Melody Gardot: My One And Only Thrill (New Edition)
My One And Only Thrill (New Edition)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Decca
- Erscheinungstermin: 3.9.2010
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Die Lorbeeren wurden 2008 anlässlich Melody Gardots internationalem Debütalbum „Worrisome Heart“ großzügig verteilt. Die Sängerin und Songschreiberin aus Philadelphia wurde „ein bemerkenswertes Talent, in jeglicher Hinsicht“ genannt, die ruhigen und beruhigenden Lieder ihres Albums in aller Welt über den sprichwörtlichen grünen Klee gelobt.
Ihr zweites Album, "My One And Only Thrill" nun ist eher Quantensprung als Fortsetzung. Mit einer Mischung aus coolen, brasilianischen Bossa-Rhythmen, fingerschnippendem Blues und tiefen, sinnlichen von Streichern umschmeichelten Balladen, scheint es, als würde sich das Album aus den Emotionen eines langen, schweren Lebens voller Liebe, Leid und Sehnsucht nähren – dabei rückt der beinahe tödliche Unfall, der die begabte Pianistin als Teenagerin ans Krankenbett fesselte und förmlich dazu zwang, sich all den Schmerz, die Sorgen und die Angst von der Seele zu schreiben und zu singen, langsam in den Hintergrund. Ganz vorne, im Rampenlicht, steht jetzt die unvergleichliche Stimme dieses sensiblen Vamps und der Nervenkitzel, dieser einzigartige „Thrill“, der von ihrer Musik ausgeht.
Der Vorname verpflichtet, die Vorgeschichte fasziniert. Doch zum Glück ist da viel mehr, in Sachen Melody Gardot. Mit ihrem neuen Album „My One And Only Thrill“ präsentiert sich die 23jährige Sängerin und Songschreiberin aus Philadelphia jetzt als entspannte Verführerin, als intime Interpretin und kluge Komponistin. Der beinahe tödliche Unfall, der die begabte Pianistin als Teenager ans Krankenbett fesselte und förmlich dazu zwang, sich all den Schmerz, die Sorgen und die Angst von der Seele zu schreiben und zu singen, rückt langsam in den Hintergrund. Ganz vorne, im Rampenlicht, steht jetzt die unvergleichliche Stimme dieses sensiblen Vamps und der Nervenkitzel, dieser einzigartige „Thrill“, der von ihrer Musik ausgeht.
Die Lorbeeren wurden großzügig verteilt, anlässlich Melody Gardots internationalem Debütalbum „Worrisome Heart“ im letzten Jahr. Die luxuriös frisierte Blondine mit der dunklen Brille und dem Gehstock, wurde „ein bemerkenswertes Talent, in jeglicher Hinsicht“ genannt, die ruhigen und beruhigenden Lieder ihres Albums in aller Welt über den sprichwörtlichen grünen Klee gelobt. Was werden die Experten jetzt sagen? Schließlich ist ihr neues, zweites Album eher ein Quantensprung als eine Fortsetzung. Wie in ihren faszinierenden Live-Shows, zieht sie den Zuhörer auf „My One And Only Thrill“ mit jedem Ton immer weiter in ihren Bann – und hält ihn dort, gespannt und begeistert. Mit einer Mischung aus brasilianischen Rhythmen, fingerschnippendem Blues und tiefen, sinnlichen Balladen, scheint es, als würde sich das Album aus den Emotionen eines langen, schweren Lebens voller Liebe, Leid und Sehnsucht nähren – dabei ist die Frau dahinter erst Anfang zwanzig. Möglicherweise hat die neue, spürbare Reife mit dem enormen Tempo zu tun, mit dem Melody und ihre Band aufgrund des überwältigenden Erfolges auf einmal von Gig zu Gig hetzen mussten. Fans in London, Berlin oder New York und überall dazwischen wollten diese unglaubliche Performerin unbedingt live sehen und hören. „Wir waren neun Monate lang auf Tour, wobei ich mit Glück manchmal auch zwischendurch eine Woche lang an ein und demselben Ort war“, erzählt Melody beim Sushi-Lunch. „Allerdings habe ich dort nicht wirklich entspannen können, weil ich ja die ganze Zeit am neuen Album gearbeitet habe. Es war anstrengend, aber auch faszinierend, weil es mir die Gelegenheit gab, inmitten dieser unterschiedlichen Arbeitsprozesse über den jeweils vorhergegangenen zu reflektieren, anstatt nur von einer Blitzentscheidung zur nächsten zu leben. Es war sehr interessant.