Lo & Behold: Mrs Shrills Mindblowing Experience auf 2 CDs
Mrs Shrills Mindblowing Experience
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Aktueller Preis: EUR 17,99
- Label:
- Intuition
- Aufnahmejahr ca.:
- 2005
- Artikelnummer:
- 7038747
- UPC/EAN:
- 0750447338722
- Erscheinungstermin:
- 3.7.2021
Mit dem neuen Bandnamen „Lo & Behold“ bezieht sich die Berliner Saxofonistin Sandra Weckert auf eine alte Blues-Zeile, die so viel wie „komm und staune“ bedeutet. Staunen kann man über Sandra Weckert in vielerlei Hinischt. Wenn ein Saxofonist den Mund voll nimmt, ist das nicht die schlechteste Voraussetzung, denn je mehr er im Mund hat, desto kraftvoller kann er sein Horn füllen. Sandra Weckert hat vor allem die Schnauze vom traditionellen Jazz-Betrieb voll. Dennoch schließt sie sich nicht jenen an, die da behaupten, der Jazz wäre mit dem 20. Jahrhundert gestorben. Im Gegenteil, mit frischem Wind in den Segeln räumt sie den Jazz von unten auf.
Jazz-Puristen haben sich längst auf Sandra Weckert eingeschossen. Sie gilt in weiten Kreisen als Persona non grata, weil sie den Finger genau auf die Stellen legt, die weh tun und dem Jazz in Deutschland seit Jahren das Publikum abspenstig machen. Sie hält den Jazz-Akademikern einen Spiegel vor, persifliert überkommene Spielweisen, liebt es zu provozieren und zu überzeichnen. Statt Klischees zu vermeiden, montiert sie sie auf ungewöhnliche, nicht selten überhöhte Weise, sodaß sie vielleicht einmal als Eulenspiegel des deutschen Jazz in die Musikgeschichte eingehen wird. „Ich erfinde ja keine neuen Töne oder spiele etwas, das noch nie dagewesen wäre“, merkt Sandra Weckert an. „Ich liebe den Jazz, aber sehe und parodiere, was meiner Ansicht nach falsch läuft. Gerade in Deutschland gibt es in dieser Hinsicht sehr viel, und das schmiere ich den Leuten aufs Brot. Die sollen doch endlich mal lernen, über ihre eigenen Befindlichkeiten und Fehler zu lachen, anstatt ewig nach Analysen und pädagogischen Konzepten zu suchen.“ Nicht zuletzt aus diesem Grund setzt sich Sandra Weckert nicht nur musikalisch, sondern auf einer Extra-CD auch mit einem bissigen Hörspiel mit dem Zustand des Jazz in Deutschland auseinander.
Sandra Weckert ist nicht nur die streitbarste Jazzmusikerin Deutschlands, sondern auch eine Meisterin der Selbstinszenierung. Sie weiß, daß es längst nicht mehr ausreicht, mit Virtuosität ihr Horn zu bändigen. Nein, sie nutzt alle Möglichkeiten, um in die Hörner der öffentlichen Wahrnehmung zu stoßen. Für ihr Debütalbum „Way Out East“, eine selbstbewußte Hommage an Sonny Rollins‘ „Way Out West“, mußte sie sich von ihren Gegnern der Blasphemie bezichtigen lassen. Der bewußt marktschreierisch gewählten Titel ihrer zweiten CD „50 Sandra Weckert Fans Können Sich Nicht Irren“ klang wie ein aufbegehrendes „Jetzt Erst Recht“. Die vornehme Zurückhaltung im Logo ihrer dritten CD „Bar Jazz“ täuschte. Wer sich auf das Album einließ, den erwartete ein Feuerwerk ungezügelter Fabulier- und Angriffslust. Doch nie zuvor brachte sie ideellen Anspruch und spielerische Wirklichkeit ihres musikalischen Ansatzes derart überzeugend in Einklang wie auf ihrem vierten Werk „Lo & Behold“. „Aus den ersten drei Alben haben sich noch mehr Ideen entwickelt. Es ist wie beim Zauberlehrling. Die Geister, die ich rief, werd ich nicht mehr los. Meine ersten Kompositionen kamen noch vom Mainstream-Jazz, auch wenn sie nicht so klangen. Später habe ich diesen Ansatz durch immer mehr Elemente angereichert, sodaß ich diesem Lauf auf dem neuen Album mit noch mehr neuen Ideen die Krone aufsetze. Je differenzierter meine Musik ist und je öfter ich die Hörer aus der Hörschiene, auf die ich sie selbst gesetzt habe, heraushole, desto mehr Spaß macht es mir.“
