Marc Copland: Another Place (Digipack)
Another Place (Digipack)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Label: Pirouet, 2007
- Erscheinungstermin: 2.8.2010
Ähnliche Artikel
+ John Abercrombie, Drew Gress, Billy Hart
Spurensuche in weiten Landschaften
Lyrische Ekstase, beschwingte Grenzenlosigkeit: Marc Coplands neue CD „Another Place“mit John Abercrombie, Drew Gress und Billy Hart.
Verblüffend, wenn ein Musiker zwei scheinbar entgegengesetzte Qualitäten so zu vereinen weiß: zum einenvöllig unverwechselbar zu klingen – und zum anderen in jeder Konstellation seine Hörer wieder mit unerwartetenKlängen zu überraschen. Bei dem Pianisten Marc Copland ist das der Fall. Das zeigten beim Pirouet-Label zuletzt seine „New York Trio Recordings“ eindrucksvoll. Mit jeweils wechselnden Partnern entwickelteCopland da ganz unterschiedliche Facetten des Trio-Spiels. Ein besonders aufregender Beweis für CoplandsVerbindung von Integrität und Wandelbarkeit ist die nun vorliegende CD, die rechtzeitig zu Coplands 60.Geburtstag erscheint. Am 27. Mai 1948 wurde Copland in Philadelphia / Pennsylvania geboren. „AnotherPlace“ heißt die neue CD ganz programmatisch. Und die Besetzung hat ihren eigenen Reiz: Neben Coplandshäufigem, großartigem Partner am Bass, Drew Gress, sind hier auch der Schlagzeuger Billy Hart und nichtzuletzt der Jazzgitarren-Star John Abercrombie zu hören. Nach den spannenden Trio-Metamorphosen nunalso wieder andere Klangwelten in einem Quartett.
Vier Musiker, die einander zugleich besonders organisch und besonders spannungsreich ergänzen: Das ist der Ausgangspunkt für diese Aufnahmen, die 2007 in den Münchner Pirouet-Studios entstanden. Marc Copland ist als Pianist bekannt für sein ganz eigenes harmonisches Konzept, in dem Klänge stets ineinem vieldeutigen Schwebezustand zueinander stehen; eine Harmonik, die ganz weite Räume öffnet. Diese Räume scheinen wie geschaffen für die lyrische Intensität des 1944 geborenen Gitarristen JohnAbercrombie; schier unbegrenzte Linien kann dieser immer noch progressive, auch vom Rock beeinflussteMusiker mit seinem Instrument zeichnen, ganz feine Linien, in denen aber immer eine enorme Dynamiksteckt. Schlagzeuger Billy Hart, Jahrgang 1940, einstiger Weggefährte von Musikern wie Herbie Hancock und McCoy Tyner, ist ein Garant für kraftvolle Rhythmen und scharfe Konturen. Und der 1959 geborene BassistDrew Gress ist der Mann, der solche Energien zu bündeln weiß: mit felsenfestem, sicherem, plastischemund ungemein klar umrissenem Bass-Ton, der über alle Tonhöhen-Zweifel erhaben scheint.
Die nun vorliegende Besetzung nahm 1996 bereits eine CD auf, „Second Look“ bei dem Label Savoy. Die Zusammenarbeit Coplands mit John Abercrombie reicht sogar vier Jahrzehnte zurück – Copland spielteschon mit Abercrombie zusammen, als er in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern noch als Altsaxophonistin die New Yorker Szene eintauchte. Abercrombie war denn auch 1988 auf Coplands Bandleader-Debüt beteiligt (CD „My Foolish Heart“, Jazz City) – damals war Copland schon zum Klavier zurückgekehrt.
