Henning Sieverts: Blackbird
Blackbird
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Pirouet, 2009
- Erscheinungstermin: 20.4.2009
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Henning Sieverts Symmetry
*** Digipack
*** Digipack
Mit konstruktiver Strenge prägt der Kontrabassist Henning Sieverts den
deutschen Jazz VON STEFAN HENTZ
Ganz unten, wo die Töne kaum noch zu hören sind, wo sie jedoch wie Zahnräder ineinandergreifen und den aktuellen Gang bestimmen, das Tempo, die Tonalität, den Farbton; ganz unten, im Getrieberaum der Musik, nimmt Henning Sieverts seinen Platz ein. Sieverts, geboren 1966 in Berlin, doch seit bald 25 Jahren in München zu Hause, ist der Bassist der Stunde im deutschen Jazz, auf mehr als 75 CDs hat er mitgespielt. Ob es um die struppige Avantgarde eines Rudi Mahall geht, um Nils Wograms modernistische Radikalität oder um den expressiven Mainstream Anke Helfrichs – mit seinem Kontrabass sitzt Sieverts im Hintergrund und steuert mit ruhigen Bewegungen die Musik durch die verschiedenen stilistischen Fahrwasser.
Gerade erweitern neue Aufnahmen mit den Bands der Pianisten Peter Fulda oder Andy Herrmann sowie Blackbird, das mittlerweile zehnte Album unter Sieverts’ eigener Regie, das Bild um weitere Facetten zwischen ausgeklügelter Konstruktion, kantiger Spielfreude und klassischer Klangkultur. Gerade mit Blackbird, das Sieverts mit seinem Quintett Symmetry einspielte, steckt der Bassist sein Feld noch einmal neu ab. Die Vögel sind nur Vorwand, Vorlagen für Stimmungsbilder, versteckte Grüße an musikalische Vogelliebhaber wie Olivier Messiaen oder Charlie Parker und Buchstabenmaterial für die Wortspielereien, die Sieverts gern zu Titeln macht. Symmetry, der Name der Band dagegen, ist das Konstruktionsprinzip, das sich durch die dreizehn Kompositionen zieht, die auf dem Album gespielt werden. Symmetrische Tonleitern, die sich der Dur-Moll-Tonalität verweigern und eher an östliche Skalen erinnern, prägen den Ton des Albums.
Sieverts, so spürt man hier, ist ein Systemspieler. Ob er komponiert oder seine Stücke benennt – immer wieder denkt er in Ordnungssystemen, die ihm die Möglichkeit geben, die Zeichen zu verschieben, neu zu gruppieren und Lösungen zu entwickeln, die stimmig sind und doch überraschend, im System schlüssig verankert und doch voller Esprit. Und im Maschinenraum, an seinem Bass und gelegentlich auch am Cello, mit dem er als vier Jahre alter Klassik-Eleve seine musikalische Laufbahn begann, verfährt er nicht anders. Mit großer Sorgfalt platziert er seine Töne, gibt ihnen den Raum, damit sie schwingen und ihr klangliches Potenzial ausbreiten können, gruppiert sie zu rhythmischen Figuren, die einen Puls vorgeben, gleichzeitig bestimmend und durchlässig für das Spiel seiner Mitmusiker. Ein Virtuose des Subtilen, der im Hintergrund dafür sorgt, dass alle Weichen richtig gestellt sind. Denn das ist das Kunststück, an dem sich seine Musik messen lässt: locker und mitreißend zu bleiben bei aller Strenge der Konstruktion.
Das Münchner Pirouet-Label ist erst wenige Jahre alt, hat aber schon 40 CDs veröffentlicht, darunter Highlights wie die Trio-Aufnahme "Night Whispers" des Pianisten Marc Copland, und sich ein beachtliches Renommee geschaffen. Ein neuerlicher Qualitätsbeweis ist das Album "Blackbird" des Münchner Bassisten Henning Sieverts. Nein, eine späte Hommage an Miles Davis ist "Blackbird" ganz sicher nicht, dem schwarzen Prinzen wäre Sieverts Musik wohl zu intellektuell-konstruiert gewesen. Das Titel gebende Stück des deutschen Quintetts ist vielmehr eine Lennon / McCartney-Komposition, die mit dem deutschen Volkslied "Wenn ich ein Vöglein wär'" auf einen harmonischen Nenner gebracht wird. Die Musik ist komplex; schwierig, einen Musiker besonders hervorzuheben. Denn die Bläser Chris Speed und Johannes Lauer sowie der Pianist Achim Kaufmann und Drummer John Hollenbeck agieren dank Sieverts mannschaftsdienlicher Zurückhaltung als geschlossenes Ensemble. Die Fünf absolvieren die klugen Kompositionen des Bandleaders ohne solistische Eitelkeiten, es ist der Bandsound, der zählt, nicht die Exzentrik Einzelner. Im weiten Feld zwischen E und U besetzt Sieverts Symmetry eindeutig den Platz ganz dicht beim E, vergisst darüber aber den Humorfaktor nicht. Ein starker Auftritt.