Sandra Weckert ist eine Bilderstürmerin, ihre neue CD ein Labyrinth der Stile und heimtückisch gelegten Fährten. Sie sucht den Weg des Eklektizismus, läuft dem Jazz frech davon, findet aber immer wieder durch eine Hintertür zu Mutter Jazz zurück. Doch im Jazz des 21. Jahrhunderts überlebt nur, wer eigene Akzente setzt und sich nicht blind und taub dem Diktat der Tradition unterwirft. „Jazz ist ein Musikstil, den ich ganz gern mag. Allerdings gehe ich kaum noch zu Jazzkonzerten, es sei denn, die Musiker haben wirklich etwas zu kommunizieren. Den normalen Jazz-Betrieb finde ich öde. Es ist immer dasselbe. Eine schöne Frau, die Jazzstandards haucht, wie man es seit 70 Jahren macht, und mit den Instrumentalisten verhält es sich sogar noch schlimmer. Ich suche vergeblich nach Musikern mit Ausstrahlung. Stattdessen wird der Jazz vom Ego der Musiker dominiert. Viel zu oft ist Jazz langweilige Hirnkacke, die mich einfach nicht interessiert.“
Nun wäre es sicher eine fahrlässige Fehleinschätzung, gerade Sandra Weckert mangelndes Ego zu unterstellen. Sie strotzt vor Selbstbewußtsein, das sie aus ihrer Musik keineswegs fernhält. Persönlichkeit und Musik von Sandra Weckert ergeben eine absolut stimmige Einheit. Doch worauf es ankommt, ist, was sie mit ihrem gewaltigen persönlichen Anspruch jenen Musikern entgegensetzt, von deren Ego sie sich abgrenzen will. „Auf der Bühne sind wir eine Band und nicht fünf Leute, die sich in fünf unterschiedlichen Richtungen profilieren wollen. Es geht darum, daß die Musik so transportiert wird, wie sie geschrieben wird. Zwar bin ich es, die die Musik schreibt und die Ansagen macht, aber innerhalb der Band bin ich nur ein Rädchen. Mein Ego ist nicht so wichtig wie das Ego der Musik.“
„Lo & Behold“ steht dafür, daß der Hörer plötzlich aus der Hirnwindung, in der er gerade steckt, herausgeholt und mit etwas konfrontiert wird, womit er zunächst nicht rechnet.“ Immerhin geht es der Saxofonistin auch noch darum, sich selbst mit Neuem zu konfrontieren. So ist die Geschichte ihrer vier Alben auch die Geschichte einer persönlichen Vervollkommnung. Sandra Weckert versucht niemals vollkommener zu wirken als sie wirklich ist, sondern läßt ihre Schwächen genauso zu wie ihrer Stärken. Doch mit denen lernt sie souveräner umzugehen. „Früher habe ich Stücke aus einer Motivation der Wut heraus geschrieben. Diese Stücke haben große Emotionen in mir hervorgerufen. Über diese Wut definierte ich mich. Im letzten Jahr merkte ich jedoch, daß ich diese Wut gar nicht mehr brauchte. Ich muß meinen Gegnern nicht mehr beweisen, was ich kann, sondern ich kann ganz unbelastet Melodien schreiben. Das stellt die Weichen für die Zukunft.“ (intuition-music. com)
Sandra Weckert: saxophones melodica / John Gürtler: vocal, tenorsaxophone, melodica / Neumann: keyboard / Derek Shirley: bass / Thomas Svensson: drums / Hanne Hukkelberg: vocal
Jazz-Puristen haben sich längst auf Sandra Weckert eingeschossen. Sie gilt in weiten Kreisen als Persona non grata, weil sie den Finger genau auf die Stellen legt, die weh tun und dem Jazz in Deutschland seit Jahren das Publikum abspenstig machen. Sie hält den Jazz-Akademikern einen Spiegel vor, persifliert überkommene Spielweisen, liebt es zu provozieren und zu überzeichnen. Statt Klischees zu vermeiden, montiert sie sie auf ungewöhnliche, nicht selten überhöhte Weise, sodaß sie vielleicht einmal als Eulenspiegel des deutschen Jazz in die Musikgeschichte eingehen wird. „Ich erfinde ja keine neuen Töne oder spiele etwas, das noch nie dagewesen wäre“, merkt Sandra Weckert an. „Ich liebe den Jazz, aber sehe und parodiere, was meiner Ansicht nach falsch läuft. Gerade in Deutschland gibt es in dieser Hinsicht sehr viel, und das schmiere ich den Leuten aufs Brot. Die sollen doch endlich mal lernen, über ihre eigenen Befindlichkeiten und Fehler zu lachen, anstatt ewig nach Analysen und pädagogischen Konzepten zu suchen.“ Nicht zuletzt aus diesem Grund setzt sich Sandra Weckert nicht nur musikalisch, sondern auf einer Extra-CD auch mit einem bissigen Hörspiel mit dem Zustand des Jazz in Deutschland auseinander.