Spurensuche also: Und manchmal sind Spuren der Frühzeit ungemein inspirierend. Wenn man die Aufnahmender vier Musiker für „Another Place“ hört, spürt man sofort, dass die Musiker dieses Quartetts aufeinen individuellen und gemeinsamen Fundus zurückgreifen, den man sonst lange suchen muss. Vibrierendintensitätsgeladen klingt ihre Musik. Das Ergebnis erreicht eine Stilhöhe, die vom ersten bis zum letzten Tonfesselt – und die den Aufnahmen etwas Zeitloses geben. Immer ist eine ungewöhnliche Dimension präsent: Raffinement des Aufeinander-Reagierens und sich potenzierende Ausdruckskraft. Copland, Abercrombie, Gress und Hart haben einander und dem Publikum noch viel zu sagen.
Und sie tun es mit einer ausnehmend spannenden Mischung von Kompositionen. Drei Stücke stammen vonAbercrombie, zwei von Copland, eines von Gress – und eines ist der Cole-Porter-Standard „Everything I Love“.In Abercrombie-Stücken wie „River Bend“ entfaltet sich eine hymnische Kraft, die immer weiter vorantreibtund in immer neuen Verschlingungen mündet – ein lyrischer Zauber, der in dieser Aufnahme unerschöpflichwirkt. Ganz anders ist der Charakter der leicht verschatteten Themen aus der Feder Marc Coplands – wieetwa dem Titelstück „Another Place“; wie in einem anderen Licht erscheint hier das Spiel des Trios. Drew Gress’ leise swingendes Stück „Dark Horse“ unterstreicht die Feinheit dieses Ensembles, seine großeKraft auch bei zartesten Klängen. Und der von Cole Porter geliehene Standard zeigt eine noch andere Seitedes Quartetts: die hintersinnige. Ungemein geistvoll kommt diese Interpretation daher, mit leisen, gewitztenPointen. Lyrische Ekstase, beschwingte Grenzenlosigkeit: Das könnte als Motto über diesen im Einzelnenso unterschiedlich charakterisierten Aufnahmen stehen.
Letzten Endes sind diese Aufnahmen lauter musikalisch hoch ergiebige Erkundungen von Landschaften. Nicht umsonst tragen Stücke auf dieser CD Titel, die sich auf Landschaftliches beziehen. Eine faszinierendeWeite kann man sich bei dieser Musik vorstellen, ein Panorama aus Flüssen, zerklüfteten Böden und einemgeheimnisvoll von Hügelketten begrenzten Horizont. Landschaften, die etwas Soghaftes haben – und diestets in ein schillerndes, vielfältiges Licht getaucht sind. Ein warmes Licht, das die Sogkraft noch verstärkt. Immer wieder funkeln einzelne Punkte in den Klanglandschaften auf – und zeigen, dass „Another Place“einer ist, in dem es viel zu entdecken gibt. Und jedes Mal etwas Anderes. Man fühlt sich zu Hause und wirdzugleich überrascht – Copland eben.
But the real magic is the interaction between Copland and Abercrombie, two players who go right back to the 1970s loft scene, when Copland was still an altoist. Friendship and years of intersection have created a deep simpatico, allowing them to simultaneously lead and follow, with Copland's dark Like You dependent on their working through its lengthy head with the perfect balance of togetherness and interpretive looseness. (John Kelman in allaboutjazz. com 8.5.2008)
Marc Copland is the epitome of a musician on a quest for his own sound … It is a fantastic album chock full of ideas cleverly presented. (Walter Kolosky, Jazz. com)
Marc Copland is a spellbinder … Abercrombie’s presence makes Copland’s piano denser because his guitar and Copland’s piano introduce most themes in loose, twisting unisons ... (Thomas Conrad, JazzTimes)
This superlative quartet has shared sensibilities — not to mention a high level of musicianship — which consistently manifests in enlightened interplay … (Michael Point, Downbeat)
Another Place is all about texture and mood, the exquisitely intuitive interplay serving to conjure evanescent landscapes and sustained states of gently dissonant emotional ambiguity … (Robert Shore, Jazzwise)
Lyrische Ekstase, beschwingte Grenzenlosigkeit: Marc Coplands neue CD „Another Place“mit John Abercrombie, Drew Gress und Billy Hart.