“ Die Aufnahmen zu „My One And Only Thrill“ entstanden nicht etwa zwischen Hoteltür und Mikrophonangel, sondern wurden sorgfältig und exakt geplant. „Als wir ins Studio gingen, waren alle Songs perfekt notiert und arrangiert, was mir wichtig war, um einen Sinn dafür zu bekommen, wie das Album letztendlich klingen soll. Vorher hat man eine Idee, arbeitet sie gemeinsam mit den Musikern aus und macht sich dann an das rhythmische Gerüst. Dann erst kann man entscheiden, welche Songs Streicher brauchen und welche ohne auskommen können. Es ist, als würde man alles auf die Essenz reduzieren um Raum für etwas anderes zu machen, als würde man es halbieren, damit das Orchester genug Platz bekommt.“ Dieser Ansatz bedeutete natürlich, dass sich Melodys Band – Drummer Charles Staab, Bassist Ken Pendergast, Trompeter Patrick Hughes und Saxophonist Bryan Rogers – noch mehr zurückhalten mussten, als man es ohnehin schon von ihnen gewohnt ist. Dass das so reibungslos (und ohne Ego-Verletzungen) vonstatten ging, ist sicher auch den vielen gemeinsamen Tour-Terminen zu verdanken. „Ich habe meinen Musikern gleich von vornherein gesagt: „Ich weiß, dass ihr wer-weiß-was spielen könntet, aber ich möchte eigentlich, dass ihr so gut wie gar nichts macht!““, erzählt Melody lachend. „Aber weil sie ja nun mal meine Band sind und sowieso immer wissen, was ich und meine Musik brauchen, war das überhaupt kein Problem. Diese Jungs haben lange genug mit mir zusammengespielt um genau zu wissen, was ich denke.“ Genau diese Zurückhaltung und spielerische Sparsamkeit, die die Musiker in den gemeinsamen Konzerten auszeichnet, finden sich jetzt auch auf den Aufnahmen. .
Die Geheimwaffe von „My One And Only Thrill“ sind allerdings die Orchesterarrangements von Vince Mendoza. Neben seinen Talenten als Keyboarder und Komponist hat sich Mendoza im vergangenen Jahrzehnt vor allem einen Namen als Arrangeur gemacht – nicht nur Joe Zawinul oder Al Di Meola, auch Björk, Robbie Williams oder der Regisseur Lars von Trier greifen gern auf seine Orchesterarbeit zurück, sowie natürlich Joni Mitchell, für deren Songs „Both Sides Now“ und „Woodstock“ er mit je einem Grammy ausgezeichnet wurde, und die WDR-Big Band, mit der er bereits einen Grammy gewann und die auch auf seinem aktuellen, für den Grammy nominierten Album „Blauklang“ zu hören ist. Für Melodys neues Album spannen seine einfühlsam sensationellen Arrangements den Bogen von sanften, geschmeidigen brasilianischen Rhythmusgeflechten bis zu eleganten, spannungsvollen Orchesterdramen. Ein offensichtliches Highlight ist dabei sicherlich „Our Love Is Easy“, eine Ode an eine verbotene Liebe, in der Melodys Stimme, wie es im Text heißt, „wie Wasser über die Felsen eilt“. Es ist wohl kein Zufall, dass das an Peggy Lee und Frank Sinatra zu „Only The Lonely“-Zeiten erinnert. „Wir haben in den Capitol-Studios aufgenommen und Vince scherzte einmal: Wenn du nicht bald anfängst, fröhlichere Lieder zu schreiben, wirst du nie Karriere machen!