Christian Zehnder & Gregor Hilbe: Oloid
Oloid
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Traumton, 2012
- Erscheinungstermin: 22.3.2013
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*** Digipack
Das Oloid ist eine geometrische Skulptur mit einmaligen Eigenschaften. 1929 vom Bildhauer und Maschinenbauer Paul Schatz erdacht, entwickelt das Objekt erstaunliche Fähigkeiten. Beispielsweise ist das Oloid in der Lage, Wasser mit Sauerstoff zu belüften und dabei erheblich weniger Energie als herkömmliche Verfahren zu benötigen. Das geradezu universelle Talent, Elemente zu mischen, macht aber nur einen Teil der Faszination aus, die das Objekt auf Christian Zehnder und Gregor Hilbe ausübt. „Durch die Beschäftigung mit der Skulptur begannen wir, Raum und Zeit anders zu betrachten“, erklärt Vokal-Artist Zehnder, „mit dem Ziel, die Zeit aufzulösen.“ Etwas direkter sekundiert Schlagzeuger Gregor Hilbe: „Das Oloid hat durch sein physikalisches Verhalten unsere Grooves sehr stark beeinflusst. Beispielsweise die Polyrhythmik des gleichnamigen Stücks, in dem 5 / 8- und 7 / 8- sowie 3 / 4-Takte parallel laufen, diese Gleichzeitigkeit für den Hörer aber nicht komplex, sondern ganz entspannt wirkt.“
Ein weiteres prägendes Element des Albums sind, im wahrsten Wortsinn, die hölzernen Mundorgeln. Die Idee dazu hatte Christian Zehnder; dabei ging es ihm um „die Analogie zur Stimme, zum Atmen und Rhythmus – die wesentlichen Bestandteile aller menschlichen Musik.“ Während der gemeinsamen Entwicklung definierten Zehnder und Hilbe die Tonleitern, in denen die großen Pfeifen nun auf CD wie auf der Bühne klingen. Jeder Musiker bläst sechs davon, die anstrengende Lungen-Arbeit stellte den keineswegs kraftlosen Schlagzeuger vor ungewohnte Herausforderungen. Aus der Mund-Beatmung ergeben sich natürlich Tonhöhenschwankungen, die von Zehnder und Hilbe gewollt sind. „Das weiche, flexible Tuning nähert sich Tribal-Music“, freut sich Hilbe und Zehnder ergänzt mit einem Blick in seine musikalische Vergangenheit: „schon beim Duo Stimmhorn* ging es uns die Auflösung der strengen Temperierung. Nun können wir das noch konsequenter fortsetzen.“
In den gemeinsam entwickelten Kompositionen und Arrangements geht es den beiden Künstlern weniger um Songs oder Improvisationen, sondern um Strukturen und magische Momente. Standen schon frühere Alben Christian Zehnders für musikalische Offenheit und kosmopolitische Haltung, empfindet er Oloid als konsequenter und persönlicher denn je. „Ich konnte die Essenz meiner Stimme klarer nutzen, ohne bestimmte Zugeständnisse an Traditionen zu machen“, beschreibt er seine entschiedene Loslösung von allen Standards. Diese bedeute auch „eine Rückbesinnung auf das, was mich wirklich bewegt.“
Wer mag, kann in den Stücken von Oloid ästhetische Bezüge zur Minimal Music erkennen, doch wurzeln die Motive von Zehnder und Hilbe (wie auch jene der Minimalisten) in einer viel älteren Welt. Im Kern sind es Traditionen der Schamanen, die mit repetitiven Klängen sich selbst oder ihre Zuhörer in Trance versetzen, um mit ihrer Musik zu heilen oder einen Weg in spirituelle Parallel-Universen zu ebnen. Damit haben die beiden Schweizer, unabhängig voneinander, Erfahrungen gesammelt. Perkussionist Hilbe spielte einst mit Schamanen in Korea und mit dem zeitgenössischen Afro Beat-Zauberer Tony Allen in Paris. Zehnder arbeitete mit der Folk-Band Hun Huur Tu aus der Steppe Tuvas und dem Sufi-Modernisten Mercan Dede; zuletzt begegnete er als Solist in der Oper „Amazonas“ dem Kult und der stimmlichen Ausdruckskraft brasilianischer Yanomami-Indianer. Auf Oloid lässt Zehnder nun alpine Jodler weitgehend hinter sich. Form und Harmonie werden aufgelöst, spektakuläre Vokal-Eskapaden tendieren bisweilen zu globalem Kehlkopf- und Oberton-Gesang, ohne dabei in archaische Rituale von Pygmäen oder asiatischen Mönchen zu verfallen.
Oloid kreist aber nicht nur um originäre Naturklänge. Auch die urbane Moderne bekommt Raum. Dass Gregor Hilbe über ein feines Gespür für elektronische Sounds und Programmierungen verfügt, hat er bei der wegweisenden Band Tango Crash ebenso bewiesen wie als Musiker und Co-Produzent der Jazz Bigband Graz. Pointiert abstrahiert Hilbe beispielsweise im Stück „Yanomuota“ imaginäre Dschungelklänge in dezentes Summen, Knacksen und Knistern. Darüber hinaus spielt der versierte Drummer neben Schlagzeug natürlich auch diverse Perkussion inklusive melodiös-obertonreicher Register.
Christian Zehnder und Gregor Hilbe haben bei Oloid erstmals zusammen gearbeitet. Ihr konzeptionell durchdachtes, dabei stets lebendiges Werk vereint Traditionen verschiedener Epochen und transzendiert sie in die Gegenwart. So verbindet das magische Oloid nun auch Roots- mit Avantgarde-Musik zum singulären Erlebnis.
