Jason Seizer: Time Being
Time Being
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Pirouet, 2006
- Erscheinungstermin: 1.3.2008
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+ Marc Copland, Matthias Pichler, Tony Martucci
Jason Seizer ist ein Meister des schlanken, scharf konturierten, aber farblich höchst flexiblen Tons. Die Mischung aus feiner Zurückgenommenheit und überaus klarer Präsenz, wie sie Seizer eigen ist, findet man wirklich selten. Musik, in der es um Substanz und um klangliches Feingewebe geht. Töne zum genauen Hinhören, die zugleich mit viel Understatement daherkommen.
Time Being“, die neue CD von Tenorsaxophonist Jason Seizer mit Marc Copland, Matthias Pichler und Tony Martucci.
Er ist ein Stiller. Einer, der nicht viel Wind macht. Der am liebsten fein gesetzte Töne sprechen lässt. Musikalisches Muskelspiel und wortreiches Anpreisen sind ihm völlig fremd. Was er sagt, sagt derMünchner Saxophonist Jason Seizer durch seine Musik, und darin liebt er die geschliffene Ökonomieund nicht das Ausufern. Diese Tugenden prägen auch seine jüngste CD, „Time Being“, mit der der künstlerischeLeiter des Pirouet-Labels eine weitere persönliche Musik-Visitenkarte abgibt. Was sich darauf findet(unter anderem mit Eigenkompositionen, deren Titel stets nur aus einem oder zwei Wörtern bestehen),lässt sich etwa auf folgenden Nenner bringen: Musik, in der es um Substanz und um klanglichesFeingewebe geht. Töne zum genauen Hinhören, die zugleich mit viel Understatement daherkommen. Idealerweise auch: Töne zum Oft-Hören.
Wieder arbeitet Seizer hier mit dem Pianisten Marc Copland zusammen, der für subtile Klangwelten einmustergültiger Partner ist. Der impressionistische Stil Coplands, seine in ganz zarten Farbvaleursschimmernde Harmonik, seine ganz eigene Melancholie, seine Verbindung von Sperrigkeit und weitemHorizont – das alles ergänzt sich bestens mit Seizers Spiel auf dem Tenorsaxophon. Denn Seizer ist einMeister des schlanken, scharf konturierten, aber farblich höchst flexiblen Tons. In vielen Stimmungswertenund Abtönungen kann dieser Sound erscheinen. Hell und glasklar im einen Moment, zerbrechlich undverschattet im nächsten, dann wieder auf stille Art insistierend. Es verwundert nicht, dass Marc CoplandSeizer einen Ton bescheinigt hat, „wie man ihn lange suchen“ müsse. Denn die Mischung aus feiner Zurückgenommenheitund überaus klarer Präsenz, wie sie Seizer eigen ist, findet man wirklich selten: ein Ton, der nie schreit, der aber steht wie eine Eins. Damit hat ein Musiker viele Möglichkeiten. Und wie großzumal im Zusammenspiel von Copland und Seizer die Farbpalette bei immer neu wiederholten undvariierten Motiven ist, zeigt sich gerade in den letzten Minuten des Titelstücks: An einem immer wiederaufgenommenen Vierton-Motiv lässt sich da studieren, wie spannend die Fortspinnung des scheinbarGleichen sein kann.
Doch es ist kein Duo, das hier spielt, sondern ein Quartett. Und in diesem Quartett zeigt sich ein Verschmelzungs-Glücksfall. Die beiden anderen im Bunde sind der Tiroler Bassist Matthias Pichler, der immer mehrzur stillen Größe seines Instruments unter jungen europäischen Jazzern wird, und der in Washington lebendeSchlagzeuger Tony Martucci, ein besonders feinsinniger Vertreter seiner Zunft. Pichler und Martuccifinden hier zu einer faszinierend leisen Allgegenwart. Sie setzen stets ausdrucksvolle und starke Kontrapunktezu Klavier und Tenorsaxophon – dies jedoch mit einer ebenso feinen Zurückgenommenheit wieSeizer selbst. Was sich bei diesem Quartett also ereignet, ist Jazz-Kammermusik von besonderer Konsequenz. Auf leise Art findet enorm viel Kommunikation statt. Dies kann man besonders beim einzigen Standard aufdieser CD verfolgen: Jerome Kerns Klassiker „All The Things You Are“ gleitet mit zartem, punktgenauemRaffinement und viel unaufdringlichem Widerspiel der Instrumente untereindander durch die subtilen Tonarten-Bezüge des Stücks – eine der hintergründigsten der vielen Interpretationen dieses Standards.
Hintergründigkeit ist ein besonderer Charakterzug von Seizer und seiner Musik. Das zeigt sich bereits amTitel der vorliegenden der CD. „Time Being“ ist ein reizvolles Rätsel. Denn diese zwei Wörter sind die Reduktioneines feststehenden Ausdrucks: „for the time being“. Und der bedeutet so viel wie „vorläufig“, „einstweilen“,„für den Augenblick“. Das hat etwas von Understatement, das gleichzeitig auch Selbstbewusstseinausdrückt. „Time Being“ allein: Das ist ein Hier und Jetzt, das mit möglichst viel Substanz gefüllt ist. Und genau das trifft auf die Stücke zu – die in ganz eigene Klang-Sphären führen und in denen es vieleNuancen zu entdecken gibt. Das muss man nicht länger anpreisen. Das muss man einfach nur hören. Idealerweise, siehe oben, möglichst
Time Being“, die neue CD von Tenorsaxophonist Jason Seizer mit Marc Copland, Matthias Pichler und Tony Martucci.