“, erzählt Melody lachend. „Natürlich war das ein Witz – schließlich waren wir umgeben von den Porträts von Frank Sinatra und Nat „King“ Cole und Peggy Lee, die alle mit traurigen Liedern sehr glücklich geworden sind. Trotzdem entbehrte es nicht auch einer gewissen Ironie, weil die Stimmung von „Our Love Is Easy“ eigentlich das Gefühl vermittelt, als wäre alles in wunderbarer Ordnung. Aber wenn man genau hinhört, erinnert das Arrangement anfangs beinahe an einen Trauermarsch. Das soll natürlich genau so sein, weil es in dem Song um den Verlust einer großen Liebe geht. Es gibt da die Zeile: „Man sagt, aus der vergifteten Traube wird ein feinerer Wein“ („they say the poisoned vine breeds a finer wine“) und das bedeutet, dass manchmal genau die Dinge, die einem vorenthalten werden, am vielversprechendsten erscheinen. Das ist die Ironie – die Liebe, von der da die Rede ist, ist zwar schön, aber sie liegt jenseits des Erreichbaren.“ Die „Mendoza Magie“ findet sich auch in voller Pracht auf dem Titelstück, einer eindringlichen Ballade, die im freien Raum zu schweben scheint, nur gehalten von Melodys zartem Klavierspiel und einer schimmernden „Fata Morgana“ aus Geigen und Celli. Mittendrin nimmt das Orchester plötzlich einen dramatischen Umweg und windet sich spiralförmig himmelwärts, wie in den dramatischen Soundtracks, die Bernard Herrmann für Hitchcock verfasst hat. Auch die herzliche Träumerei „Deep Within The Corners Of My Mind“ und der elegante Blues „Lover Undercover“, inzwischen schon ein echter Publikumsliebling bei ihren Live-Auftritten, gewinnen durch die Streichereinheiten. .
Ganz offensichtlich ist das Album so stimmungsvoll wie abwechslungsreich. Ein immer wieder aufkommendes Motiv ist die brasilianische Musik, ein persönliches Steckenpferd von Melody Gardot. „Ich liebe die Bossa Nova-Jahre von Stan Getz, seine Aufnahmen mit Joao Gilberto, und natürlich Jobim und Caetano Veloso… aus Brasilien kommt einfach so viel, so faszinierender Musik, die immer diese gewisse, sehr eigene Sentimentalität verbreitet. Die Musik ist sanft und gedämpft, aber ihre lyrischen Qualitäten sind wunderschön und poetisch.“ Melodys Vorliebe für Brasilianisches, kommt auch auf „If The Stars Were Mine“ zum Ausdruck, einem einfachen Lied mit Gitarre und Percussion, zum Mitsummen und darin schwelgen. „Ich habe dieses Lied für das Kind geschrieben, das ich vielleicht irgendwann einmal haben werde oder auch nicht – auf jeden Fall werden da Kinder in meinem Leben sein und für die ist dieses Lied. Es ist ein einfaches, süßes, zärtliches Kinderlied. Und die letzten Zeilen machen mich jedes Mal fertig: „Wenn die Welt meine wäre, würde ich sie gold und grün anmalen, und dann die Ozeane orange für ein brillantes Farbschema, ich würde alle Berge einfärben und den Himmel für immer blau machen, so dass die Welt ein Gemälde wäre, in dem ich gemeinsam mit Dir leben würde.“ („If the world was mine I’d paint it gold and green, I’d make the oceans orange for a brilliant colour scheme, I’d colour all the mountains make the sky forever blue, so the world would be a painting and I’d live inside with you“.) Ich habe es selbst geschrieben, aber ich finde es immer wieder verdammt süß!