Verblüffend, wenn ein Musiker zwei scheinbar entgegengesetzte Qualitäten so zu vereinen weiß: zum einenvöllig unverwechselbar zu klingen – und zum anderen in jeder Konstellation seine Hörer wieder mit unerwartetenKlängen zu überraschen. Bei dem Pianisten Marc Copland ist das der Fall. Das zeigten beim Pirouet-Label zuletzt seine „New York Trio Recordings“ eindrucksvoll. Mit jeweils wechselnden Partnern entwickelteCopland da ganz unterschiedliche Facetten des Trio-Spiels. Ein besonders aufregender Beweis für CoplandsVerbindung von Integrität und Wandelbarkeit ist die nun vorliegende CD, die rechtzeitig zu Coplands 60.Geburtstag erscheint. Am 27. Mai 1948 wurde Copland in Philadelphia / Pennsylvania geboren. „AnotherPlace“ heißt die neue CD ganz programmatisch. Und die Besetzung hat ihren eigenen Reiz: Neben Coplandshäufigem, großartigem Partner am Bass, Drew Gress, sind hier auch der Schlagzeuger Billy Hart und nichtzuletzt der Jazzgitarren-Star John Abercrombie zu hören. Nach den spannenden Trio-Metamorphosen nunalso wieder andere Klangwelten in einem Quartett.
Vier Musiker, die einander zugleich besonders organisch und besonders spannungsreich ergänzen: Das ist der Ausgangspunkt für diese Aufnahmen, die 2007 in den Münchner Pirouet-Studios entstanden. Marc Copland ist als Pianist bekannt für sein ganz eigenes harmonisches Konzept, in dem Klänge stets ineinem vieldeutigen Schwebezustand zueinander stehen; eine Harmonik, die ganz weite Räume öffnet. Diese Räume scheinen wie geschaffen für die lyrische Intensität des 1944 geborenen Gitarristen JohnAbercrombie; schier unbegrenzte Linien kann dieser immer noch progressive, auch vom Rock beeinflussteMusiker mit seinem Instrument zeichnen, ganz feine Linien, in denen aber immer eine enorme Dynamiksteckt. Schlagzeuger Billy Hart, Jahrgang 1940, einstiger Weggefährte von Musikern wie Herbie Hancock und McCoy Tyner, ist ein Garant für kraftvolle Rhythmen und scharfe Konturen. Und der 1959 geborene BassistDrew Gress ist der Mann, der solche Energien zu bündeln weiß: mit felsenfestem, sicherem, plastischemund ungemein klar umrissenem Bass-Ton, der über alle Tonhöhen-Zweifel erhaben scheint.
Die nun vorliegende Besetzung nahm 1996 bereits eine CD auf, „Second Look“ bei dem Label Savoy. Die Zusammenarbeit Coplands mit John Abercrombie reicht sogar vier Jahrzehnte zurück – Copland spielteschon mit Abercrombie zusammen, als er in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern noch als Altsaxophonistin die New Yorker Szene eintauchte. Abercrombie war denn auch 1988 auf Coplands Bandleader-Debüt beteiligt (CD „My Foolish Heart“, Jazz City) – damals war Copland schon zum Klavier zurückgekehrt.
Spurensuche also: Und manchmal sind Spuren der Frühzeit ungemein inspirierend. Wenn man die Aufnahmender vier Musiker für „Another Place“ hört, spürt man sofort, dass die Musiker dieses Quartetts aufeinen individuellen und gemeinsamen Fundus zurückgreifen, den man sonst lange suchen muss. Vibrierendintensitätsgeladen klingt ihre Musik. Das Ergebnis erreicht eine Stilhöhe, die vom ersten bis zum letzten Tonfesselt – und die den Aufnahmen etwas Zeitloses geben. Immer ist eine ungewöhnliche Dimension präsent: Raffinement des Aufeinander-Reagierens und sich potenzierende Ausdruckskraft. Copland, Abercrombie, Gress und Hart haben einander und dem Publikum noch viel zu sagen.
