-Band and the MJQ performed Gunther Schuller's dodecaphonic "Twelve by Eleven".
The tour was organised by the Department for Concerts at the German Jazz Federation (DFJ), whose president Olaf Hudtwalcker once more raised the topic of the location in the programme: "The question of where a band performs does not change the artistic quality but it makes a difference in the quality of the presentation". Whereas in 1956 the MJQ appeared on stage at the Cologne exhibition halls, now the prestigious Gürzenich was the chosen location. One and a half years earlier another jazz band had already performed there – the ensemble of Harald Bantner, who later worked with the MJQ in Stuttgart: "Back then the music I made was distinguished and reserved chamber music. In Wuppertal or at other places suddenly beer mats would be thrown on stage…However, in Cologne I thought: that's like being in a symphony concert. People were wearing ties and festive clothes, the disciplined hall was crammed".
At least in Cologne jazz had finally reached the middle-class. Spätausgabe, a Dusseldorf tabloid condensed the message of the Banter-concert in one line: Jazz fit for good society.
For their Gürzenich-debute on the 6th of November the gentlemen of the MJQ appeared – as usually – dressed in a tuxedo and bow-tie. The concert hall – completely destroyed during World War II and only back in use since 1955 – was only a shadow of its own pompous past. Anyhow, it was a pleasing contrast to the exhibition halls' dubious charm. The Gürzenich (completed in 1447) was not only an old building but also rich in history: In 1849 Karl Marx presented his Manifest der Kommunistischen Partei to the world and during the centuries before him emperors and kings held their splendid receptions there.
It is pure speculation if the location's history had anything to do with the pianist's choice for the first piece - "The Queen's Fancy". Anyhow, it was a perfect set-off. With Lewis' weakness for baroque fugues the band made clear right at the beginning what their aesthetical keystone was: a cool combination of jazz with compositional elements from European classical music. Also "Fontessa" combines new and old world in that sense. Two tracks were still reminiscent of the musicians' bebop past – although the cool interpretations hardly remind one of the hot tempered originals: Dizzy Gillespie's compositions "A Night In Tunisia" and "Woody'n You" are an homage to Lewis', Jackson's and Heath's former employer, from whose big band the core of the MJQ emerged after the break-up of the former in 1952. "Bluesology" was a show-piece for arguably the most blues-affine vibraharpist in the world of jazz (right before the start of the tour Jackson had recorded an album with blues tendencies Soul Brothers with Ray Charles). "Three Windows", "One Never Knows", "Venice" and "The Golden Striker" are four tracks taken from the sound track of the French movie Sait-on Jamais (No Sun in Venice) recorded the summer before. Given the oncoming winter Lewis & Co decided to add an old English Christmas carol to their programme, "God Rest Ye Merry, Gentlemen". The audience rewarded them with more than just the usual level of applause. Thus, the gentlemen returned to the Gürzenich already in 1959.
Karsten Mützelfeldt
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (Blu-ray Audio)
- 1 Cologne:The queen´s factory
- 2 Bess, oh where´s my bess
- 3 Three windows
- 4 God rest ye merry gentlemen
- 5 Bluesology
- 6 A night in Tunesia
- 7 Fontessa
- 8 One never knows
- 9 Woody´n you
- 10 3 degrees east 3 degrees west
- 11 Venice
- 12 The golden striker
- 13 Bonn:Django
- 14 Bags groove
- 15 How high the moon
- 16 A cold wind is blowing
- 17 Midsummer
- 18 A social call
- 19 Vendome
- 20 Now´s the time
- 21 It don´t mean a thing
- 22 Pyramid
- 23 Skating in Central Park