“ Ihrer eigenen Kindheit verdanken wir die neue Version von „Somewhere Over The Rainbow“, einem Klassiker, der zwar schon sehr oft, allerdings noch nie so brasilianisch aufgenommen wurde. Die Großmutter, eine „gemischte Osteuropäerin, an der das meiste Polnisch war“, passte auf die kleine Melody auf, wenn ihre allein erziehende Mutter bei der Arbeit war. „Sie war sehr herzlich, eine wirklich wunderbare Dame, und dem Anschein nach einer der wenigen Menschen in meiner Familie, dem ich ähnlich sehe. Gemeinsam mit ihr habe ich damals etwa eine Million Mal „Der Zauberer von Oz“ gesehen. Viele Jahre später kam mir eine wunderschöne Akkordfolge in den Sinn, als ich einen neuen Song schreiben wollte – und auf einmal merkte ich, dass es dieses Lied schon gibt. Es war „Somewhere Over The Rainbow“.“ Auch diesen Song kombiniert Melody auf wunderbare Weise mit ihrer Leidenschaft für brasilianische Musik, mit ebenso erfrischendem wie überraschendem Resultat. Mendozas sonniges, reichhaltiges Arrangement fügt sich perfekt zu ihrem genüsslich entspannten Gesang. Es ist, als würde sie diesen Gassenhauer abstauben und von seinen Spinnweben befreien und darunter einen Klassiker für das 21. Jahrhundert zum Vorschein bringen. „Wenn man schon eine Coverversion aufnimmt, dann muss man wirklich etwas ganz anderes, eigenes machen“, meint Melody. „Warum sollte man es sonst überhaupt machen? Es gibt sicher auch Songs, die man einfach in Ruhe lassen sollte, etwa „One For My Baby“ von Sinatra. Lasst ihn, er ist gut so wie er war!“ Vor einem Jahr kreisten die Gespräche und Artikel über Melody Gardot noch zu oft um ihren Verkehrsunfall und darum, wie ihr die Musik zu einer therapeutischen Rettungsleine wurde, auch im Leben mit der Gehbehinderung, den Schmerzmitteln, der hypersensiblen Augen und dem Tinnitus. Durch „My One And Only Thrill“ werden völlig neue Themen aufgebracht, etwa ihre einnehmende Musikalität, ihr Songwriting, das all ihre neuen Lieder wie bekannte Lieblingsmelodien wirken lässt, und ihr beachtliches künstlerisches Wachstum. Wenn man sich einen Nervenkitzel der sensiblen Art leisten will, sollte man es zuerst mit diesem Vamp namens Melody Gardot versuchen – und mit den Verführungskünsten von „My One And Only Thrill“.
Ihr zweites Album, "My One And Only Thrill" nun ist eher Quantensprung als Fortsetzung. Mit einer Mischung aus coolen, brasilianischen Bossa-Rhythmen, fingerschnippendem Blues und tiefen, sinnlichen von Streichern umschmeichelten Balladen, scheint es, als würde sich das Album aus den Emotionen eines langen, schweren Lebens voller Liebe, Leid und Sehnsucht nähren – dabei rückt der beinahe tödliche Unfall, der die begabte Pianistin als Teenagerin ans Krankenbett fesselte und förmlich dazu zwang, sich all den Schmerz, die Sorgen und die Angst von der Seele zu schreiben und zu singen, langsam in den Hintergrund. Ganz vorne, im Rampenlicht, steht jetzt die unvergleichliche Stimme dieses sensiblen Vamps und der Nervenkitzel, dieser einzigartige „Thrill“, der von ihrer Musik ausgeht.
Der Vorname verpflichtet, die Vorgeschichte fasziniert. Doch zum Glück ist da viel mehr, in Sachen Melody Gardot. Mit ihrem neuen Album „My One And Only Thrill“ präsentiert sich die 23jährige Sängerin und Songschreiberin aus Philadelphia jetzt als entspannte Verführerin, als intime Interpretin und kluge Komponistin. Der beinahe tödliche Unfall, der die begabte Pianistin als Teenager ans Krankenbett fesselte und förmlich dazu zwang, sich all den Schmerz, die Sorgen und die Angst von der Seele zu schreiben und zu singen, rückt langsam in den Hintergrund. Ganz vorne, im Rampenlicht, steht jetzt die unvergleichliche Stimme dieses sensiblen Vamps und der Nervenkitzel, dieser einzigartige „Thrill“, der von ihrer Musik ausgeht.