(traumton. de)
,,Inspiriert von dem gleichnamigen geometrischen Körper Oloid (...) lassen Zehnder und Hilbe ihre Inspiration schweifen (...). Damit schaffen sie es, an vielen Stellen ihrer Aufnahme zu überraschen und bislang Ungehörtes zu kreieren. Das ist Improvisation auf einer anderen Ebene, in ihrer Art genau genommen eine eigenständige, stilautarke Musikform." (Jazzthing, April / Mai 2013)
Ein weiteres prägendes Element des Albums sind, im wahrsten Wortsinn, die hölzernen Mundorgeln. Die Idee dazu hatte Christian Zehnder; dabei ging es ihm um „die Analogie zur Stimme, zum Atmen und Rhythmus – die wesentlichen Bestandteile aller menschlichen Musik.“ Während der gemeinsamen Entwicklung definierten Zehnder und Hilbe die Tonleitern, in denen die großen Pfeifen nun auf CD wie auf der Bühne klingen. Jeder Musiker bläst sechs davon, die anstrengende Lungen-Arbeit stellte den keineswegs kraftlosen Schlagzeuger vor ungewohnte Herausforderungen. Aus der Mund-Beatmung ergeben sich natürlich Tonhöhenschwankungen, die von Zehnder und Hilbe gewollt sind. „Das weiche, flexible Tuning nähert sich Tribal-Music“, freut sich Hilbe und Zehnder ergänzt mit einem Blick in seine musikalische Vergangenheit: „schon beim Duo Stimmhorn* ging es uns die Auflösung der strengen Temperierung. Nun können wir das noch konsequenter fortsetzen.“
In den gemeinsam entwickelten Kompositionen und Arrangements geht es den beiden Künstlern weniger um Songs oder Improvisationen, sondern um Strukturen und magische Momente. Standen schon frühere Alben Christian Zehnders für musikalische Offenheit und kosmopolitische Haltung, empfindet er Oloid als konsequenter und persönlicher denn je. „Ich konnte die Essenz meiner Stimme klarer nutzen, ohne bestimmte Zugeständnisse an Traditionen zu machen“, beschreibt er seine entschiedene Loslösung von allen Standards. Diese bedeute auch „eine Rückbesinnung auf das, was mich wirklich bewegt.“
Wer mag, kann in den Stücken von Oloid ästhetische Bezüge zur Minimal Music erkennen, doch wurzeln die Motive von Zehnder und Hilbe (wie auch jene der Minimalisten) in einer viel älteren Welt. Im Kern sind es Traditionen der Schamanen, die mit repetitiven Klängen sich selbst oder ihre Zuhörer in Trance versetzen, um mit ihrer Musik zu heilen oder einen Weg in spirituelle Parallel-Universen zu ebnen. Damit haben die beiden Schweizer, unabhängig voneinander, Erfahrungen gesammelt. Perkussionist Hilbe spielte einst mit Schamanen in Korea und mit dem zeitgenössischen Afro Beat-Zauberer Tony Allen in Paris. Zehnder arbeitete mit der Folk-Band Hun Huur Tu aus der Steppe Tuvas und dem Sufi-Modernisten Mercan Dede; zuletzt begegnete er als Solist in der Oper „Amazonas“ dem Kult und der stimmlichen Ausdruckskraft brasilianischer Yanomami-Indianer. Auf Oloid lässt Zehnder nun alpine Jodler weitgehend hinter sich. Form und Harmonie werden aufgelöst, spektakuläre Vokal-Eskapaden tendieren bisweilen zu globalem Kehlkopf- und Oberton-Gesang, ohne dabei in archaische Rituale von Pygmäen oder asiatischen Mönchen zu verfallen.
Oloid kreist aber nicht nur um originäre Naturklänge. Auch die urbane Moderne bekommt Raum. Dass Gregor Hilbe über ein feines Gespür für elektronische Sounds und Programmierungen verfügt, hat er bei der wegweisenden Band Tango Crash ebenso bewiesen wie als Musiker und Co-Produzent der Jazz Bigband Graz. Pointiert abstrahiert Hilbe beispielsweise im Stück „Yanomuota“ imaginäre Dschungelklänge in dezentes Summen, Knacksen und Knistern. Darüber hinaus spielt der versierte Drummer neben Schlagzeug natürlich auch diverse Perkussion inklusive melodiös-obertonreicher Register.
Christian Zehnder und Gregor Hilbe haben bei Oloid erstmals zusammen gearbeitet. Ihr konzeptionell durchdachtes, dabei stets lebendiges Werk vereint Traditionen verschiedener Epochen und transzendiert sie in die Gegenwart. So verbindet das magische Oloid nun auch Roots- mit Avantgarde-Musik zum singulären Erlebnis.
(traumton. de)
Rezensionen
,,Inspiriert von dem gleichnamigen geometrischen Körper Oloid (...) lassen Zehnder und Hilbe ihre Inspiration schweifen (...). Damit schaffen sie es, an vielen Stellen ihrer Aufnahme zu überraschen und bislang Ungehörtes zu kreieren. Das ist Improvisation auf einer anderen Ebene, in ihrer Art genau genommen eine eigenständige, stilautarke Musikform." (Jazzthing, April / Mai 2013)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Oloid
- 2 Oloidiolo
- 3 Trang
- 4 Shipibo
- 5 Flix
- 6 Dyu dyo
- 7 Yanomuota
- 8 Yak
- 9 Uimong