Sandra Weckert ist nicht nur die streitbarste Jazzmusikerin Deutschlands, sondern auch eine Meisterin der Selbstinszenierung. Sie weiß, daß es längst nicht mehr ausreicht, mit Virtuosität ihr Horn zu bändigen. Nein, sie nutzt alle Möglichkeiten, um in die Hörner der öffentlichen Wahrnehmung zu stoßen. Für ihr Debütalbum „Way Out East“, eine selbstbewußte Hommage an Sonny Rollins‘ „Way Out West“, mußte sie sich von ihren Gegnern der Blasphemie bezichtigen lassen. Der bewußt marktschreierisch gewählten Titel ihrer zweiten CD „50 Sandra Weckert Fans Können Sich Nicht Irren“ klang wie ein aufbegehrendes „Jetzt Erst Recht“. Die vornehme Zurückhaltung im Logo ihrer dritten CD „Bar Jazz“ täuschte. Wer sich auf das Album einließ, den erwartete ein Feuerwerk ungezügelter Fabulier- und Angriffslust. Doch nie zuvor brachte sie ideellen Anspruch und spielerische Wirklichkeit ihres musikalischen Ansatzes derart überzeugend in Einklang wie auf ihrem vierten Werk „Lo & Behold“. „Aus den ersten drei Alben haben sich noch mehr Ideen entwickelt. Es ist wie beim Zauberlehrling. Die Geister, die ich rief, werd ich nicht mehr los. Meine ersten Kompositionen kamen noch vom Mainstream-Jazz, auch wenn sie nicht so klangen. Später habe ich diesen Ansatz durch immer mehr Elemente angereichert, sodaß ich diesem Lauf auf dem neuen Album mit noch mehr neuen Ideen die Krone aufsetze. Je differenzierter meine Musik ist und je öfter ich die Hörer aus der Hörschiene, auf die ich sie selbst gesetzt habe, heraushole, desto mehr Spaß macht es mir.“
Sandra Weckert ist eine Bilderstürmerin, ihre neue CD ein Labyrinth der Stile und heimtückisch gelegten Fährten. Sie sucht den Weg des Eklektizismus, läuft dem Jazz frech davon, findet aber immer wieder durch eine Hintertür zu Mutter Jazz zurück. Doch im Jazz des 21. Jahrhunderts überlebt nur, wer eigene Akzente setzt und sich nicht blind und taub dem Diktat der Tradition unterwirft. „Jazz ist ein Musikstil, den ich ganz gern mag. Allerdings gehe ich kaum noch zu Jazzkonzerten, es sei denn, die Musiker haben wirklich etwas zu kommunizieren. Den normalen Jazz-Betrieb finde ich öde. Es ist immer dasselbe. Eine schöne Frau, die Jazzstandards haucht, wie man es seit 70 Jahren macht, und mit den Instrumentalisten verhält es sich sogar noch schlimmer. Ich suche vergeblich nach Musikern mit Ausstrahlung. Stattdessen wird der Jazz vom Ego der Musiker dominiert. Viel zu oft ist Jazz langweilige Hirnkacke, die mich einfach nicht interessiert.“
Nun wäre es sicher eine fahrlässige Fehleinschätzung, gerade Sandra Weckert mangelndes Ego zu unterstellen. Sie strotzt vor Selbstbewußtsein, das sie aus ihrer Musik keineswegs fernhält. Persönlichkeit und Musik von Sandra Weckert ergeben eine absolut stimmige Einheit. Doch worauf es ankommt, ist, was sie mit ihrem gewaltigen persönlichen Anspruch jenen Musikern entgegensetzt, von deren Ego sie sich abgrenzen will. „Auf der Bühne sind wir eine Band und nicht fünf Leute, die sich in fünf unterschiedlichen Richtungen profilieren wollen. Es geht darum, daß die Musik so transportiert wird, wie sie geschrieben wird. Zwar bin ich es, die die Musik schreibt und die Ansagen macht, aber innerhalb der Band bin ich nur ein Rädchen. Mein Ego ist nicht so wichtig wie das Ego der Musik.“