Die Lorbeeren wurden großzügig verteilt, anlässlich Melody Gardots internationalem Debütalbum „Worrisome Heart“ im letzten Jahr. Die luxuriös frisierte Blondine mit der dunklen Brille und dem Gehstock, wurde „ein bemerkenswertes Talent, in jeglicher Hinsicht“ genannt, die ruhigen und beruhigenden Lieder ihres Albums in aller Welt über den sprichwörtlichen grünen Klee gelobt. Was werden die Experten jetzt sagen? Schließlich ist ihr neues, zweites Album eher ein Quantensprung als eine Fortsetzung. Wie in ihren faszinierenden Live-Shows, zieht sie den Zuhörer auf „My One And Only Thrill“ mit jedem Ton immer weiter in ihren Bann – und hält ihn dort, gespannt und begeistert. Mit einer Mischung aus brasilianischen Rhythmen, fingerschnippendem Blues und tiefen, sinnlichen Balladen, scheint es, als würde sich das Album aus den Emotionen eines langen, schweren Lebens voller Liebe, Leid und Sehnsucht nähren – dabei ist die Frau dahinter erst Anfang zwanzig. Möglicherweise hat die neue, spürbare Reife mit dem enormen Tempo zu tun, mit dem Melody und ihre Band aufgrund des überwältigenden Erfolges auf einmal von Gig zu Gig hetzen mussten. Fans in London, Berlin oder New York und überall dazwischen wollten diese unglaubliche Performerin unbedingt live sehen und hören. „Wir waren neun Monate lang auf Tour, wobei ich mit Glück manchmal auch zwischendurch eine Woche lang an ein und demselben Ort war“, erzählt Melody beim Sushi-Lunch. „Allerdings habe ich dort nicht wirklich entspannen können, weil ich ja die ganze Zeit am neuen Album gearbeitet habe. Es war anstrengend, aber auch faszinierend, weil es mir die Gelegenheit gab, inmitten dieser unterschiedlichen Arbeitsprozesse über den jeweils vorhergegangenen zu reflektieren, anstatt nur von einer Blitzentscheidung zur nächsten zu leben. Es war sehr interessant.“ Die Aufnahmen zu „My One And Only Thrill“ entstanden nicht etwa zwischen Hoteltür und Mikrophonangel, sondern wurden sorgfältig und exakt geplant. „Als wir ins Studio gingen, waren alle Songs perfekt notiert und arrangiert, was mir wichtig war, um einen Sinn dafür zu bekommen, wie das Album letztendlich klingen soll. Vorher hat man eine Idee, arbeitet sie gemeinsam mit den Musikern aus und macht sich dann an das rhythmische Gerüst. Dann erst kann man entscheiden, welche Songs Streicher brauchen und welche ohne auskommen können. Es ist, als würde man alles auf die Essenz reduzieren um Raum für etwas anderes zu machen, als würde man es halbieren, damit das Orchester genug Platz bekommt.“ Dieser Ansatz bedeutete natürlich, dass sich Melodys Band – Drummer Charles Staab, Bassist Ken Pendergast, Trompeter Patrick Hughes und Saxophonist Bryan Rogers – noch mehr zurückhalten mussten, als man es ohnehin schon von ihnen gewohnt ist. Dass das so reibungslos (und ohne Ego-Verletzungen) vonstatten ging, ist sicher auch den vielen gemeinsamen Tour-Terminen zu verdanken. „Ich habe meinen Musikern gleich von vornherein gesagt: „Ich weiß, dass ihr wer-weiß-was spielen könntet, aber ich möchte eigentlich, dass ihr so gut wie gar nichts macht!““, erzählt Melody lachend. „Aber weil sie ja nun mal meine Band sind und sowieso immer wissen, was ich und meine Musik brauchen, war das überhaupt kein Problem. Diese Jungs haben lange genug mit mir zusammengespielt um genau zu wissen, was ich denke.“ Genau diese Zurückhaltung und spielerische Sparsamkeit, die die Musiker in den gemeinsamen Konzerten auszeichnet, finden sich jetzt auch auf den Aufnahmen. .