Jazzpodium
Ganz unten, wo die Töne kaum noch zu hören sind, wo sie jedoch wie Zahnräder ineinandergreifen und den aktuellen Gang bestimmen, das Tempo, die Tonalität, den Farbton; ganz unten, im Getrieberaum der Musik, nimmt Henning Sieverts seinen Platz ein. Sieverts, geboren 1966 in Berlin, doch seit bald 25 Jahren in München zu Hause, ist der Bassist der Stunde im deutschen Jazz, auf mehr als 75 CDs hat er mitgespielt. Ob es um die struppige Avantgarde eines Rudi Mahall geht, um Nils Wograms modernistische Radikalität oder um den expressiven Mainstream Anke Helfrichs – mit seinem Kontrabass sitzt Sieverts im Hintergrund und steuert mit ruhigen Bewegungen die Musik durch die verschiedenen stilistischen Fahrwasser.
Gerade erweitern neue Aufnahmen mit den Bands der Pianisten Peter Fulda oder Andy Herrmann sowie Blackbird, das mittlerweile zehnte Album unter Sieverts’ eigener Regie, das Bild um weitere Facetten zwischen ausgeklügelter Konstruktion, kantiger Spielfreude und klassischer Klangkultur. Gerade mit Blackbird, das Sieverts mit seinem Quintett Symmetry einspielte, steckt der Bassist sein Feld noch einmal neu ab. Die Vögel sind nur Vorwand, Vorlagen für Stimmungsbilder, versteckte Grüße an musikalische Vogelliebhaber wie Olivier Messiaen oder Charlie Parker und Buchstabenmaterial für die Wortspielereien, die Sieverts gern zu Titeln macht. Symmetry, der Name der Band dagegen, ist das Konstruktionsprinzip, das sich durch die dreizehn Kompositionen zieht, die auf dem Album gespielt werden. Symmetrische Tonleitern, die sich der Dur-Moll-Tonalität verweigern und eher an östliche Skalen erinnern, prägen den Ton des Albums.
Sieverts, so spürt man hier, ist ein Systemspieler. Ob er komponiert oder seine Stücke benennt – immer wieder denkt er in Ordnungssystemen, die ihm die Möglichkeit geben, die Zeichen zu verschieben, neu zu gruppieren und Lösungen zu entwickeln, die stimmig sind und doch überraschend, im System schlüssig verankert und doch voller Esprit. Und im Maschinenraum, an seinem Bass und gelegentlich auch am Cello, mit dem er als vier Jahre alter Klassik-Eleve seine musikalische Laufbahn begann, verfährt er nicht anders. Mit großer Sorgfalt platziert er seine Töne, gibt ihnen den Raum, damit sie schwingen und ihr klangliches Potenzial ausbreiten können, gruppiert sie zu rhythmischen Figuren, die einen Puls vorgeben, gleichzeitig bestimmend und durchlässig für das Spiel seiner Mitmusiker. Ein Virtuose des Subtilen, der im Hintergrund dafür sorgt, dass alle Weichen richtig gestellt sind. Denn das ist das Kunststück, an dem sich seine Musik messen lässt: locker und mitreißend zu bleiben bei aller Strenge der Konstruktion.
Pressestimmen:
Das Münchner Pirouet-Label ist erst wenige Jahre alt, hat aber schon 40 CDs veröffentlicht, darunter Highlights wie die Trio-Aufnahme "Night Whispers" des Pianisten Marc Copland, und sich ein beachtliches Renommee geschaffen. Ein neuerlicher Qualitätsbeweis ist das Album "Blackbird" des Münchner Bassisten Henning Sieverts. Nein, eine späte Hommage an Miles Davis ist "Blackbird" ganz sicher nicht, dem schwarzen Prinzen wäre Sieverts Musik wohl zu intellektuell-konstruiert gewesen. Das Titel gebende Stück des deutschen Quintetts ist vielmehr eine Lennon / McCartney-Komposition, die mit dem deutschen Volkslied "Wenn ich ein Vöglein wär'" auf einen harmonischen Nenner gebracht wird. Die Musik ist komplex; schwierig, einen Musiker besonders hervorzuheben. Denn die Bläser Chris Speed und Johannes Lauer sowie der Pianist Achim Kaufmann und Drummer John Hollenbeck agieren dank Sieverts mannschaftsdienlicher Zurückhaltung als geschlossenes Ensemble. Die Fünf absolvieren die klugen Kompositionen des Bandleaders ohne solistische Eitelkeiten, es ist der Bandsound, der zählt, nicht die Exzentrik Einzelner. Im weiten Feld zwischen E und U besetzt Sieverts Symmetry eindeutig den Platz ganz dicht beim E, vergisst darüber aber den Humorfaktor nicht. Ein starker Auftritt.
Jazzpodium
Rezensionen
W. Stiefele in Audio 6/09: "Magische Stücke, deren kalkulierte Strukturen im Klang des Quintetts um Sieverts und den Klarinettisten und Tenoristen Chris Speed faszinierende Gegenpole finden."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Wingswing
- 2 Dribs and drabs
- 3 Ubaramarabu
- 4 Penguin promenade
- 5 Rebird
- 6 Twittering machine
- 7 Blackbird / Wenn ich ein Vöglein wär'
- 8 Low owl
- 9 Gale in night, nightingale
- 10 E-bird
- 11 Half-brain dream
- 12 Blues for Alice
- 13 O.M.'s birdsday