„Lo & Behold“ steht dafür, daß der Hörer plötzlich aus der Hirnwindung, in der er gerade steckt, herausgeholt und mit etwas konfrontiert wird, womit er zunächst nicht rechnet.“ Immerhin geht es der Saxofonistin auch noch darum, sich selbst mit Neuem zu konfrontieren. So ist die Geschichte ihrer vier Alben auch die Geschichte einer persönlichen Vervollkommnung. Sandra Weckert versucht niemals vollkommener zu wirken als sie wirklich ist, sondern läßt ihre Schwächen genauso zu wie ihrer Stärken. Doch mit denen lernt sie souveräner umzugehen. „Früher habe ich Stücke aus einer Motivation der Wut heraus geschrieben. Diese Stücke haben große Emotionen in mir hervorgerufen. Über diese Wut definierte ich mich. Im letzten Jahr merkte ich jedoch, daß ich diese Wut gar nicht mehr brauchte. Ich muß meinen Gegnern nicht mehr beweisen, was ich kann, sondern ich kann ganz unbelastet Melodien schreiben. Das stellt die Weichen für die Zukunft.“ (intuition-music. com)
Sandra Weckert: saxophones melodica / John Gürtler: vocal, tenorsaxophone, melodica / Neumann: keyboard / Derek Shirley: bass / Thomas Svensson: drums / Hanne Hukkelberg: vocal
Rezensionen
T. Fitterling in stereoplay 10/05: "In genau kalkulierten Kompositionen rauscht ihr Quintett mit zahlreichen Gästen durch Hip-Hop, Zithermusik und Tango. Amüsant: Neben den sehr kurzweiligen Dreiminütern der Musik-CD gibt es auf einer zweiten Disc die schrille Parodie auf eine Jazz- Talk-Runde selbstverliebter Medienmenschen."-
Tracklisting
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Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
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1 Here Comes The Queen
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2 I Keep On Singing
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3 Missing: Lizard
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4 Are You Suffering Cramps?
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5 My Mobile
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6 Ministry For Relaxation
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7 Never Trust A Lawyer
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8 Full Moon
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9 And Now In Stereo!
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10 A German Funeral A La New Orleans
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11 Life Is Your Right
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12 Jazz Is Difficult
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13 Weckert Remix By Tackman
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14 Lovesong For George W. Bush
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15 Success At Any Price
Disk 2 von 2 (CD)
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1 The Music Industry (German Version)
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2 The Music Industry (English Version))
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3 Keine Titelinformation
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4 Keine Titelinformation
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5 Keine Titelinformation
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6 Keine Titelinformation
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7 Keine Titelinformation
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8 Keine Titelinformation
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9 Keine Titelinformation
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10 Keine Titelinformation

Lo & Behold
Mrs Shrills Mindblowing Experience
Vorheriger Preis EUR 21,99, reduziert um 18%
Aktueller Preis: EUR 17,99