Die Geheimwaffe von „My One And Only Thrill“ sind allerdings die Orchesterarrangements von Vince Mendoza. Neben seinen Talenten als Keyboarder und Komponist hat sich Mendoza im vergangenen Jahrzehnt vor allem einen Namen als Arrangeur gemacht – nicht nur Joe Zawinul oder Al Di Meola, auch Björk, Robbie Williams oder der Regisseur Lars von Trier greifen gern auf seine Orchesterarbeit zurück, sowie natürlich Joni Mitchell, für deren Songs „Both Sides Now“ und „Woodstock“ er mit je einem Grammy ausgezeichnet wurde, und die WDR-Big Band, mit der er bereits einen Grammy gewann und die auch auf seinem aktuellen, für den Grammy nominierten Album „Blauklang“ zu hören ist. Für Melodys neues Album spannen seine einfühlsam sensationellen Arrangements den Bogen von sanften, geschmeidigen brasilianischen Rhythmusgeflechten bis zu eleganten, spannungsvollen Orchesterdramen. Ein offensichtliches Highlight ist dabei sicherlich „Our Love Is Easy“, eine Ode an eine verbotene Liebe, in der Melodys Stimme, wie es im Text heißt, „wie Wasser über die Felsen eilt“. Es ist wohl kein Zufall, dass das an Peggy Lee und Frank Sinatra zu „Only The Lonely“-Zeiten erinnert. „Wir haben in den Capitol-Studios aufgenommen und Vince scherzte einmal: Wenn du nicht bald anfängst, fröhlichere Lieder zu schreiben, wirst du nie Karriere machen!“, erzählt Melody lachend. „Natürlich war das ein Witz – schließlich waren wir umgeben von den Porträts von Frank Sinatra und Nat „King“ Cole und Peggy Lee, die alle mit traurigen Liedern sehr glücklich geworden sind. Trotzdem entbehrte es nicht auch einer gewissen Ironie, weil die Stimmung von „Our Love Is Easy“ eigentlich das Gefühl vermittelt, als wäre alles in wunderbarer Ordnung. Aber wenn man genau hinhört, erinnert das Arrangement anfangs beinahe an einen Trauermarsch. Das soll natürlich genau so sein, weil es in dem Song um den Verlust einer großen Liebe geht. Es gibt da die Zeile: „Man sagt, aus der vergifteten Traube wird ein feinerer Wein“ („they say the poisoned vine breeds a finer wine“) und das bedeutet, dass manchmal genau die Dinge, die einem vorenthalten werden, am vielversprechendsten erscheinen. Das ist die Ironie – die Liebe, von der da die Rede ist, ist zwar schön, aber sie liegt jenseits des Erreichbaren.“ Die „Mendoza Magie“ findet sich auch in voller Pracht auf dem Titelstück, einer eindringlichen Ballade, die im freien Raum zu schweben scheint, nur gehalten von Melodys zartem Klavierspiel und einer schimmernden „Fata Morgana“ aus Geigen und Celli. Mittendrin nimmt das Orchester plötzlich einen dramatischen Umweg und windet sich spiralförmig himmelwärts, wie in den dramatischen Soundtracks, die Bernard Herrmann für Hitchcock verfasst hat. Auch die herzliche Träumerei „Deep Within The Corners Of My Mind“ und der elegante Blues „Lover Undercover“, inzwischen schon ein echter Publikumsliebling bei ihren Live-Auftritten, gewinnen durch die Streichereinheiten. .