Er ist ein Stiller. Einer, der nicht viel Wind macht. Der am liebsten fein gesetzte Töne sprechen lässt. Musikalisches Muskelspiel und wortreiches Anpreisen sind ihm völlig fremd. Was er sagt, sagt derMünchner Saxophonist Jason Seizer durch seine Musik, und darin liebt er die geschliffene Ökonomieund nicht das Ausufern. Diese Tugenden prägen auch seine jüngste CD, „Time Being“, mit der der künstlerischeLeiter des Pirouet-Labels eine weitere persönliche Musik-Visitenkarte abgibt. Was sich darauf findet(unter anderem mit Eigenkompositionen, deren Titel stets nur aus einem oder zwei Wörtern bestehen),lässt sich etwa auf folgenden Nenner bringen: Musik, in der es um Substanz und um klanglichesFeingewebe geht. Töne zum genauen Hinhören, die zugleich mit viel Understatement daherkommen. Idealerweise auch: Töne zum Oft-Hören.
Wieder arbeitet Seizer hier mit dem Pianisten Marc Copland zusammen, der für subtile Klangwelten einmustergültiger Partner ist. Der impressionistische Stil Coplands, seine in ganz zarten Farbvaleursschimmernde Harmonik, seine ganz eigene Melancholie, seine Verbindung von Sperrigkeit und weitemHorizont – das alles ergänzt sich bestens mit Seizers Spiel auf dem Tenorsaxophon. Denn Seizer ist einMeister des schlanken, scharf konturierten, aber farblich höchst flexiblen Tons. In vielen Stimmungswertenund Abtönungen kann dieser Sound erscheinen. Hell und glasklar im einen Moment, zerbrechlich undverschattet im nächsten, dann wieder auf stille Art insistierend. Es verwundert nicht, dass Marc CoplandSeizer einen Ton bescheinigt hat, „wie man ihn lange suchen“ müsse. Denn die Mischung aus feiner Zurückgenommenheitund überaus klarer Präsenz, wie sie Seizer eigen ist, findet man wirklich selten: ein Ton, der nie schreit, der aber steht wie eine Eins. Damit hat ein Musiker viele Möglichkeiten. Und wie großzumal im Zusammenspiel von Copland und Seizer die Farbpalette bei immer neu wiederholten undvariierten Motiven ist, zeigt sich gerade in den letzten Minuten des Titelstücks: An einem immer wiederaufgenommenen Vierton-Motiv lässt sich da studieren, wie spannend die Fortspinnung des scheinbarGleichen sein kann.
Doch es ist kein Duo, das hier spielt, sondern ein Quartett. Und in diesem Quartett zeigt sich ein Verschmelzungs-Glücksfall. Die beiden anderen im Bunde sind der Tiroler Bassist Matthias Pichler, der immer mehrzur stillen Größe seines Instruments unter jungen europäischen Jazzern wird, und der in Washington lebendeSchlagzeuger Tony Martucci, ein besonders feinsinniger Vertreter seiner Zunft. Pichler und Martuccifinden hier zu einer faszinierend leisen Allgegenwart. Sie setzen stets ausdrucksvolle und starke Kontrapunktezu Klavier und Tenorsaxophon – dies jedoch mit einer ebenso feinen Zurückgenommenheit wieSeizer selbst. Was sich bei diesem Quartett also ereignet, ist Jazz-Kammermusik von besonderer Konsequenz. Auf leise Art findet enorm viel Kommunikation statt. Dies kann man besonders beim einzigen Standard aufdieser CD verfolgen: Jerome Kerns Klassiker „All The Things You Are“ gleitet mit zartem, punktgenauemRaffinement und viel unaufdringlichem Widerspiel der Instrumente untereindander durch die subtilen Tonarten-Bezüge des Stücks – eine der hintergründigsten der vielen Interpretationen dieses Standards.
Hintergründigkeit ist ein besonderer Charakterzug von Seizer und seiner Musik. Das zeigt sich bereits amTitel der vorliegenden der CD. „Time Being“ ist ein reizvolles Rätsel. Denn diese zwei Wörter sind die Reduktioneines feststehenden Ausdrucks: „for the time being“. Und der bedeutet so viel wie „vorläufig“, „einstweilen“,„für den Augenblick“. Das hat etwas von Understatement, das gleichzeitig auch Selbstbewusstseinausdrückt. „Time Being“ allein: Das ist ein Hier und Jetzt, das mit möglichst viel Substanz gefüllt ist. Und genau das trifft auf die Stücke zu – die in ganz eigene Klang-Sphären führen und in denen es vieleNuancen zu entdecken gibt. Das muss man nicht länger anpreisen. Das muss man einfach nur hören. Idealerweise, siehe oben, möglichst
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Between now and then
- 2 Corrections
- 3 Time being
- 4 Requiem
- 5 All the things you are
- 6 Trip to the stars