Lars Danielsson, Christopher Dell & Nils Landgren: Salzau Music On The Water
Salzau Music On The Water
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ACT, 2005
- Erscheinungstermin: 23.6.2006
* Lars Danielsson, Christopher Dell, Nils Landgren
Es ist die Essenz der Musik, die das Installationskunstwerk "Music on the Water" von Ilya Kabakov & Vladimir Tarasov auf dem Salzauer Schlossteich so einzigartig macht. Vor genau 10 Jahren haben beide die Idee eines "visuellen Klangfeldes" in Salzau realisiert und seitdem geht von diesem Steg auf dem Wasser, der so unfertig und kunstfern wirkt, eine seltsame, eine magische Anziehungskraft aus. Kabakov selbst hat in dem Buch zu "Music on the Water" davon gesprochen, dass für ihn Töne ein "energiegeladenes Feld, ein besonderes Ambiente" erzeugen – Musik wird erlebt als Geschehen im Raum. "Die Töne verteilen sich innerhalb dieses Ambientes, und jedermann nimmt wandernd Platz auf dessen Energiekarte ein."
Was erwartet den Besucher? Das Bauwerk – ein Steg gleich einer Landungsbrücke – erscheint unfertig, die Zeit scheint stehen geblieben. Ein fachwerkartiges Gerüst ist errichtet, die Wände fehlen, ein Steinwurf würde keine Fenster treffen. Innen und Außen sind aufgehoben, Schutz bietet dieser Ort wohl kaum. Stahldrähte durchspannen das Dachgerüst und an ihnen hängen Gerätschaften des Alltages wie Messer und Gabel nebst metallischen Klangstäben. Der Wind durchzieht den Steg und lässt die aufeinander schlagenden Gegenstände leise erklingen.
In allen Jahren habe ich kaum einen Festivalsommer erlebt, in dem dieser Ort nicht Tag für Tag Besucher anlockte und zum Verweilen einlud. Eine melancholische Stimmung geht von ihm aus, er entzieht uns der "Unentrinnbarkeit aus den Zwängen des alltäglichen Stresses" (Thomas Deecke in "Music on the Water").
Doch es dauerte bis zum Festivaljahr 2005, dass JazzBaltica-Künstler den Ort für ihre Musik entdeckten. Angestoßen hat dies Siggi Loch, der schon seit längerem ein steter Besucher der Installation gewesen war. Und er wusste um die magische Stimmung der frühmorgendlichen Stunden von "Music on the Water". Es war exakt Montagmorgen 5 Uhr am 4. Juli 2005, da zogen zum Ende des Festivals und seiner nächtlichen Session im Schloss Lars Danielsson, Christopher Dell und Nils Landgren durch den leeren Schlossgarten hin zum Steg – vorbei an verschlossenen Camper-Zelten – und bauten in der soeben aufgehenden Morgensonne ihre Instrumente auf. Versammelt waren anfangs wenige Gäste, als die ersten zögerlichen Töne erklangen – fast ehrfurchtsvoll und verhalten wirkend – gleich der Zartheit des Morgentaus. Hinzu gesellten sich Vogelgezwitscher, der Protest der Schwäne auf dem Teich und der Sound des Morgenwindes im Geflecht von Messer und Gabel über den drei Musikern.
Wohl selten hat Musik so zur Quelle ihrer Herkunft zurückgefunden – es war ein unwiederbringlicher Moment "klingender Stille". Kabakov und Tarasov hätten sicher ihre Freude an diesem klangerfüllten Raum als der von ihnen gewollten "Hauptperson" der Installation.
JazzBaltica selbst hat nie einen schöneren Ausklang gefunden als an diesem frühen Morgen im Salzauer Schlosspark.
Rainer Haarmann, Künstlerischer Leiter JazzBaltica
Was erwartet den Besucher? Das Bauwerk – ein Steg gleich einer Landungsbrücke – erscheint unfertig, die Zeit scheint stehen geblieben. Ein fachwerkartiges Gerüst ist errichtet, die Wände fehlen, ein Steinwurf würde keine Fenster treffen. Innen und Außen sind aufgehoben, Schutz bietet dieser Ort wohl kaum. Stahldrähte durchspannen das Dachgerüst und an ihnen hängen Gerätschaften des Alltages wie Messer und Gabel nebst metallischen Klangstäben. Der Wind durchzieht den Steg und lässt die aufeinander schlagenden Gegenstände leise erklingen.
In allen Jahren habe ich kaum einen Festivalsommer erlebt, in dem dieser Ort nicht Tag für Tag Besucher anlockte und zum Verweilen einlud. Eine melancholische Stimmung geht von ihm aus, er entzieht uns der "Unentrinnbarkeit aus den Zwängen des alltäglichen Stresses" (Thomas Deecke in "Music on the Water").
Doch es dauerte bis zum Festivaljahr 2005, dass JazzBaltica-Künstler den Ort für ihre Musik entdeckten. Angestoßen hat dies Siggi Loch, der schon seit längerem ein steter Besucher der Installation gewesen war. Und er wusste um die magische Stimmung der frühmorgendlichen Stunden von "Music on the Water". Es war exakt Montagmorgen 5 Uhr am 4. Juli 2005, da zogen zum Ende des Festivals und seiner nächtlichen Session im Schloss Lars Danielsson, Christopher Dell und Nils Landgren durch den leeren Schlossgarten hin zum Steg – vorbei an verschlossenen Camper-Zelten – und bauten in der soeben aufgehenden Morgensonne ihre Instrumente auf. Versammelt waren anfangs wenige Gäste, als die ersten zögerlichen Töne erklangen – fast ehrfurchtsvoll und verhalten wirkend – gleich der Zartheit des Morgentaus. Hinzu gesellten sich Vogelgezwitscher, der Protest der Schwäne auf dem Teich und der Sound des Morgenwindes im Geflecht von Messer und Gabel über den drei Musikern.
Wohl selten hat Musik so zur Quelle ihrer Herkunft zurückgefunden – es war ein unwiederbringlicher Moment "klingender Stille". Kabakov und Tarasov hätten sicher ihre Freude an diesem klangerfüllten Raum als der von ihnen gewollten "Hauptperson" der Installation.
JazzBaltica selbst hat nie einen schöneren Ausklang gefunden als an diesem frühen Morgen im Salzauer Schlosspark.
Rainer Haarmann, Künstlerischer Leiter JazzBaltica
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Salzau music on the water: Part I
- 2 Salzau music on the water: Part II
- 3 Salzau Music On The Water: Part III
- 4 Salzau music on the water: Part IV
- 5 Salzau music on the water: Part V
- 6 Salzau music on the water: Part VI
- 7 Salzau Music On The Water: Part VII
- 8 Salzau Music On The Water: Part VIII
- 9 Salzau music on the water: Part XI
- 10 Salzau music on the water: Part X
- 11 Salzau Music On The Water: Part XI