Ganz offensichtlich ist das Album so stimmungsvoll wie abwechslungsreich. Ein immer wieder aufkommendes Motiv ist die brasilianische Musik, ein persönliches Steckenpferd von Melody Gardot. „Ich liebe die Bossa Nova-Jahre von Stan Getz, seine Aufnahmen mit Joao Gilberto, und natürlich Jobim und Caetano Veloso… aus Brasilien kommt einfach so viel, so faszinierender Musik, die immer diese gewisse, sehr eigene Sentimentalität verbreitet. Die Musik ist sanft und gedämpft, aber ihre lyrischen Qualitäten sind wunderschön und poetisch.“ Melodys Vorliebe für Brasilianisches, kommt auch auf „If The Stars Were Mine“ zum Ausdruck, einem einfachen Lied mit Gitarre und Percussion, zum Mitsummen und darin schwelgen. „Ich habe dieses Lied für das Kind geschrieben, das ich vielleicht irgendwann einmal haben werde oder auch nicht – auf jeden Fall werden da Kinder in meinem Leben sein und für die ist dieses Lied. Es ist ein einfaches, süßes, zärtliches Kinderlied. Und die letzten Zeilen machen mich jedes Mal fertig: „Wenn die Welt meine wäre, würde ich sie gold und grün anmalen, und dann die Ozeane orange für ein brillantes Farbschema, ich würde alle Berge einfärben und den Himmel für immer blau machen, so dass die Welt ein Gemälde wäre, in dem ich gemeinsam mit Dir leben würde.“ („If the world was mine I’d paint it gold and green, I’d make the oceans orange for a brilliant colour scheme, I’d colour all the mountains make the sky forever blue, so the world would be a painting and I’d live inside with you“.) Ich habe es selbst geschrieben, aber ich finde es immer wieder verdammt süß!“ Ihrer eigenen Kindheit verdanken wir die neue Version von „Somewhere Over The Rainbow“, einem Klassiker, der zwar schon sehr oft, allerdings noch nie so brasilianisch aufgenommen wurde. Die Großmutter, eine „gemischte Osteuropäerin, an der das meiste Polnisch war“, passte auf die kleine Melody auf, wenn ihre allein erziehende Mutter bei der Arbeit war. „Sie war sehr herzlich, eine wirklich wunderbare Dame, und dem Anschein nach einer der wenigen Menschen in meiner Familie, dem ich ähnlich sehe. Gemeinsam mit ihr habe ich damals etwa eine Million Mal „Der Zauberer von Oz“ gesehen. Viele Jahre später kam mir eine wunderschöne Akkordfolge in den Sinn, als ich einen neuen Song schreiben wollte – und auf einmal merkte ich, dass es dieses Lied schon gibt. Es war „Somewhere Over The Rainbow“.“ Auch diesen Song kombiniert Melody auf wunderbare Weise mit ihrer Leidenschaft für brasilianische Musik, mit ebenso erfrischendem wie überraschendem Resultat. Mendozas sonniges, reichhaltiges Arrangement fügt sich perfekt zu ihrem genüsslich entspannten Gesang. Es ist, als würde sie diesen Gassenhauer abstauben und von seinen Spinnweben befreien und darunter einen Klassiker für das 21. Jahrhundert zum Vorschein bringen. „Wenn man schon eine Coverversion aufnimmt, dann muss man wirklich etwas ganz anderes, eigenes machen“, meint Melody. „Warum sollte man es sonst überhaupt machen? Es gibt sicher auch Songs, die man einfach in Ruhe lassen sollte, etwa „One For My Baby“ von Sinatra. Lasst ihn, er ist gut so wie er war!“ Vor einem Jahr kreisten die Gespräche und Artikel über Melody Gardot noch zu oft um ihren Verkehrsunfall und darum, wie ihr die Musik zu einer therapeutischen Rettungsleine wurde, auch im Leben mit der Gehbehinderung, den Schmerzmitteln, der hypersensiblen Augen und dem Tinnitus. Durch „My One And Only Thrill“ werden völlig neue Themen aufgebracht, etwa ihre einnehmende Musikalität, ihr Songwriting, das all ihre neuen Lieder wie bekannte Lieblingsmelodien wirken lässt, und ihr beachtliches künstlerisches Wachstum. Wenn man sich einen Nervenkitzel der sensiblen Art leisten will, sollte man es zuerst mit diesem Vamp namens Melody Gardot versuchen – und mit den Verführungskünsten von „My One And Only Thrill“.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Baby I'm A Fool
- 2 If The Stars Were Mine
- 3 Who Will Comfort Me
- 4 Your Heart Is As Black As Night
- 5 Lover Undercover
- 6 Our Love Is Easy
- 7 Les Etoiles
- 8 The Rain
- 9 My One And Only Thrill
- 10 Deep Within The Corners Of My Mind
- 11 Over The Rainbow
- 12 If The Stars Were Mine
- 13 Our Love Is Easy
- 14 Baby I'm A Fool
- 15 My One And Only Thrill