Und sie tun es mit einer ausnehmend spannenden Mischung von Kompositionen. Drei Stücke stammen vonAbercrombie, zwei von Copland, eines von Gress – und eines ist der Cole-Porter-Standard „Everything I Love“.In Abercrombie-Stücken wie „River Bend“ entfaltet sich eine hymnische Kraft, die immer weiter vorantreibtund in immer neuen Verschlingungen mündet – ein lyrischer Zauber, der in dieser Aufnahme unerschöpflichwirkt. Ganz anders ist der Charakter der leicht verschatteten Themen aus der Feder Marc Coplands – wieetwa dem Titelstück „Another Place“; wie in einem anderen Licht erscheint hier das Spiel des Trios. Drew Gress’ leise swingendes Stück „Dark Horse“ unterstreicht die Feinheit dieses Ensembles, seine großeKraft auch bei zartesten Klängen. Und der von Cole Porter geliehene Standard zeigt eine noch andere Seitedes Quartetts: die hintersinnige. Ungemein geistvoll kommt diese Interpretation daher, mit leisen, gewitztenPointen. Lyrische Ekstase, beschwingte Grenzenlosigkeit: Das könnte als Motto über diesen im Einzelnenso unterschiedlich charakterisierten Aufnahmen stehen.
Letzten Endes sind diese Aufnahmen lauter musikalisch hoch ergiebige Erkundungen von Landschaften. Nicht umsonst tragen Stücke auf dieser CD Titel, die sich auf Landschaftliches beziehen. Eine faszinierendeWeite kann man sich bei dieser Musik vorstellen, ein Panorama aus Flüssen, zerklüfteten Böden und einemgeheimnisvoll von Hügelketten begrenzten Horizont. Landschaften, die etwas Soghaftes haben – und diestets in ein schillerndes, vielfältiges Licht getaucht sind. Ein warmes Licht, das die Sogkraft noch verstärkt. Immer wieder funkeln einzelne Punkte in den Klanglandschaften auf – und zeigen, dass „Another Place“einer ist, in dem es viel zu entdecken gibt. Und jedes Mal etwas Anderes. Man fühlt sich zu Hause und wirdzugleich überrascht – Copland eben.
Rezensionen
But the real magic is the interaction between Copland and Abercrombie, two players who go right back to the 1970s loft scene, when Copland was still an altoist. Friendship and years of intersection have created a deep simpatico, allowing them to simultaneously lead and follow, with Copland's dark Like You dependent on their working through its lengthy head with the perfect balance of togetherness and interpretive looseness. (John Kelman in allaboutjazz. com 8.5.2008)
Marc Copland is the epitome of a musician on a quest for his own sound … It is a fantastic album chock full of ideas cleverly presented. (Walter Kolosky, Jazz. com)
Marc Copland is a spellbinder … Abercrombie’s presence makes Copland’s piano denser because his guitar and Copland’s piano introduce most themes in loose, twisting unisons ... (Thomas Conrad, JazzTimes)
This superlative quartet has shared sensibilities — not to mention a high level of musicianship — which consistently manifests in enlightened interplay … (Michael Point, Downbeat)
Another Place is all about texture and mood, the exquisitely intuitive interplay serving to conjure evanescent landscapes and sustained states of gently dissonant emotional ambiguity … (Robert Shore, Jazzwise)
Rezensionen
R. Köchl in Jazzthing 6-8/08: "Was für eine Band! Was für ein Pianist! Wem bislang wirklich noch nichts von Marc Copland zu Ohren gekommen ist, der sollte sich unbedingt "Another Place" besorgen. Ein Musterbeispiel für inter- aktive lyrische Höhenflüge."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Like You
- 2 River bend
- 3 Dark Horse
- 4 Car Blue Lady
- 5 Another Place
- 6 Ballad In Two Keys
- 7 Everything I Love